..... %.%..... „„ „.„..... 193 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Die Ges. ist befugt, Konzessionen zur gewerblichen Ausnutzung der Elektrizität zu = erwerben, sich bei staatlichen, kommunalen oder privaten Unternehmungen mit ähn- lichen Zwecken zu beteiligen oder solche zu begründen, zu übernehmen, zu pachten oder zu finanzieren, ihnen Vorschüsse oder Darlehen zu bewilligen, Aktien, Obligationen und sonst. Titel derartiger Unternehmungen, wie auch Forderungen derselben aus ihrem Ge- schäftsbetrieb gegen Drltte zu erwerben, zu beleihen, zu veräussern oder sonst zu verwerten. Die Ges. ist berechtigt, bis zur Höhe des eingez. A.-K. verbindliche Schuldverschreib mit oder ohne hypoth. Sicherheit auszugeben. Dieselben lauten, sofern nicht durch be- sond. Privileg Inh.-Oblig. gestattet werden, auf Namen und an Ordre. Auch im Betriebsjahr 1915/16, das zeitlich mit dem zweiten Kriegsjahr zusammenfiel, war die Ges. bei der Mehrzahl ihrer Arbeitsgebiete in überwiegendem Masse durch die Tätigkeit für den Krieg in Anspruch genommen worden. Im einzelnen gab es wesentliche Verschiebungen, durch welche vermehrte Umstellungen, Neueinr ichtungen, Einschränkungen u. Erweiterungen hervorgerufen wurden. Stark beansprucht wurden in dieser Beziehung die weitverzweigten Gebiete des Signal- u. Kommando- Übermittelungswesens, der Leitungs- u. drahtlosen Telegraphie, der Telephonie, sowie der Werke für den Bau von Erxplosions- motoren u. zur Herstell. von Kohlenelektroden für verschiedene Verwendungszwecke Infolge der mancherlei neuen Bedürfnisse u. Erfahrungen war eine grosse technische Arbeits- leistung zu bewältigen. Auch ausserhalb ihrer gewohnten Gebiete hat die Ges. für die Bedürfnisse des Heeres u. der Marine eine rege Tätigkeit ausgeübt. Die Gesamterzeugung ist hinter derjenigen des Vorjahres nicht zurückgeblieben. Die Zahl der bei der Firma am 31./7. 1916 Beschäftigten erreichte die Zahl des letzten Friedensjahres (rd. 80 000). Aus den Reihen der Angehörigen der Firma u. der Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. waren bis 31./10. 1916 8935 Angestellte u. 24 619 Arb., insges. 33 554 Mann zu den Fahnen einberufen. In dem zu Spandau gehörigen Fabrikgelände am Nonnendamm wurde 1904/1905 ein Fabrikneubau, das Wernerwerk, errichtet, in das der gesamte Geschäftsbetrieb des Berliner Werkes übergegangen ist; das Wernerwerk wurde 1907/09 bedeutend erweitert. 1906 Er- richtung des neuen Blockwerkes, eines physikal.-chem. Laboratoriums etc. 1907/08 Neubau einer Giesserei. 1906/07 Erwerb der an das Verwalt.-Gebäude Berlin Askanischer Platz 3 angrenzenden Häuser Askanischer Platz 4 u. Schönebergerstr. 1/2. Grundstück Askanischer Platz 3 in 1911/12 verkauft. 1910/11 Zukauf von Fabrikgelände in Lichtenberg u. am Nonnen- damm bei Spandau, jetzt Siemensstadt genannt, für zus. ca. M. 1 700 000. 