* 368 Speditions- und Lagerhaus-Gesellschaften. 6 % Aktiengesellschaft für Automobilb-Unternehmungen in Berlin, Halensee, Joachim-Friedrichstr. 37. (In Liquidation.) Gegründet: 28./11. 1912; eingetr. 15./1. 1913. Gründer siehe dieses Handb. 1914/15. Die Ges. erwarb das Grundstück Chausseestr. 117. Die G.-V. v. 3./5. 1915 beschloss die Auflös. der Ges. Die Unterbilanz am 1./8. 1915 auf M. 406 319 gestiegen. Das Hauptaktivum der Firma bestand aus dem Grundstück Chausseestr. 117. Da die Mieten von den Gläubigern gepfändet waren, so konnten die Hypoth.-Zs. nicht bezahlt werden; das Grundstück kam unter Zwangsverwalt.; es wurde am 13./10. 1915 für M. 1 150 000 versteigert. Der Konkurs- antrag wurde mangels Masse abgelehnt. Irgend eine Zahlung konnte weder an die Gläubiger noch an die Aktionäre erfolgen. Infolge eines Ausfalles von M. 100 000 der dritten Hypoth. stieg die Unterbilanz am 1./8. 1916 auf M.. 506 919. Die Liquidation wurde am 4./10. 1916 als beendigt angemeldet u. die Firma gelöscht. Kapital: M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Bilanz am 1. August 1916: Aktiva: Verlust M. 506 619. Passiva: A.-K. 200 000, Hypoth. 100 000, Kredit. 168 546, Akzepte 38 038, Steuern 334. Sa. M. 506 919. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 406 319, Ausfall der 3. Hypothek 100 000, Kosten u. Auslagen des Liquidators 600. Sa. M. 506 919. – Kredit: Gesamtverlust am Schlusse der Liquidation 506 919. Dividenden 1913–1914: 0, 0 %. Liquidator: Adolf Sinapius. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Wesenfeld, Barmen; Konkursverwalter Bruno Aschheim, Charlottenburg; Bureauvorsteher Muche, B.-Lichtenberg. Automobil-Fuhrwesen Kandelhardt A.-G. in Berlin SW. 61, Gitschinerstr. 107. Gegründet: 11./7. bezw. 15./10. 1906, mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 29./10. 1906. Gründung siehe dieses Handb. Jahrg. 1913/14. Zweck: Betrieb von Automobilfuhrwerken jeder Art, insbes. von Automobildroschken u. Luxusautomobilen, ferner Übernahme von Vertretungen auf dem Gebiet des Automobil- wesens. Im Laufe der Betriebsjahre 1906–1914 wurde der Betrieb auf 116 Fahrzeuge (davon 65 Automobildroschken, 17 Privat- u. 28 Geschäftsautomobile) erweitert. Ausserdem unter- hält die Ges. für eigene u. fremde Reparat. eine umfangreiche Betriebswerkstätte, die mit modernen Masch., wie Drehbänken, Fräs-, Rundschleif-, Zylinderschleifmasch., Härteanlagen usw. ausgestattet ist. Die Werkstätte umfasst Schlosserei, Dreherei, Schmiede. Klempnerei, Stellmacherei, Sattlerei, Lackiererei, worin ständig etwa 100 Handwerker beschäftigt werden. Das Grundstück der Ges. liegt in Berlin, Gitschinerstr. 107. Es hat eine Grösse von 2494 am u. besteht aus einem dreistöckigen Wohnhaus mit 9 Fenstern Strassenfront. Auf dem Hinterland befindet sich ein massives Fabrikgebäude, in dem die Betriebswerkstätten u. Garagen der Ges. untergebracht sind. Das Vorderhaus ist für Wohnungs- u. Bureauzwecke vermietet. Ferner sind zwei feuer- u. explosionssichere Benzinanlagen mit einem Raum- gehalt von 22 000 Liter vorhanden; Das Grundstück ist bis zur Grenze der baupolizeilichen Zulässigkeit bebaut. Infolge der Kriegsverhältnisse 1914/15 u. 1915/16 eingeschränkter Betrieb, dagegen Beschäftig. für die Heeresverwalt., doch diese ohne Nutzen. 13 Fahrzeuge an die Heeresverwalt. abgegeben, sodass nur noch 103 vorhanden. 1915/16 ergab nach M. 49 195 Abschreib. einen Fehlbetrag von M. 17 310, gedeckt aus R.-F. Kapital: M. 1 000.000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000. Die a. o. G.-V. v. 14./2. 1911 beschloss Erhöh. um M. 400 000 (auf M. 800 000) in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911. Von diesen Aktien dienten M. 280 000 (begeben zu 108 %) zur Übernahme des Grund- stücks Gitschinerstrasse, erworben für M. 880 000, davon M. 600 000 Hypoth.; von restlichen M. 120 000 neue Aktien, begeben zu 105 %, übernahmen die Bank für Handel u. Ind. M. 100 000 in Anrechnung einer Darlehnsforderung. Das Agio zu 8 % bezw. 5 % sowie die Stück.-Zs., ebenso der Rest von M. 20 000 zuzügl. des Agios u. der Stück-Zs. ist bar bezahlt. Die a. o. G.-V. v. 8./2. 1913 beschloss weitere Kap.-Erhöh. um M. 200 000 (also auf M. 1 000 000) in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen von einem Konsort zuzügl. 6 % Stück- Zs. ab 1./1. 1913, welches auch alle Em.- u. Stempelkosten zu tragen hatte. Hypothek: M. 500 000 zu 4⅝ % auf Grundstück Gitschinerstr. 107. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Tant. an Vorst. u. Beamte, event. Sonderrücklagen, 5 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 861 000, Masch. 45 000, Mobiliar 13 500, Werkzeuge 1, Utensil. 1, Kraftwagen 402 500, Effekten 100 500, Material. 83 615, Bankguth. 24 926. Debit. 40 293, vorausbez. Versich. 10 500, Kassa 4855. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 42 689, Hypoth. 500 000, Talonsteuer-Res. 9000, Kredit. 35 002, Sa. M. 1 586 692. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hypoth.-Zs. 16 625. Versich. 14 865, Handl.-Unk- 45 537, Kriegsunterstütz. 22 022, Kursverlust auf Effekten 2395, Abschreib. 49 195. – Kredit: Vortrag 23 461. Betriebsgewinn 97 865, Einnahme aus Mieten 12 005, Verlust 17 310 (gedeckt 2. R. F.). Sa. M. 150 642. Kurs Ende 1913–1916: 118, 117.25*%, –, 90 %. Eingeführt in Berlin am 6./12. 1913 3 %.