Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 337 S. Alfred Freih. von Oppenheim, Paul vom Rath, Cöln; Komm.-Rat Herm. Schroeder, Nievernerhütte; Dr. jur. E. Mosler (Disconto-Ges.), Berlin; Industrieller Léon Metz, Esch an der Alzette; Industrieller Norbert Le Gallais, Luxemburg; Industrieller René Müller, Düdelingen. Zahlstellen: Kohlscheid: Generalkasse der Ges.. Berlin, Bremen, Essen, Frank- furt a. M. u. Saarbrücken: Disconto-Ges.; Cöln u. Bonn: A. Schaaffh. Bankverein; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank, Dresdner Bank; Cöln: Sal. Oppenheim jr. $ Co., Deichmann & Cie., A. Levy; Aachen: Rhein.-Westfäl. Disconto-Ges.; Eschweiler: Eschweiler Bank; Luxemburg: Internationale Bank. Fried. Krupp Akt.-Ges. in Essen a. d. R. Gegründet: 22./4. 1903, mit Wirkung ab 1./7. 1903; eingetr. 30./6. 1903. Inferiert sind die Gussstahlfabrik in Essen-R. mit den Schiessplätzen in Essen, Meppen u. Tangerhütte u. einem Kontor für Spedition u. Reederei in Rotterdam. Hhre Aussenverwaltungen: Die Ver- waltungen der Hüttenwerke: Saynerhütte bei Sayn, Hermannshütte bei Neuwied u. Mül- hofenerhütte bei Engers. Die Bergverwaltungen Betzdorf u. Weilburg für den Eisenstein- grubenbesitz im Siegerland. im Westerwald, an der Lahn u. im Spessart. Der Lothringische Grubenbesitz; Gewerkschaft Langenberg u. Gewerkschaft Ida u. Amalienzeche. Die Ver- waltungen der Zechen Ver. Sälzer u. Neuack in Essen u. Hannover u. Hannibal bei Bochum, ein Anteil an der Gewerkschaft Emscher (in Gemeinschaft mit dem Norddeutschen Lloyd je zur Hälfte) u. an den spanischen Gruben der Orconera Iron Ore Company, Bilbao. Ferner die Friedrich-Alfred Hütte in Rheinhausen (Niederrhein), das Grusonwerk in Magdeburg, die Germania-Werft in Kiel, das Stahlwerk in Annen, überhaupt der gesamte Fabrikbesitz mit allem Zubehör, Betriebsmitteln etc. für M. 159 996 000, sodass nur M. 4000 bar einzuzahlen waren. Gründung siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: a) Übernahme und Betrieb der der Firma Fried. Krupp in Essen, Inhaberin Fräulein Bertha Krupp, gehörigen Gussstahlfabrik in Essen u. ihrer Zweigniederlass. u. Aussen- verwaltungen (Stahlwerke, Schiffs- u. Masch.-Bauanstalten, Hochöfen, Kohlen- u. Eisenerz- bergwerke etc.); b) Herstell. u. Verkauf von Stahl u. Eisen u. sonst. Metallen, sowie von allen dazu erforderl. Roh- u. Hilfsmaterial., Verarbeitung von Stahl u. Eisen u. sonst. Metallen zu Gebrauchsgegenständen u. Zwischenfabrikaten aller Art, insbes. die Herstellung von Eisen- bahn- u. Schiffsbaumaterial. u. von Kriegsmaterial, Schiffen u. Masch.; c) Erwerbung, Er- richtung u. Betrieb von neuen Anlagen u. Abschluss von Geschäften aller Art, welche den unter b genannten Zwecken förderlich sind; d) Betrieb von sonst. Unternehm. u. Geschäften aller Art, welche als im Interesse der Ges. liegend erachtet werden. Der Besitz der Firma Fried. Krupp Akt.