Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 135 wie im Vorjahre gestattet, wenn nicht durch den Weltkrieg eine veränderte Sachlage ge- schaffen wäre. Über zahlreiche Länder der alten u. neuen Welt sind die Auslandsorgani- gationen der A E G verbreitet, die gegenwärtig teils völlig gestört sind, teils nur unzu- reichend aufrecht erhalten werden können. Das Überseegeschäft, das die Ges. in Argen- tinien, Mexiko u. Südafrika zum Teil in der Form besonderer Gesellschaften betreibt, liegt beinahe gänzlich darnieder. Die Gewinn- u. Verlustrechnung für 1913/14 schloss mit einem Reingewinn von M. 18 892 640 ab, aus dem die Verteilung einer Div. von 10 % erfolgte. Geschäftsjahr 1914/15: Elf Monate desselben entfielen auf die Kriegszeit. Die Werk- stätten waren mit Friedensarbeit zureichend beschäftigt u. standen in weitem Umfang der Landesverteidigung zur Verfüg. Nicht immer konnte die erhebliche Steigerung der Löhne u. des Rohmaterials in den Preisfestsetzungen angemessenen Ausgleich finden, zumal den bewilligten Preisen die grössere Abnutzung der Masch. u. Werkzeuge gegenüberstand. Rasche u. umfangreiche Beschaffung von Werkstätten u. Einricht. ermöglichten die Umstellung. Die Ges. konnte Aufträge auf Luftfahrzeuge, Munition, besonders auf Granaten, Zünder, Kartuschen u. Wurfminen, übernehmen. Umfangreiche Licht- u. Kraftanlagen waren für die Heeresverwalt., für chemische u. für Pulverfabriken auszuführen. Der Reingewinn für 1914/15 betrug M. 21 298 115, wovon 11 % = M. 17 050 000 als Div. verteilt wurden. Die Unterstützung der Familien ihrer Krieger ist von der Ges. organisiert u. belief sich für das Jahr 1914/15 auf M. 4 612 414, 1915/16 auf M. 7 548 359. Geschäftsjahr 1915/16: Die Werkstätten waren voll beschäftigt u. standen wieder in weitem Umfange der Landesverteidigung zur Verfügung. Das Friedensgeschäft, wenngleich durch Beschlagnahmen vielfach behindert, hat im Zusammenhange mit dem Kriegsbedarf neue Anregungen erhalten; zumal aus der Schwerindustrie liegen grosse Aufträge vor. Das Installationsgeschäft für isolierte Anlagen u. Anschlüsse war lebhaft u. lohnend, aber durch Mangel an Arbeitskräften erschwert. Der Absatz an Glühlampen, Elektrizitätszählern u. Heizapparaten im In- u. Auslande übertraf den des Vorjahres. Die Abteil. für Zentral- stationen konnte das Kraftwerk Zschornewitz der Elektrowerke A.-G. im Dez. 1915 betriebs- fähig übergeben. Ausserdem waren grosse Erweiterungen von Masch.-Anlagen von ver- schiedenen Zentralstationen auszuführen bezw. sind solche noch in Ausführung begriffen. Die Bahn-Abteil. förderte die Arbeiten für die A EG-Schnellbahn. Der Reingewinn für 1915/16 betrug M. 27 193 409, wovon M. 20 340 000 als 12 % Div. zur Verteilung kamen. Ausländisches Besitztum, gleichviel ob Werte, Beteiligungen oder Guthaben, sind so ein- gesetzt, dass Nachteile kaum noch daraus erwachsen können. Kapital: M. 184 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 500 u. 179 000 Aktien (Nr. 1–179 000) à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000; erhöht 1887 um M. 7 000 000, wovon M. 6 000 000 aufgelegt zu 122 %; 1889 um M. 4 000 000, ausgegeben zu 150 %; lt. G.