Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 1409 7 Die Ges. beteiligte sich an der im April 1907 errichteten französ. Akt.-Ges. Société anon. des Mines de Murville mit dem Sitz in Longwy-bas (Meurthe et Moselle). Das A.-K. beträgt frs. 13 000 000, wovon Aumetz-Friede % = frs. 10 400 000 übernommen hat, die im Jahre 1911 ausgegebenen M. 3 000 000 sind mit 25 % eingezahlt. Die Beteilig. Murville steht mit M. 5 630 000 zu Buch. Murville hat auch Oblig.-Anleihen von frs. 7 000 000 auf- genommen. Diese französische Ges. hat zum Zweck die Ausbeutung der im Becken von Briey belegenen, ca. 15 km von Hütte Friede entfernten Eisenerz-Konz. Murville (Grösse 496 ha), der abbaufähige anstehende Erzvorrat wird auf 50 000 000 t geschätzt. Die Grubenanlagen sind für eine Tagesförderung von 3000 t Erz eingerichtet, mit einer Förder- möglichkeit bis arbeitstäglich 5000 t. Die Erzförderung ist im Okt. 1909 aufgenommen worden. Der Lothringer Hütten-Verein hat sich durch seinen Aktienbesitz den Anspruch auf % der gesamten Erzförderung von Murville gesichert (1913/14 405 040 t, 1914/15 33 600 t betragend; seit Kriegsbeginn kein Betrieb). An der in 1907 gegründeten Société anon. des Fours à Chaux de Dompcevrin mit dem Sitze zu Paris u. einem A.-K. von frs. 185 000 hat sich Aumetz-Friede ebenfalls beteiligt, welcher Betrag abgeschrieben ist. Die Ges. besitzt bei Dompcevrin (Meuse) 30 ha aufgeschlossener Kalkbrüche; es wurden daselbst 4 grosse Kalk-Brennöfen gebaut. Kalksteingewinnung 1908/09–1913/14: 88 162, 94 218, 94 810, 82 077, 96 834, 119 751 t, Kalkerzeugung 42 161, 43 056, 42 564, 40 439, 48 943, 59 279 t; seit Kriegs- beginn ohne Nachricht. Laut G.-V. v. 25./10. 1910 erwarb die Ges. sämtl. 1000 Kuxe der Gew. Victor zu Rauxel (siehe bei Kap.). Diese Gew. verfügt über einen Grubenfelderbesitz von rund 18 900000 qm (ca. 8.5 preuss. Maximalfeldern). Ausserdem besitzt die angrenzende Gew. Ickern, deren 1000 Kuxe Eigentum der Gew. Victor sind, weitere 8.5 preuss. Maximalfelder. Die bis 1000 m Teufe anstehenden Kohlenmengen werden bei Victor auf über 100 000 000 t, bei Ickern auf 200 000 000 t – bei beiden Zechen in der Hauptsache Fettkohlen – geschätzt. Auf Zeche Victor befinden sich 2 Doppel-Schachtanlagen mit entsprech. Kohlenaufbereit., ferner sind vorhanden 540 Koksöfen, eine Fabrik für Verwertung der Nebenprodukte (Teer, Ammoniak u. Benzol) u. eine Brikettfabrik. 1915/16: Kohlenförder. 962 960 t; Erzeugung: Briketts 38 068 t, Koks 646 786 t, Teer 21 625 t. schwefels. Ammoniak 10 022 t,. Benzole 5869 t; Ziegelsteine 3 761 450 St. Auf Zeche Ickern ist eine Doppel-Schachtanlage in Ausführung; mit Schacht I hat die regelmässige Förderung im Jan. 1912 begonnen, nachdem von der Schachtanlage III u. IV der Gew. Victor aus in zwei Sohlen die Aus- u. Vorrichtungen nach Ickern hin betrieben worden waren. Kohlenförder. von Ickern 1915/16 409 306 t. Schacht II ist seit Anfang 1914 fertiggestellt u. wird z. Z. nur zur Wetterführung benutzt. Der Grund- besitz der Gew. Victor u. Ickern beträgt 940 ha. Es sind vorhanden 803 Arb.