460 ; Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. uutzung für alle Gewässer. Die neuerbauten Anlagen (Hochöfen, Stahlwerksanlage, Walz- werke etc.) kamen Mitte 1912 in Betrieb, so wurden angeblasen die ersten beiden Hochöfen am 5./7., der dritte Ofen am 24./7., der vierte Ofen am 6./9. 1912, der fünfte Ofen am 11./4. 1913, der sechste Ofen am 23./7. 1914. Stahlwerk u. Blockwalzwerk nahmen gegen Ende Juli 1912 den normalen Betrieb auf. Das Werk, ca. 600 ha Areal umfassend, hat eine Länge von ca. 5 km u. ist ca. 1½ km breit. Es liegt an der Westseite der Bahn Luxemburg Metz, unweit der Mosel, wo es ausserdem Ländereien zum Bau einer Hafenanlage besitzt. Die Wasserzuführung zur Speisung der Werks- anlagen erfolgt durch eine Heberleitung. Zunächst wurden 6 Hochöfen erbaut, mit einer Tagesproduktion von je 300 t, was einer Jahreserzeugung von ca. 660 000 t Roheisen gleichkommt. Direkt an die Hochöfen, deren überschüssige Gase im Werke Verwert. finden, schliessen sich die Roheisenmischer u. das Stahlwerk an, deren Dimensionen so gross gehalten sind, dass sie die Erzeug. des ganzen Hochofenwerkes aufnehmen. Neben dem Stahlwerk liegt das Blockwalzwerk nebst verschied. Walzenstrassen Den Erzbedarf erhält das Stahlwerk einerseits durch das Bergwerk Gew. Jacobus, das sich ganz im Besitze von Thyssen befindet, andererseits durch die Thyssensche Grube Petersweiler, in Lothringen gelegen, sowie durch die vom Hüttenverein Sambre & Mosel gepachtete Grube Maringen u. ferner durch die Konz. der Gew. Vincent, Völklingen, Gardeschütze, Fewen, Zukunft, Amanweiler und die französ. Konz. Batilly u. Jouaville. Beteilig. im Stahlwerks-Verband zusammen mit der Gew. Deutscher Kaiser 457 095 t. Die Zugänge auf Anlage-Konti betrugen 1914 M. 6 935 668, 1915 M. 11 547 281. Der Bruttogewinn 1912 betrug M. 1 210 463, der zu Abschreib. verwendet wurde; 1913 4 % Div.; im J. 1914 betrug der Gewinn M. 3 335 272, 1915 M. 4 604833, beidemal zu Abschreib. benützt. Die bei Anfang des Krieges im Aug. 1914 stillgelegten Werke haben Ende Aug. bezw. im Sept. 1914 als erstes lothring. Werk den Betrieb teilweise wieder aufgenommen. Am 2./6. 1915 kamen 2 Elektro-Stahlöfen von je 10 t Fassungsvermögen, am 16./7. 1916 ein solcher von 20 t in Betrieb. Ein vierter Elektro-Stahlofen von 30 t ist im Bau. Ferner wurde am 5./7. 1916 ein kippbarer Martinofen von 80 t u. am 17./11. 1916 ein feststehender Martinofen von 60 t in Betrieb genommen. Am 23./3. 1914 Erwerb der Lothringer Eisenwerke in Ars, umfassend eine Kleineisenzeugfabrik u. Eisengiesserei. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die Mehrheit der Aktien befindet sich im Besitz der Gew. Deutscher Kaiser zu Hamborn. Die Ges. arbeitet mit dem vom Thyssen- Konzern gewährten Kredit. Ende 1915 rd. M. 68 000 000 betragend. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1915: Aktiva: Grundbesitz 1 193 591, Hüttenwerkanlage 68 913 620, Eisenbahn- u. Wasserversorg.-Anlage 6 640 011, Walzen, Reserveteile, Werkzeuge u. Geräte 3 239 092, Beteilig. 1 384 852, Rohmaterial., Halb- u. Fertigfabrikate u. im Magazin 5 857 161, Kassa 6404, Giroguth. 21 122, Postscheckguth. 22 962, Anzahl. 1 804 956, Debit. 2 740 856. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Guth. des Thyssen-Konzerns 68 230 297, Akzepte 1 820 058, rückständ. Löhne u. Versich.-Beiträge 374 936, Kredit. 6 595 220, Abschreib.-Kto 13 704 118. Sa. M. 97 824 632. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Prov. 3 548 007, allg. Unk. 870 956, Kriegs- unterstütz. 207 110, Steuern 279 194, Abschreib. 4 604 833. Sa. M. 9 420 101. – Kredit: Bruttoüberschuss M. 9 420 101. Dividenden 1911–1915: 0, 0 (Baujahre), 4, 0, 0 %. Direktion: Franz Theis, Wilh. Verlohr, Dr. Wilh. Späing. Prokuristen: Wilh. Buddensiek, Konrad Spiess. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Thyssen, Schloss Landsberg bei Kettwig; Fritz Thyssen, Mül- heim-Ruhr; Generaldirektor Franz Dahl, Bruckhausen; Reichstagsabgeordn. Matthias Erz- berger, Berlin; Baron Dr. Heinr. Thyssen-Bornemisza, Rohoncz; jul. Thyssen, Duisburg. Haigerer Hütte Akt.-Ges. in Haiger. Gegründet: 28./9. 1913 mit Wirkung ab 1./10. 1913; eingetr. 28./11. 1913 in Dillenburg. Gründer: Siegen Lothringer Werke vormals H. Fölzer Söhne, Siegen; Adolf Kempken, Wickrath: Bergwerksdir. Paul Wenner, Giessen Dir. Joh. Nik. Kesseler, Haiger; Dir. Daniel Hilgenstock, Homburg i. Pf.; Amtsrichter Jul. Reiland, Mülhausen i. Els. Die Siegen Lothringer Werke vormals H. Fölzer Söhne, Akt.-Ges. in Siegen, brachten ihr bisher von der Haigerer Hüttenges. m. b. H. in Haiger pachtweise betriebenes Hüttenwerk in die Ges. ein und übernahmen dafür M. 425 000 in Aktien. Adolf Kempken brachte seinen Geschäftsanteil an der Haigerer Hüttenges. m. b. H. in Haiger in die Akt.-Ges. ein und übernahm dafür M. 208 000 in Aktien Dir. Paul Wenner in Giessen brachte seinen Geschäftsanteil an der Haigerer Hüttenges. m. b. H. in Haiger in die Akt.-Ges. ein und erhielt dafür M. 192 000 in Aktien.