-V. v. 28./7. 1890 um M. 4 000 000, ausgegeben zu 165 %; lt. G.-V. v. 30./4. 1894 um M. 2 000 000, begeben an die Berliner Lagerhof-Ges. in Liquid. für ein von ihr gekauftes Terrain; lt. G.-V. v. 28./5. 1896 um M. 3 000 000; hiervon M. 1 000 000 eingetauscht gegen M. 2 000 000 Anteile der „Elektro- chem. Werke“ in Bitterfeld, G. m. b. H., restl. M. 2 000 000 angeboten den Aktionären zu 175 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 29./3. 1897 um M. 10 000 000, angeboten den Aktionären zu 190 %; lt. G.-V. v. 6./12. 1897 um M. 12 000 000, welche den Aktionären der „Bank für elektr. Unternehm.“ in Zürich (je M. 2000 gegen frs. 5000) zum Umtausch angeboten wurden. Die G.-V. v. 10./5. 1899 beschloss Erhöh. um M. 13 000 000. Diese ganze Em. wurde gegen eine Vergüt. von 4 % von der Berliner Handels-Ges. übernommen; M. 9 400 000 wurden den Aktionären zu 200 % angeboten; der Rest von M. 3 600 000 diente zur Übernahme von An- teilen bezw. Aktien der Elektrochem. Werke in Bitterfeld u. der Kraftübertragungs-Werke in Rheinfelden. Das Konsort. hat von dem Gewinn, der sich aus dem Verkauf dieser M. 3 600 000 Aktien ergab, M. 403 600 vorweg an die A E G. abgeführt, von dem restl. Gewinn bis zu M. 1 800 000 erhielt die A E G. %, das Konsort. ; diesem verblieb auch der Rest- betrag, wofür dasselbe den Reichsstempel der neuen Aktien trug. Im ganzen flossen aus der Em. der M. 13 000 000 Aktien dem R.-F. der A E G M. 8 149 626.20 zu. Die a. o. G.-V. v. 27./2. 1904 beschloss, das A.-K. unter Verzicht auf das Bezugsrecht der Aktionäre um M. 26 000 000 (auf M. 86 000 000) wie folgt zu erhöhen: I. Um M. 6 500 000; diese Aktien sind zum Nennwerte der Union Elektric.-Ges. in Berlin als Gegenwert für die Einbringung einiger Elektriz.-Werke, sowie verschiedener Effekten u. Beteilig. (siehe Jahrg. 1904/05) überlassen worden. – II. Um weitere M. 16 000 000, welche zum Erwerb bezw. zum Eintausch von Aktien der Union Elektric.-Ges. zu Berlin dienten (näheres siehe J ahrg. 1913/14 ds. Handb.). – III. Um weitere M. 3 500 000. Diese Aktien sind dem Ing. Walter Boveri zu Baden in der Schweiz gegen Einbringung von nom. frs. 5 625 000 Aktien der Brown-Boveri & Cie A.-G. in Baden (Schweiz) überlassen worden. Die Brown-Boveri-Aktien sind inzwischen wieder verkauft. Die G.-V. v. 11./12. 1905 beschloss zur Vermehr. der Be- triebsmittel nochmals Erhöh. um M. 14 000 000, angeboten den Aktionären 20./1.–7./2. 1906 zu 194.25 %, wobei die Bezugsstellen den Schlussscheinstempel trugen. Agio aus dieser Erhöhung mit M. 12 586 031 in R.-F. Die G.-V. v. 15./10. 1910 beschloss das A.-K. um M. 30 000 000 (also auf M. 130 000 000) zu erhöhen durch Ausgabe von 30 000 Aktien à M. 1000, die für das Geschäftsjahr 1910/11 den halben Gewinnanteil erhielten u. sonst den übrigen Aktien gleichstehen. Von diesen Aktien wurden: a) 8777 Stück an Geh. Komm.-Rat Theodor von Guilleaume u. Komm.-Rat Max von Guilleaume zu Mülheim- Rhein zu pari überlassen gegen Hergabe von nom. M. 16 000 000 Aktien der Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke Act.-Ges. zu Mülheim-Rhein