-Häuser mit 2805 Wohn., sowie 100 Beamtenhäuser mit 256 Wohn., 12 Geschäftshäuser sowie 13 Hofgüter. Die Gew. Victor hat 1908 eine Anleihe von M. 10 000 000 aufgenommen. Ausserdem hat die Ges. Aumetz-Friede Ende Juni 1916 eine Forderung von M. 8 834 811 an die Gew. Victor, sowie eine solche von M. 377 775 an die Gew. Ickern. Der Lothringer Hütten-Verein hat durch den Anfang 1912 erfolgten Ankauf von 334 Kuxen der Gew. Reichsland eine Beteilig. von an der Minette-Konzession dieser Gew. bei Bollingen in Lothringen erworben, um sich den Bezug weiterer Erzmengen auf eine lange Reihe von Jahren zu sichern. Die geförderten Erze werden zu gleichen Teilen den 3 beteiligten Hüttenwerken (Phönix, Hoesch u. Aumetz-Friede) in natura zu annäherndem Gestehungs- preise zugeführt. Die Gew. Reichsland, die eine Berechtsame von zus. 579 ha 15 a 25 qm umfasst, ist im J. 1896 gegründet worden u. seit 1901 in Förderung; regelmässig ist die Förderung jedoch erst seit 1903. In den Jahren 1908/09–1915/16 sind 554 332, 596 826, 638 824, 665 514, 648 276, 695 958, 359 397, 572 739 t Minette gefördert worden. Arb.-Zahl ca. 600. Die gesamte Erzschüttung beträgt noch 35 Mill. t. Eisenbahnanschluss mit 4,5 km Bahngleise und 2 Rangierlokomotiven. Der Landbesitz umfasst ca. 30 ha. Dem Transport der in den Hochöfen des Lothringer Hütten-Vereins zur Verhüttung gelangenden Erze dient eine 8,8 km lange Drahtseilbahn. Kapital: Frs. 72 500 000 (M. 58 000 000) in 145 000 gleichberecht. Inh.-Akt. à frs. 500 (M. 400). Infolge G.-V.-B. v. 20./12. 1909 können 3 Aktien à frs. 500 in 1 Inh.-Aktie à frs. 1500 (Titre global) umgetauscht werden. Die entstehenden Stempelkosten (frs. 17) haben die Aktionäre zu tragen. Diese Titres globaux – in Brüssel nicht lieferbar – können auf Wunsch wieder in je 3 einfache Aktien à frs. 500 verwandelt werden. Urspr. frs. 8 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 24./11. 1897 um frs. 4 000 000 u. It. G.-V. v. 12./10. 1898 um frs. 3 000 000. Die G.-V. v. 22./1. 1900 beschloss weitere Erhöh. um frs. 5 000 000 in 10 000 Aktien. Hiervon dienten 7000 (frs. 3 500 000) Stück zur Erwerb. der Zeche General b. Weitmar i. Westf., restl. 3000 Stück wurden den Aktionären zu à frs. 650 angeboten. Das hiernach frs. 20 000 000 betragende A.-K. ist sodann, um die erforderlich gewordene Sanier. des Unter- nehmens zur Durchführ. zu bringen, entsprechend den Beschlüssen der a. o. G.-V. v. 23./7. 1901, auf frs. 4 000 000 herabgesetzt, u. anderseits durch Ausgabe von frs. 22 000 000 neuen Aktien auf frs. 26 000 000 wieder erhöht worden. Der durch die Kapitalreduktion entstandene Buchgewinn von frs. 16 000 000 ist zus. mit dem bis dahin angesammelten Abschreib.-F. im Betrage von frs. 552 003 wie folgt verwandt worden: frs. 821 131 zur Tilg. des in der Bilanz bper 30./6. 1901 ausgewiesenen Verlustes, frs. 1 442 962 Abschreib. auf den Besitz an Kuxen der Gewerksch. General, frs. 8 484 342 Abschreib. auf Gruben u. Hüttenwerke, frs. 2 596 338 Abschreib. auf Material u. Fabrikate, frs. 3 207 228 Rückstell. f. Abschreib. auf Abschlüsse,