Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 381 Akt.-Ges. für Bergproduktenhandel und Montanindustrie, Sitz in Berlin W. 57, Potsdamerstr. 63, I. (Firma bis 6./3. 1916: Hessisch-Rheinischer Bergbau-Verein.) Gegründet: 26./3. 1874. Rekonstruiert 1880. Sitz der Ges. bis 1898 in Giessen. Zweck: Handel mit Bergprodukten, sowie Erwerbung, Ausbeut., Verwert. u. Verkauf von Bergwerken u. Steinbrüchen, Erricht. u. Betrieb von Anlagen zur Verwert. von Berg- brodukten, sowie Betrieb von Bankgeschäften, insbes. Handel in Bergwerksaktien u. Kuxen. Die G.-V. v. 24./2. 1904 beschloss Verkauf der der Ges. gehörigen Grube Braunkohlen- grube u. Brikettfabrik Friedrich bei Hungen für M. 625 000 an die Firma Stein & Co. in Cassel, jetzt in Frankf. a. M. Der Kaufpreis schloss M. 1 668 223 Verlust in sich, der sich unter Hinzurechnung der bisherigen Betriebsverluste u. Abschreib. Ende Juni 1905 auf zus. M. 1 973 369 erhöhte u. der am 1./7. 1915 M. 1 986 871 betrug, sich aber 1915/16 auf M. 1 846253 ermässigte. Im Geschäftsj. 1907/08 konnten dig Steinbruchbesitzungen bei Linz a. R. mit einem den Buchwert von M. 84 000 übersteigenden Erlöse an den bisherigen Pächter ver- kauft werden, desgl. ist die Eisensteingrube Nordstern in OÖberhessen abgestossen worden. Der Erlös reichte aus, um die noch schweb. Akzeptverbindlichkeiten u. darauf ruhenden Zs. zu tilgen. Die Ges. besitzt noch Eisensteinfelder u. Blei- u. Zinkgruben, darunter die Freudenzeche. Die Ges. hat Anfang 1916 den wegen schlechter Preise vor mehreren Jahren eingestellten Abbau der in der Blei-, Zink- u. Nickelgrube Freudenstein anstehenden Erze wieder aufgenommen u. gleichzeitig eine Abteil. für den Handel in den genannten u. anderen Bergprodukten eingerichtet. Für die Durchführ. dieser Geschäftserweiter. sind der Ges. ausgiebige Kredite von einem Aktionär zur Verfüg. gestellt worden. Der Bergprodukten- handel ergab 1915/16 einen Gewinn von M. 193 486, doch trat in diesem Geschäftszweig infolge des Fehlens von eingezogenen Vorst.-Mitgl. 1916/17 eine Stagnation ein. Kapital: M. 2 953 000 in 2953 neuen St.-Aktien Lit. A (Nr. 1–2953) à M. 1000. Y1ep? M. 540 000, wurde das Kapital 1880 und 1881 auf M. 1 950 000 erhöht, 1883 fand Umwandlung von 1487 St.-Aktien durch Zuzahlung von 40 % = M. 120 in 6 % Prior.-Aktien statt, und bestand danach das A.-K. aus M. 1 593 900 in 5313 St.-Aktien à M. 300 und M. 356 100 in 1187 Prior.-Aktien à M. 300. Die G.-V. v. 2./6. 1897 beschloss, dass das einheitlich zu gestaltende A.-K. durch Ausgabe neuer Aktien Lit. A M. 1000 bis zu M. 3 000 000 erhöht werde. Den Inh. der St.-Aktien u. der Vorz.-Aktien wurde bis 26./7. 1897 auf die Aktien Lit. A ein Bezugsrecht derart eingeräumt, dass die St.-Aktionäre eine neue Aktie über M. 1000 gegen Abgabe von 7 alten St.-Aktien à M. 300 franko Zs. zu 28 % gerechnet und Barzuzahl. von = M. 412, die Vorz.-Aktionäre gegen Abgabe von 4 Prior.-Aktien à M. 300 franko Zs., berechnet zum Kurse von 65 % u. Barzuzahl. von M. 220 zu erwerben berechtigt waren. Die Ausgabe der neuen Aktien Lit. A erfolgte zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1897. Die St.- u. Vorz.-Aktien, auf welche nichts zugezahlt ist, wurden in der Art zus. gelegt, dass je 25, das ist M. 7500 St.-Aktien, oder je 15, das ist M. 4500 Prior.-Aktien, ohne Zinsberechnung und ohne Zuzahl. in eine neue Aktie Lit. A umgewandelt wurden. Die neuen Aktien Lit. A, welche die alten Aktionäre nicht bezogen, wurden von anderer Seite fest zu pari übernommen, teils in Kompensation gegen die bisherigen ca. M. 1 900 000 betragenden Buchschulden der Ges., teils gegen Barzahlung. Bei dieser Transaktion wurden gezeichnet: Durch Einwerfen der Bankierforderung = M. 1 900 000, gegen Barzahlung = M. 76 000, gegen Einreichung von 4753 St.-Aktien à M. 300 zu 28 % und M. 279 748 bar = M. 679 000, gegen Einreichung von 1076 Prior.-Aktien à M. 300 zu 65 % gerechnet und M. 59 180 bar = M. 269 000, gegen Einreichung von 550 St.-Aktien = M. 22 000, gegen Einreichung von 105 Prior.-Aktien = M. 7000, also in Sa. M. 2 953 000. wie oben. Der dabei erzielte Buchgewinn betrug M. 1 646 000. Die Aktien befinden sich zu im Besitz des früheren Bankiers Sternberg, der auch Hauptgläubiger der Ges. war, Der G.-V. v. 24./2. 19046 wurde Anzeige gemäss $§ 240 des H.-G.-B. gemacht, wonach mehr als die Hälfte des A.-K. verloren ist. Geschäftsjahr: 1./7. bis 30./6. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Eisenerzgruben 435 000, Landerwerb 29 338, Ge- bäude 1000, Blei- u. Zinkerzgruben 529 546, Masch. 13 715, Inventar 100, Vorräte 9171, Kassa u. Bankguth. 53 331, Debit. 300 791, Verlust 1 846 253. – Passiva: A.-K. 2 953 000, R.-F. 5639, Aktienumtausch-Kto 925, Kredit. 258 682. Sa. M. 3 218 246. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 986 871, Handl.-Unk. 18 400, Be- triebs-Unk. 42 830. – Kredit: Bergprodukte 193 486, Zs. 3292, Pacht 70, Erze 5000, Verlust 1 846 253. Sa. M. 2 048 101. Kurs: Die Aktien notierten bis 1900 in Berlin. – Die Prior.-Aktien wurden nie notiert. Die Aktien Lit. A waren nicht zugelassen (siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handb.). Dividenden: 1879/80–1880/81: 5, 4 %; früher u. seitdem bis inkl. 1915/1916 nichts. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Leschke, Aug. Schmidt, Otto Utrecht. Prokuristen: Max Starke, Herm. Lux. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Dr. Paul Sternberg, Grunewald: Stellv. Kaufm. Jul. Salomon, B.-Schöneberg; Rentier Carl Munte. Bergwerks-Dir. Wilh. Wildenhayn, Giessen; Bergwerks-Dir. Albert Notzny, Gleiwitz: Rentier Carl Schlenner, Kaufm. Arthur Reischel. Berlin; Rittmeister a. D. Adolf Scheidel. Erfurt; Berg-Ing. Rich. Herden, Cöh; Weiss, Zürich. *