466 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Direktion: Gen.-Dir. Walter Haenel, Dir. Alfred Waeschle, Stellv. Clemens Hannen. Prokuristen: Otto Radtke, Jos. Schwarzenberg, G. Landgrebe, Carl Ebbecke, Fritz Kettler, Fritz Padberg, Paul Ott. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat P. Klöckner, Duisburg; Stellv. Gen.-Konsul Geh. Komm.-Rat Freih. Aug. von der Heydt, Elberfeld; Bergrat E. Othberg, Aachen; Florian Klöckner, Duisburg; Rechtsanw. Dr. jur. Rud. Heimsoeth, Cöln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Berl. Handels-Ges.; Cöln, Crefeld, Düsseldorf u. Duisburg: A. Schaaffh. Bankverein; Koblenz: Disconto-Ges.; Cöln: J. H. Stein; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Mülheim (Ruhr): Mülheimer Bank. Bergbau- u. Hütten-Actien-Gesellschaft „Friedrichshütte“ Sitz in Herdorf, Zweigniederlass. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg. Gegründet: 9./9. 1896; eingetr. 22./9. 1896. Die G.-V. vom letzteren Tag beschloss den Sitz der Ges. von Neunkirchen nach Herdorf zu verlegen. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Erben des Komm.-Rats H. D. F. Schneider haben die ihnen gehörige Hochofenanlage Friedrichshütte bei Herdorf mit Gebäulichkeiten u. allem Zubehör, insbes. Masch., Kessel, Gas-, Wind-, Wasser- u. Dampfleit., der Platzanlage, Eisenbahnanschluss u. Drahtseilbahn, Vorräte etc. nach dem Stande vom 1./7. 1869, ferner eine Reihe ihnen gemeinschaftl. gehöriger Gruben u. Grubenanteile mit den auf den Gruben lagernden Vorräten in die A.-G. zum Preise von M. 2 480 000 eingebracht. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Die Ges. betreibt ein Stahl- u. Walz- werk u. 2 Hochöfen mit 8 Cowper-Apparaten und einer Produktionsfähigkeit von 7000–7500 t pro Monat. 1908/09 wurde ein Platinen-Triowalzwerk mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 33 000 t neuangelegt u. in Betrieb genommen. Zugänge erforderten 1908/09–1915/16: auf Hüttenbesitz M. 722 311, 32 892, 51 527, 17 401, ca. 105 000, 813 398, 524 381, 328 936 auf Stahl- u. Walzwerk M. 580 156, 46 676, 58 251, ca. 36 000, ca. 245 000, 375 093, 309 148, 111 670. Produziert Roh- u. Spiegeleisen 1905/06–1911/12:; 62 770, 65 617, 52 767, 41 111, 50 373, 51 376, 63 395 t; später nicht veröffentlicht. Betriebsmittel der Ges. 1./7. 1916 M. 1 757 753 des A.-K. Die Ges. gehört dem Verein für den Verkauf von Siegerländer Eisenstein sowie dem Roheisen- verbande an. Die Ges. besitzt nom. M. 100 000 Aktien der Freien Grunder Eisenbahn-Ges. Die G.-V. v. 3./3. 1900 beschloss den Ankauf (mit Wirkung ab 1./5. 1900) des Siemens- Martin-Stahlwerkes u. Blechwalzwerkes Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg für M. 1 654 783.12, wofür 1030 Aktien von 1900 à M. 1000 der Friedrichshütte mit Div.-Ber. ab 1./7. 1900 und M. 624 783.12 bar gewährt wurden. Das hinzugekaufte Werk hat eine Produktion von 30 000 t Blechen auf Grund der vorhandenen Einrichtungen, die 4 Blech- und Platinenstrassen, darunter eine neue Grobstrasse, und 2 Martinöfen umfassten; ein dritter Martinofen zu 20 t Produktion nebst einer Dolomitanlage wurde 1900/1901 hergestellt. Grund- besitz 733,2 a, wovon 124 a Fabrikterrain und 380 a noch unbebaut. Am 30./6. 1912 besass die Ges. die Kuxe der Gruben: San Fernando (128), Leopoldzeche (128), Malscheid (128), Pfannenberger Einigkeit (145), Hollertszug (113), Dax (126), Ende u. Adelaide (117), Gruben der Bataven (128), Unterster Osemund (115¼), ausserdem die sämtl. Anteile von 46 Grube à 128 Kuxe u. eine grosse Anzahl von Anteilen von anderen Gruben. Zugänge 1909/10–1914/15: M. 54 283, 51 276, 31 759, 35 757, 32 082, 9592; 1912/13 wurde die Beteilig. Bollnbach für M. 156 200 verkauft; Buchwert des Bergwerksbesitzes der Ges. am 30./6. 1916 nach M. 100 047 Zugang u. nach Abschreib. (M. 39 034) zus. M. 841 710. Ende 1913 kaufte die Ges. 45½ Hüttentage an der in 48 Tage eingeteilten alten Herdorfer Eisenhütte (am 30./6. 1916 mit M. 202 053 zu Buch stehend). Dieselbe ist eine der wenigen noch betriebenen kleinen Siegerländer Hütten, die noch ein sogenannt „kalterblasenes“ Spezial- eisen herstellen. Das Werk grenzt unmittelbar an die Herdorfer Anlange der Ges. Kapital: M. 4 000 000, in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1900 um M. 1520 000 in 1520 Aktien, hiervon übernommen M. 490 000 seitens der Pfälz. Bank zu 135 %, wovon angeboten 310 Stück den Aktionären zu 140 %. Die weiteren 1030 Stück Aktien dienten zur Erwerbung des Walzwerkes Karl Stein (siehe oben). Anleihe: M. 761 970 (Darlehen der Aktionäre). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), sodann bis 4 %, vom Rest 6 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von je M. 2000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: a) Bergwerksbesitz: Gruben 841 710; b) Hütten- besitz: Grundbesitz 98 817, Gebäude 290 122, Hochöfen 97 141, Apparate 62 551, Rohrleit. 178 983, Masch. u. Kessel 740 321, Platz- u. Gleis-Anlage 485 214, Drahtseilbahn 16 429, Utensil. 79 308; c) Stahl- u. Walzwerk: Grundbesitz 95 074, Gebäude 386 012, Wohnungen 263 477, Masch. u. elektr. Anlagen 739 279, Kessel 100 013. Freuerungsanlage 219 263, Platz- u. Geleise- anlagen 119 222, Drahtseilbahn 30 134, Utensil. 31 678: d) Beteilig.: an der Alten Herdorfer Hütte 45½ Anteile (von 48) 202 053, do. an Verbänden 15 575; e) Bestände; Rohmaterial. 770 204, Ganz- u. Halbfabrikate 160 775, Staatspap. etc. 758 117, Freien Grunder Eisenbahn- Aktien 100 000, Kassa 10 202, Wechsel 31 476, Debit. 1 384 074, Vorausleist. u. Hypoth. auf Arb.-Wohn. 75 474, Bankguth. 1 760 786, Zahlungen auf Neuanlagen 271 129, Avale 225 000. –