― 8..... Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 383 Zweck: Erwerb von bergbaulichen Rechten aller Art, insbes. von solchen im südöstl. Europa, u. Verwert. solcher Rechte sowie Betrieb von einschlägigen Geschäften aller Art. Die Ges. übernahm Bergrechte in Bulgarien u. zwar die Steinkohlenkonzessionen inze Nadeschda, Zar Kalojan, Trnd nebst einigen markscheidenden Schürfkonzessionen, zus. rund 1200 ha, im Zentralbalkan, nördlich von Nikolajevo gelegen, u. einige Kupferlagerstätten im Kreise Vratza u. im Kreise Sliven. Der Abbau der Steinkohle auf Nadeschda u. Zar Kalojan ist vorbereitet. Zu einem namhaften Abbau konnte es wegen des Balkankrieges u. des Europäischen Krieges bezw. wegen der mangelhaften Transportverhältnisse noch nicht kommen. In den bisher aufgeschlossenen 7 Flözen, die bis zu 5 km streichende Länge u. eine Mächtigkeit von 1–4 m haben, ist allein über der Talsohle ein Kohlen- vermögen von 12–15 Millionen t festgestellt. Die Kohle hat 7700–8200 W. E. u. steht rein an; sie ist aber weich, weshalb die Hälfte der Förderung brikettiert werden muss. Der Transport von der Grube zur Eisenbahnstation Debovo soll mittels Drahtseilbahn (18 km) erfolgen. Die Brikettierungsanlage soll bei Debovo errichtet werden. Die Auf- schliessungsarbeiten in den Kupferfeldern der Ges. sind zurückgestellt. Die Unterbilanz stieg 1913 von M. 30 781 auf M. 45 552 u. 1914 auf M. 396778, nachdem M. 321 102 auf Konto Dubioso abgeschrieben. Diese Abschreibungen auf Konto Dubioso enthalten ein Guthaben bei der Neuen Bergbaulichen Gesellschaft m. b. H., die durch den Weltkrieg ihre bei Smyrna liegenden Manganerzfelder vorläufig nicht verwerten kann. Infolge des Krieges ist der Steinkohlenbergbau sehr beeinträchtigt worden; es war nicht mehr möglich die Unkosten zu decken. Verhandlungen wegen Errichtung der notwendigen Drahtseilbahn sind im Gange, auch soll der unschätzbare Reichtum der die Gruben umgebenden und bisher nichts einbringenden Waldungen durch Fabrikation von Eisenbahnschwellen, Holzkohle, Chemikalien für die Sprengtechnik usw. ausgenutzt werden. Die G.-V. vom 21./9. 1916 beschloss die Veräusserung des Gesellschaftsvermögens im ganzen. Die Firma Janson & Pierstick in Hamburg hat sich bereit erklärt gegen Über- nahme aller Aktiven die gesamten Schulden der Gesellschaft in Höhe von ca. M. 355 000 zu übernehmen u. ferner an die Aktionäre einen Betrag von 330 M. pro Aktie zu zahlen, oder aber für drei Aktien der Balkan-Ges. eine Aktie einer neu mit einem Kapital von mindestens M. 1,5 Mill. zu bildenden Ges. zu geben. Die Offerte versteht sich unter der Voraussetzung, dass ein von der Firma Janson & Pierstick auf dem Besitz der Ges. auf Kosten der Firma zu errichtender Querschlag den Erwartungen entspricht. Bis spätestens Juli 1917 muss die Firma sich entschieden haben, ob sie die Offerte annehmen will. Bei Annahme des Angebots durch die Aktionäre der Balkan-Ges. sei nicht zu befürchten, dass bis zum 1./3. finanzielle Schwierigkeiten entstehen, denn die Firma Janson & Pierstick habe der Ges. die bis dahin erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht zum Bau einer Transportbahn lt. G.-V. v. 14./8. 1913 um M. 400 000 in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, angeboten den alten Aktionären zu 115 %. Am 31./12. 1914 waren hierauf M. 155 250 noch nicht eingez. Die Restbeträge am 1./4. 1916 zum 15./7. 1916 eingerufen. Weitere Erhöh. um M. 500 000 (also auf M. 1 500 000), beschloss die a. o. G.-V. v. 14./1. 1914. Doch wurde die Transaktion nicht durchgeführt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Kassa 107, Debit. 168 644, Konto der Aktionäre 147 145, Bergrechte, Optionskto 693 539, Bauten 1, Fuhrpark 1, Inventar 1, Werkzeugel, Drahtseilbahn 1, Aufschliess.-Arb. 9188, Kohlen 10 000, Konsortialbeteil. 120 000, Verlust 552 559. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Kred. 301 459, Akzepte 13 200, Krankenkasse 522, Dubiose 336 007. Sa. M. 1701 189. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 396 778, Handl.-Unk. 22 525, Betr.- Unk. 22 776, Löhne u. Gehälter 38 890, Stempel u. Steuern 3932, Abschreib. 80 524. —– Kredit: Kohlen 10 502, Provis. 2365, Verlust 552 559. Sa. M. 565 426. Dividenden 1912–1915: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Bank-Dir. Arthur Kalesky. Aufsichtsrat: Vors. Freih. von den Brinken, München; Stellv. Dir. Ludwig Frank, München; Bankier Dr. Loeb, Charlottenburg; Ober-Ing. Alfred Klötzer, Karlshorst b. Berlin; Komm. Rat M. Kolb, Bayreuth. 8 = Nee = ― Vereinigte Königs- und Laurahütte Aktien-Gesellschaft für Bergbau- und Huttenbetrieb in Berlin. NW. Dorotheenstrasse 40. Gegründet: 2./6. 1871. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeder Art, Verhüttung von Mineralien und Verwertung der Nebenprodukte. Handel mit Metallen undäd allen Fabrikaten hieraus. – Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung für M. 18 000 000 von dem Grafen Hugo Henckel Donnersmarck auf Naclo folgende Objekte zur Ausbeutung: 1) Das Eisen- und Zinkhüttenwerk Königshütte bei Beuthen mit allen Zubehörungen, Rechten und Pflichten, insbesondere mit dem Rechte auf Förderung von Eisenerzen, Eisensteinen, Kalksteinen, Sand und anderen Materialien. 2) Die Laurahütte mit allen Pertinenzien. 3) Das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura in den Gemeinden Königshütte, Mittel-Lagiewnik u. Chorzow. 4) Die Steinkohlengrube Laurahütte mit Zubehör. 5) Die auf einem