452 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Direktion: Gen.-Dir. Vict. Zuckerkandl, Gleiwitz; Stan. Ostrowski, Nijshnednieprow Sk. Prokuristen: Eugen Johae, Dr. jur. Rud. Freund, Gleiwitz; Max Sperling, Gust. Östereich, Stan. Kmita, Warschau; Otto Jüngst, Nijshnednieprowsk. Aaufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Osc. Caro, Hirschberg; Stellv. Bankier James Zutrauen, Paris; Gen.-Dir. H. Wolff-Zitelmann, Geh. Komm. Rat Fritz von Friedlaender- Fuld, Präsident Dr. phil. Walter Rathenau, Bankier Dr. phil. Paul Schwabach, Bank- Dir. Bruno Herbst, Berlin; Dir. Wilh. Fischer, Dresden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder. Georgs-Marien-Bergwerks- u. Hütten-Verein Sitz zu Georg-Marienhütte bei Osnabrück, Hauptverwaltung in Osnabrück. Gegründet: 4./6.1856; eingetr. 4./4. 1865. Hinzuerworben 1880 für M. 435 982 Zeche Pern- b. Ibbenbüren, 1883 für M. 1 187 500 Zeche Friedrich Wilhelm daselbst, 1883 für M. 150 000 Zeche Hector im Kreise Tecklenburg; ferner 1883 das Eisen- u. Stahlwerk zu Osnabrück, das durch Fusionsvertrag v. 8./2. 1885 für M. 4 250 000 in 2000 St.-Aktien à M. 1000 u. 1500 Pri ior.- Aktien à M. 1500 erworben wurde. Die G.-V. v. 27./7. 1889 genehmigte die Erwerbung des Steinkohlenbergwerks und der Steinbrüche am Piesberge von der Stadt Osnabrück für QZweck: Bergbau u. Steinbruchbetrieb und die weitere Verarbeitung aller dabei ge- wonnenen oder zugekauften Mineralien, Gesteine, Neben- u. Abfallstoffe, insbes. Kohlen- u. Erz-Gewinnung, Koksherstellung mit Nebenbetrieben, Hochofen-, Stahlwerks-, Walzwerks-, Schmiede- u. Giesserei-Betrieb, Herstellung von Stahl- u. Eisen- Erzeugnissen, einschl. Masch. aller Art, Bearbeitung u. Herstellung von Steinen u. Zementwaren, Eisenbahnbau u. betrieb sowie alle mit diesen Betrieben zus. hängenden Hilfsbetriebe, auch Beteiligung an anderen Unternehmungen. Die Ges. gehört dem Stahlwerks-Verband, dem Gussröhrensyndikat, dem Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat u. . anderen Verkaufsvereinigungen an (siehe auch unten). Die Ges. besitzt zurzeit folgende Anlagen; I. Abteil. A. Werne: Der Bergwerksbetrieb am Piesberge ist der grossen Wasserschwierig- keiten wegen lt. G.-V. v. 8./6. 1898 eingestellt (dadurch entstandener Kapitalverlust von M. 2 069 090 ist abgeschrieben), dagegen hat die Ges., um ihren Werken die für die Betriebe erforderlichen Kohlen zu sichern, in der Nähe von Werne (Westf.) Bohrungen angestellt. b. zum Erwerb einer 10 ⅝ Normalfelder umfassenden Bergwerksgerechtsame führten. Die erworbenen Kohlenfelder sind 23 200 000 qm gross u. stiegen mit Einschluss der an- grenzenden 3 Felder der Gew. „Freiherr von Stein“ auf 29 700 000 qm. Die a. o. G.-V. 10. 5. 1907 genehmigte den Vertrag über den Ankauf der Gew. Freiherr von Stein fur M. 2 000 000. Den abbaufähigen Kohlenvorrat der Grubenfelder bis zur Teufe von 1200 m berechnet die Verwaltung, soweit die Aufschlüsse der eigenen und benachbarten Grubenfelder eine Schätzung zulassen, schätzungsweise auf 200 Mill. Tonnen; bei einer Jahresförderung von 1 000 000 t würde er also für rund 200 Jahre reichen. Es ist auf Zeche Werne eine Doppelschachtanlage angelegt, und zwar Schacht I 750 m u. Schacht II 850 m tief, welche 1903 in Förderung getreten sind. Ein 3. Schacht wurde neuerdings abgeteuft und die Förderung 1916 aufgenommen. 1902 ist eine Ziegelei mit 2 Ringöfen in Betrieb gesetzt. 1904/1905 ist eine Koksofenanlagevon 70 Öfen für eine jährl. Leistungsfähigkeit von 100 000 t Koks mit Anlagen zur Gewinnung von Nebenprodukten eerrichtet; diese wurde im J. 1915 für eine Leistung von 200 000 t erweitert. Bahnanschluss (Kleinbahn 13 km) von Werne nach Ermelinghof. Die Gesamtkosten der Zechen-Anlage beliefen sich Ende Juni 1908 auf M. 18 749 425. Anfang Dez. 1905 erfolgte auf Zeche Werne eine Schlagwetterexplosion, durch welche Bauten und Masch. erheblich beschädigt und zum Teil zerstört wurden. Der Schaden war bedeutend, da infolge der Explosion die Kohlen- beförderung der Zeche für längere Zeit eingestellt werden musste. Nach Feststellungen von Anfang 1907 betrug die für die Beseitigung der gesamten Explosionen u. Brandschäden aufgewendete Summe ca. M. 2 700 000. Der frühere Stand der Förderung (ca. 1000 t täglich) konnte erst Ende 1907 wieder erreicht werden. Förderung 1909/10 täglich ca. 1200 t, ge- stiegen bis 1913/14 auf 1945 t täglich; sie soll nach Ausbau der Sohlen u. nach Schaffung von weiteren Arb.- -Wohnungen auf 3000–3500 t täglich gebracht werden. Arb. rd. 2000. Daer Grundbesitz der Abteilung Werne beträgt 13 ha 71 a 84 qm, die Arbeiterzahl (am 30./6. 1916.) 2630). II. Abt. B. Georgsmarienhütte. Zechen am Hüggel: 7 Dampfkessel, Starkstromleitung Georgsmarienhütte-Hüggel, 1 Kompressor mit elektr. Antrieb für pneumat. Bohrbetrieb. Wasser- haltung auf Augusta- u. Louisenschacht. Förderanlagen: Kielmannsegge- u. Louisenschacht. Zechen am Schafberg: 10 Dampfkessel, 1 Dampflokomotive, 1 Lokomobile. Starkstromleitung von der Hütte nach dem Permer-Stollen. Transformatoren-Station am Permer-Stollen u. im Permer-Stollen. Wasserhaltung im Permer-Stollen. Kompressoranlage mit elektr. Antrieb für pneumat. Bohrbetrieb am Hangenden % Pressluftnetz vom Hangenden