3 Flektrotechnische Fabriken, Elektrieitätswerke und Hilfes Über eine im J. 1912 notwendig gewordene Reorganisation der Ges. verbreiteten die Bergmann-Elektrizitätswerke am 21./9. 1912 folg. Mitteilung: Eine am 20./9. 1912 abgehaltene A. o. G.-V. der Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen Akt. Ges., in 4 das gesamte A.-K. vVertreten war, genehmigte die Verträge mit der Bergmann-Elektrizitätswerke Akt.-Ges., nach welchen letztere von den Bergmann--Elektrizitäts- Unternehmungen die Abteil. für Bahnen, Luiteferungen etc. gegen ein angemessenes Entgelt, sowie die Geschäftsführung für die bei den Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen verbleibenden Einzelunternehmungen (3 Über- landzentralen u. eine elektr. Bahn) gegen eine mässige Jahresentschädigung übernahm. Die Bergmann-Elektrizitäts-Unternehmungen beabsichtigen, sich auf den Ausbau u. die Verwert. dieser Einzelunternehmungen zu beschränken. Die nach Lage der Verhältnisse resultierende Unterbilanz der Bergmann-Elektrizitäts- Unternehmungen per 30. Juni 1912 betrug etwa M 654 313 gegen M. 312 899 am 30. Juni 1911. Dem auf 1911/12 entfallenden Zuwachs der Unterbilanz standen jedoch in nahezu gleicher Höhe die Gewinne aus den von den Bergmann-Unternehmungen im Geschäftsjahre 1911/12 abgeschlossenen, aber noch nicht abgewickelten Geschäften gegenüber. 1912/13 stieg der Bilanzverlust auf M. 735 010, 1913/14 verringerte er sich um M. 191 618 auf M. 543 312, 1914/15 auf M. 534 482, 1915/16 auf M. 435 852. Die Ges. ist z. Z. bei den Magdeburger Vorortbahnen A.-G. beteiligt, deren Linien im Bau begriffen sind. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000 begeben zu pa Dieselben sind ein- geteilt in die Serien I–VI; jede Serie umfasst 2000 Stück in der durch le Serien fortlaufenden Nummernfolge 1–12 000. Auf jede Aktie sind 50 % des Nennwerts eingezahlt; weitere Einzahl. kann der Vorstand mit Genehm. des A.-R. nach seinem Ermessen auf alle Serien einberufen oder auf einzelne unter Beobachtung ihrer arithmetischen Reihenfolge. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im f. Geschäftshalbj. Stimmrecht: LAktie = 1 St. Bilanz am 30. 1 1916: Aktiva: Kto der Aktionäre 6 000 000, Debit. 3 220 431, Bankguth 1 709 760, Effekten 686 375, Beteilig. 278 830, Verlust 435 852. – Passiva: A.-K. 12 000 000, Kredit. 48 249, Rückstell. 283 000. Sa. M. 12 331 249. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 534 482, Handl.-Unk. 16 418. – Kredit: Bruttogewinn 115 049, Verlust 435 852. Sa. M. 550 901. Dividenden 1910/11–1915/16: 0, 0, 0, 0,0, 0 %. Direktion: Wilh. Steinert. Prokuristen: Alb. Graf, Dr. jur. Carl Riehl. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. E. G. Stauss, Stellv. Geh. Baurat Gen.-Dir. S. Bergmann, Berlin; Bank-Dir. Charles W. Palmié, Dresden; Dr. Jul. Caspar, Hannover; Dir. Paul Berthold, Dir. Jack Hissink, Bank-Dir. Dr. Georg Solmssen, Dr. Kurt Schoeller, Berlin. Berliner Elektricitäts-Werke in Berlin, NW. Schiffbauerdamm 22. fet 8./5. 1884 als „Städtische Elektricitätswerke“; eingetr. 19./5. 1884. Firma wie oben geändert lt. G.-V. v. 20./8. 1887. Zweck: Erzeugung u. Ausnutzung der Elektrizität, sowie Errichtung u. Betrieb von Anlagen, die Elektrizität als Betriebskraft verwenden, sowie Erwerb, Verwalt. u. Verwert. von Aktien, Oblig., Geschäftsanteilen oder Beteilig. an industriellen Unternehmungen aller Art. Die Ges. ist berechtigt, sich zu diesem Zwecke auch bei anderen Unternehm. in jeder Form zu beteiligen. Die Ges. betrieb bis 30./9. 1915 die Berliner Elektrizitätswerke, die 6 elektr. Primär-Zentralstationen u. 24 Unterstationen umfassten; näheres über diese im Jahrg. 1914/15 dieses Handb. Die Stadtgemeinde Berlin hat von ihrer Befugnis zur Kündig. des Vertrages Gebrauch gemacht u. die Anlagen der Ges. innerhalb u. ausserhalb des Weich- Dildes von Berlin am 1./10. 1915 übernommen. Nach der Schlussabrechn. zahlte die Stadt Berlin M. 132 361 213. Hiervon war eine offene Schuld von M. 11 495 431 zu tilgen, u. die Auszahl. der Div. u. des Gewinnanteils der Stadt zu bewirken. Es war ferner der Kaufpreis zu entrichten für M. 3 947 000 Aktien der Grube Leopold u. M. 5 000 000 der Elektrowerke. Diäeer letzteren Ges. gewähren die B EW die erheblichen Mittel zur Erricht. des Grosskraft werkes auf dem Zschornewitzer Gelände. Ferner übernahmen dieselben die von der Bank für elektr. Unternehm. für sie bezogenen M. 7 413 000 Aktien der Elektricitäts-Lieferungs- Geos. in Berlin. Das Fortbestehen der Akt.-Ges. B E W ist gesichert. Die Ges. konnte sich bereits 1914 grosse Braunkohlenfelder in den Gemarkungen Golpa u. Zschornewitz sichern. Es wurde festgestellt, dass der Besitz dieser umfangreichen Kohlenfelder eine so billige Stromerzeug. ermöglicht, dass der Ges. die Versorgung indust. Unternehm., deren Existenz von den Stromkosten abhängt, gesichert erscheint. 1915 weitere Kohlenfelder in Radis u. UÜthausen dazu gekauft. Die Bayrische Stickstoffwerke Akt.-Ges. hat sich auf die Dauer von 15 Jahren, mit dem Rechte der Verlängerung des Vertrages um weitere 10 Jahre, verpflichtet, jährlich eine Strommenge von 500 000 000 KWSt. von der Elektrowerke A.-G. in Berlin bzw. in Goolpa-Zschornewitz zu beziehen, welche Ges. von den B E W zur Ausnutzung der erworbenen Kohlenfelder errichtet wurde. Im Falle der Ausübung des den Bayrischen Stickstoffwerken eingeräumten Rechtes zum Rücktritt nach 5 Jahren ist eine ausreichend bemessene Ent- schädigung vereinbart. Ferner ist mit der Elektro-Salpeter-Werke A.-G. in Zschornewitz ein Lieferungsvertrag über jährlich 240 000 000 K WSt. abgeschlossen. Die Kraftstation