-Ges. umfasst nachstehende Werke u. Anlagen: I. Gussstahlfabrik Essen. Auf der Gussstahlfabrik werden hergestellt: alle Arten von Kriegsmaterial, Geschütze mit zugehöriger Munition, Kriegsfahrzeuge, Panzerplatten, sowie alle Arten Material für Eisenbahnen, Schiffbau und Maschinenbau etc., insbesondere Radsätze für Lokomotiven und Eisenbahnfahrzeuge und deren Teile, Federn, Pressteile, Herzstück. und Weichen, Bleche, Schmiedestücke aller Art, Stahlformguss für Schiffbau u. Maschinenbau Werkzeugstahl, Feldbahnmaterial, sowie Halbfabrikate insbesond. Stahlsorten u. Legierungen Zur Herstell. des erforderlich. Stahls waren 1914 vorhanden: 9 Stahlwerke, nämlich 1 Bessemer- werk, 6 Martinwerke mit zus. 44 Öfen von 5–40 t, 1 Tiegelstahlwerk, welches die gleich- zeitige Schmelzung u. Herstellung von Güssen bis über 100 t. gestattet, sowie 1 Elektro- stahlwerk. Zur Weiterverarbeitung des erzeugten Stahls, sowie der Produkte der Eisen- giesserei u. der Metallgiessereien dienen 16 Walzenstrassen für Platten, Bleche, Knüppel, Bandagen u. Radscheiben, 131 hydraul. Pressen, darunter 10 Stück von 2000–10 000 t Druck- kraft, 202 Dampf- u. Transmissionshämmer, ca. 8800 Werkzeugmasch., darunter die grössten bisher gebauten, 447 feststehende u. bewegl. Dampfkessel, 437 Kraft- u. Arbeitsmasch. mit zus. 80 000 PS., 4230 Elektromotoren mit zus. rund 77 000 PS., 1312 Hebe-, Transport- u. Verlade- vorricht. bis zu 210 000 kg Tragfähigkeit. eIn der Steinkammer werden für den eigenen Be. darf täglich etwa 307 000 Kg feuerfeste Material. hergestellt; die Tiegelkammer liefert täglich rd. 5000 Schmelztiegel. Der Wasserverbrauch der Gussstahlfabrik, dem drei getrennte Anlagen dienen, betrug 1913/14 rd. 19 000 000 cbm, der Leuchtgasverbrauch rd. 16 000 000 cbm. Zur Erzeug. der Elektrizität sind 5 Elektrizitätswerke mit 8 Masch.-Häusern, 6 Umformer- stationen u. 25 Transformatorstationen vorhanden, zur Speisung von 2250 Bogenlampen, 42 500 Glühlampen u. 4230 Elektromotoren. Die Elektrizitätswerke leisteten 1913/14 76 000 000 Kw. Das Eisenbahnnetz mit 3 Anschlüssen an die Staatsbahn umfasst 154 km Gleis; vorhanden sind 59 Lokomotiven u. 3619 Wagen; die Zu- u. Abfuhr erfolgt durch täglich etwa 50 Eisenbahnzüge. Die Fabrik besitzt eigenes Telegraphennetz mit 17 Stationen u. eigenes Telephonnetz mit 913 Anschlüssen. In der Probieranstalt u. in den chem. u. physikal. Laboratorien wurden für den laufenden Betrieb 1913/14 ausgeführt: rund 341 000 mech. Festigkeitsproben, etwa 160 000 chem. Analysen mit rund 706 000 Einzeluntersuchungen. Zur Gussstahlfabrik Essen gehören 3 Schiessplätze in Essen, Meppen u. Tangerhütte. Der Schiessplatz Meppen hat eine Länge von 25 km u. eine Breite von 4 km. Es wurden 1914 auf den Schiessplätzen rund 35 000 Schuss aus 2840 Geschützen abgegeben u. dazu verbraucht rund 144 000 kg Pulver u. rund 944 000 kg Geschossmaterial. Die Gussstahlfabrik unterhält