1913/14 u. 1914/15 fanden weitere Neubauten statt. Die Ges. baute u. a. die elektr. Hoch- u. Untergrundbahn in Berlin-Charlottenburg-Westend, auch die Weiterführung nach dem Stadtinnern Spittelmarkt-Alexanderplatz u. weiter nach Schönhauser Allee wurde von der Ges. Siemens & Halske ausgeführt, ebenso die Schöneberger Untergrundbahn vom Nollendorfplatz nach Hauptstr. Schöneberg, dann die Wilmersdorfer u. Dahlemer Untergrundbahn. Im Nov. 1905 erhielt die Ges. im Verein mit der Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin die Bauausführ. der Stadt- u. Vorortbahnen in Hamburg. Es handelte sich um eine Gesamtsumme v. M. 41 143 000. Beide Ges. erhielten 1908 auch die Konz. zum Betrieb dieser Hamburger Stadt- u. Vorortbahnen. Die Betriebsausrüstung der Hamburger Bahnen u. der Betrieb selbst werden für Rechnung der am 27./5. 1911 gegründeten Be- triebsgesellschaft Hamburger Hochbahn-Akt.-Ges. (A.-K. M. 15 000 000) ausgeführt, welche Aktien im März 1912 an die von Siemens & Halske A.-G., den Siemens-Schuckert-Werken G. m. b. H. u. Allg. Elektr.- Ges. neu gegründete Elektro Treuhand-A.-G. in Hamburg (A.-K. M. 30 000 000) übergingen, ausserdem emittierte diese neue Hamburger Ges. M. 15 000 000 in Oblig. Die G.-V. v. 9./3. 1903 genehmigte einen mit der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Sepsker & Co. in Nürnberg geschlossenen Vertrag zwecks Bildung einer besond. Gesellschaft zur Übernahme der Fabrikat.- u. Vertriebsabteilungen beider Firmen auf dem Gebieté der Starkstromtechnik. Siehe hierüber die mit M. 90 000 000 St.-Kapital errichtete Siemens-schuckert-Werke G. m. b. H. in Berlin-Nürnberg, woran Siemens & Halske mit M. 45 050 000 beteiligt sind. Div. 1907/08–1912/13: je 10 %; 1913/14: 7½ %; 1914/15–1915/16: je 10 %. An genannte Ges. m. b. H. gingen 1903 folg. Weektekzäkte über: Grundstücke M. 1 779 900, Gebäude 4 272 946, Utensil. u. Werkzeuge 1 341 749, Werkzeugmasch. 1 371 679 Betriebsmasch. Heizungs- u. Beleucht.-Anlagen 2 113 102, Modelle 3. An die Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H. wurden seitens der beiden Beteiligten, nämlich der Siemens & Halske A.-G. u. der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Schuckert & Co. Anfang 1911 zus. M. 30 000 000 u. Anfang 1912 M. 20 000 000 un- kündbare, mit 6½ % verzinsl. Darlehen gewährt, wovon auf jede Ges. M. 15 000 000 bezw. 10 000 000 entfallen. (Siehe auch Siemens-Schuckert-Werke G. m. b. H.) Infolge der Fusion der Mutter-Gesellschaften in Berlin und Nürnberg gingen 1904 die mit ca. K 12–13 000 000 bewerteten Starkstrombetriebe (Leopoldauer Fabrik etc.) der Wiener Zweigniederlass. von Siemens & Halske an die Osterr. Siemens-Schuckert-Werke A.-G. in Wien über. (Div. 1907/08–1915/16: 4, 5, 6, 6, 6, 7, 7, 5, 7 %.) Die Österr. Siemens-Schuckert-Werke erhöhten 1904 ihr A.-K. von K 9 000 000 auf K 18 000 000; die neuen Aktien übernahmen Siemens & Halske A.-G. zu pari, der Rest des Übernahmepreises wurde in Jahresraten beglichen. 1907 übernahmen die Osterr. Siemens-Schuckert-Werke auch das Kabelwerk Leopoldau für ca. K 6 000 000, gewährt in Schuldverschreib; z. Z. besitzen Siemens & Halske A.-G. in Berlin nom. K 8 200 000 des K 24 000 000 betragenden A.-K. der Österr. Siemens- Schuckert-Werke in Wien.