7 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 439 Kruppschen Werken beschäftigten Personen betrug am 1./1. 1916: 108 925, davon 67 097 auf der Gussstahlfabrik u. den Schiessplätzen, 7851 auf der Friedrich-Alfred-Hütte, 40 Kontor Rotterdam, 1426 auf dem Stahlwerk Annen, 7497 auf dem Grusonwerk, 7793 auf der Germaniawerft, 8471 auf den Kohlenzechen, 956 auf den mittelrhein. Hüttenwerken, 4956 auf den Eisensteingruben. Die Firma Krupp verfügte am 1./7. 1914 im ganzen über 10 682 Wohnungen für Arb. u. Beamte, davon allein in Essen 7048 Wohnungen. Ausserdem sind zahlreiche Wohlf.-Einricht. auf allen Werken der Ges. vorhanden. Der gesamte Grundbesitz der Firma Fried. Krupp A.-G. umfasst ausser den zu Schiessplatz- zwecken gepachteten Terrains in Meppen u. Tangerhütte eine Fläche von rund 2850 ha. Zwischen der Ges. u. der Westf. Drahtindustrie in Hamm wurde am 31./1. 1911 ein Interessengemeinschaftsvertrag abgeschlossen Auf Grund desselben übernahm die Fried. Krupp Akt.-Ges. M. 6 000 000 neue, nur bis zu 4 % mit Vorrecht am Gewinn teilnehmende Vorrechtsaktien der Westfälischen Dahn u. hat sich vom 1./7. 1911 ab auf die Dauer von 30 bezw. 40 Jahren den massgebenden Einfluss auf die Geschäftsführung der Ges. ge- sichert. Dagegen garantiert die Fried. Krupp Akt.-Ges. den Stammaktienären der Westfäl. Drahtindustrie eine Div. von 5 %, die mit der Div. der Fried. Krupp Akt.-Ges. bis zur Höhe von 7 % gleichmässig, darüber hinaus um die Hälfte der Div. der Fried. Krupp Akt.-Ges. steigt; für 1911/12–1915/16 zahlte die Westfäl. Drahtindustrie 9½, 10½, 9½, 15½, 9½ % Div. auf die M. 10 000 000 St.-Aktien. Näheres siehe bei Westfälische Drahtindustrie in Hamm. Im J. 1914 hat die Fried.-Krupp-A.-G. auch mit der Friedrich-Thomée-A.-G. in Werdohl u. mit der Drahtstiftfabrik Künne & Sohn in Düsseldorf- Gerresheim einen Interessen- gemeinschaftsvertrag in der Weise abgeschlossen, dass Krupp beiden Werken den Rohstoff liefert, während der Verkauf der Fertigerzeugnisse gemeinsam erfolgen soll. Auch be- stehen feste Bezieh. zu der Firma Capito & Klein A.-G. in Benrath. Neuerdings Beteilig. bei der Passauer Graphitwerke-A.-G. in OÖbererlau, sowie Erwerb der Abbaurechte in den west- böhmischen Graphitwerken in Kollowetz. 1916 Erwerb der Dessauer Geschossfabrik Rein- hold Becker in Dessau. Mitte 1916 fand die Errichtung der Bayerischen Geschützwerke Fried. Kommandit- Ges. in München statt; Kap. vorläufig M. 25 000 000, wovon die Fa. Fried. Krupp mit 50 % beteiligt ist. Die Fabrikanlagen werden auf dem der Firma Krupp gehörigen Gelände im Norden Münchens bei Freimann errichtet werden. Der Bau, der durch die Firma Krupp selbst ausgeführt wird, dürfte voraussichtlich im Laufe des Jahres 1917 vollendet werden. Derselbe wird Werkstätten für die Herstellung von Geschützrohren u. Visieren, Lafetten u. Fahrzeugen, ein Hauptwerk zum Walzen von Gewehrläufen, Pressereien u. Drehereien für Geschosse, Gesenkschmiede u. sonstige Hilfsbetriebe, wie elektrische Zentrale usw. um- fassen. Ausserdem sind ein grosses Verwaltungsgebäude u. eine Speiseanstalt für die Arbeiter vorgesehen. Zwischen diesen Anlagen u. der Ortschaft Freimann sollen Wohnungen für die Beamten u. Arbeiter errichtet werden. Das Werk wird in erster Linie den Heeresbedarf für Bayern liefern. Es ist aber auch gedacht, Lieferungen für die Kais. Marine u. für das befreundete Ausland zu übernehmen. Kapital: M. 250 000 000 in 250 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 160 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1906 um M. 20 000 000, übernommen von der Familie Krupp zu pari. Die Kapitals-Erhöhung erschien geboten durch die Erweiterungen der Werksanlagen und durch die Erwerbung der Fürstl. Solms-Braunfels'schen Eisensteingruben. Die G. V.v. 12./12. 1914 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 70 000 000, wovon am 31./12. 1914 zunächst M. 35 000 000, übernommen von der Familie Krupp, zur Einzahl. kamen. Restl. M. 35 000 000 Ende 1915 eingezahlt; sämtl. neue Aktien zu 100 % begeben. Bestimmend für diese neueste Erhöh. war u. a., dass in letzter Zeit die Betriebsmittel der Firma in starkem Masse durch immobile Aufwend. festgelegt worden sind. Es haben sowohl erhebl. Ver- besser. u. Erweiter. der Werkanlagen, wie auch bedeutende Erwerb. von Grundeigentum, Kohlenfeldern u. dergleichen stattgefunden. Dazu kamen neuerdings die grossen Anforder., welche nach dem Kriegsausbruch 1914 an die Firma herantraten u. ihre Mittel in hohem Masse in Anspruch nahmen. Die Ges. ist eine Familiengründung; die Aktien werden ge- schlossen im Krupp'schen Besitz verbleiben. Aktien-Titel sind nicht ausgegeben, auch werden die Aktien an keiner Börse notiert. Hypothekar-Anleihen: I. M. 24 000 000 in 4 % Oblig. von 1893, Stücke à M. 500, 1000, 2000, 5000. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. durch Verl. innerhalb der ersten 15 Tage im Jan. per 1./7.; von 1899 ab Verstärk. u. Totalkünd. zulässig. Als Sicherheit für die Anl. bestellte die Firma Fried. Krupp der Dresdn. Bank eine Kautionshyp. im Betrage von M. 24 000 000 auf dem gesamten Grundbesitz des Grusonwerkes nebst Zubehör zur I. Stelle. Verj. der Zinssch. 4 J., der Stücke in 300. (F.) Zahlst.: Essen: Hauptkasse von Fried. Krupp A.-G., Disc.-Ges.; Berlin; Seehandlung, Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank, Deutsche Bank, Disconto- Ges., S. Bleich- röder, Bank f. Handel u. Ind., Delbrück Schickler & Co.; Dresden: Dresdner Bank; Elberfeld- Berg. Märk. Bank (Fil. der Deutschen Bank); Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Deutsche Vereins- bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank; Hamburg: Deutsche Bank, Dresdner Bank; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein, Deichmann & Co., Sal. Oppenheim;j jr. & Co.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Dresdner Bank; Magdeburg: F. A. Neubauer. Noch in Umlauf Ende Juni 1915: M. 9 314 000. Eingef. in Berlin 13./5. 1893 zu 100. 75 %. Kurs in Berlin Ende 1894–1916: 102.50, 102.50, 102.10, 102.90, 101, 100.40, 99.50. 101.10, 102, 101.90, 101.50, 102, 101.50, 100.25, 99.10, 99.50, 100, 99, 98.50, 97.10, 97*, –, 94 %.