468 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. * Zu obigem Besitz kamen 1907 infolge der Fusion mit dem Hoerder Verein noch folgende Anlagen: 10. das Hoerder Hochofenwerk, bestehend aus 6 Hochöfen und 320 Koksöfen, sämtlich zur Gewinnung von Nebenprodukten eingerichtet; 11. das- Dortmunder Hochofenwerk mit 2 Hochöfen; 12. die Hermannshütte, in den Ge- meinden Hoerde, Berghofen u. Schüren belegen und folgende Anlagen umfassend: ein Thomasstahlwerk mit zugehöriger Dolomitanlage, 2 Siemens-Martinwerke (davon eines in 1911/12 neu erbaut), eine Stahlformgiesserei, ein Hammerwerk, zwei Blockwalzwerke, ein Wellrohrwalzwerk mit Wassergasschweisserei, 2 Stabhlschienenwalzwerke, ein Blech- walzwerk, ein Feinwalzwerk, ein Bandagen- u. ein Radscheibenwalzwerk, eine Werkstatt zum Pressen von Kesselböden, Eisenbahnwagen- u. Drehgestellteilen, eine Kesselschmiede, Eisengiesserei, Räderfabrik, mechanische Werbstatt, Walzendreherei, Zentralreparaturwerk- statt u. Fabrik feuerfester Steine; 13. 2 Ringofenanlagen, davon je eine auf dem Hoerder Eisenwerk u. auf der Zeche Schleswig belegen; 14. das Vereinigte Hoerder Kohlenwerk mit einer Berechtsame von 22 826 192 qm und den Zechen Schleswig bei Brackel (2 Förder- schächte) und Holstein bei Asseln (zwei Förderschächte in Betrieb); Im J. 1911/12 Erwerb der Grubenfelder Lukas I–III, Felix, Flottauf, Flottauf II, Bonin u. Neu- Düsseldorf in einer Grösse von etwa 4 Normalfeldern, welcher bei jetziger Förderung die Lebensdauer des Hoerder Kohlenwerks um wenigstens 30 Jahre vergrössert und die Möglichkeit der Förderung von der jetzigen tiefsten Sohle der Zeche Schleswig um 10 Jahre verlängert; 15. die Eisensteingrube Reichsland bei Bollingen in Lothringen (Minette) Gesamt- grösse 58 1.4 ha. Die Ges. ist hieran zu ½ beteiligt: 16. sonst. Bergwerksbesitz des früheren Hoerder Vereins; eine Anzahl Kohlen- u. Eisenstein-Konz. in Westfalen, im Harz, im Sieger- lande, in Nassau, im Grossherzogtum Hessen u. an der Mosel. Gesamtgrösse der Kohlenfelder 118 000 000 qm, der Eisensteinfelder 963 000 000 qm. Ein Kalksteinbruch im Hönnetal, Ge- meinde Hemer, Areal 2½ ha. 17. Nach Aufnahme der Akt.-Ges. Steinkohlenbergwerk Nordstern im März 1907 kamen noch 7 folgende Besitzungen hinzu: Die Steinkohlenbergwerke Nordstern zu Horst-Emscher, Holland zu Gelsenkirchen u. Graf Moltke zu Gladbeck, mit 11 vollständig ausgebauten u. modern ein- gerichteten Förderschächten, wovon 3 auf Zeche Nordstern u. je 4 auf Zeche Holland u. Zeche Graf Moltke. Die Zechen haben 462 Koksöfen, alle mit der Einricht. zur Gewinnung von Nebenprodukten, als welche Teer, schwefelsaures Ammoniak u. Benzol gewonnen werden. Teer wird in besonderen Anlagen auf Zeche Holland u. Graf Moltke weiter verarbeitet, Benzol auf Zeche Holland. Hier befindet sich auch eine Brikettfabrik System Tigler-Surmann mit 3 grossen Pressen zur Herstell. von 10kg-Briketts. Auf den 3 Zechen sind 4 Ringofenanlagen in Betrieb. 18. Sonstiges Bergwerkseigentum des früheren Nordstern, u. zwar: die stilliegende Zeche Helene Nachtigall bei Witten. Ferner besitzt die Ges. mehr als ¾ũo sämtl. Kuxe von 12 Maximal- feldern auf der linken Rheinseite unterhalb Orsoy. 19. Der Phoenix beteiligte sich von Beginn des J. 1908 ab zur Hälfte an dem vollständig aufgeschlossenen und in vollem Betrieb befindlichen Kalksteinbruch Schlupkothen bei Aprath, welcher seit 1./1. 1910 die Hütten zu Ruhrort, Bergeborbeck u. Kupferdreh mit Kalkstein u. gebranntem Kalk versorgt. Für das Hoerder Werk sicherte sich die Ges. in Gemeinschaft mit dem Eisen- u. Stahlwerk Hoesch den Erwerb eines mächtigen Kalksteinvorkommens von ausgezeichneter Qualität (Kalksteinbruch Klusenstein). Ferner ist die Ges. zu einem Drittel beteiligt an der G. m. b. H. Dolomitwerke in Duisburg-Meiderich, welche den Ab- bau von Dolomit in der sogen. Donnerkuhle bei Hagen i. Westf. aufgenommen hat. Der Bedarf der Abt. Ruhrort u. Hoerde wird daraus gedeckt. Fernerer Besitz des Phoenix: 1910 Ankauf von Spateisensteingruben und zwar des grössten Teiles der Kuxe a) der 1000-teiligen Gew. Bautenberg, welche rund 1 000 000 qm Felder, verliehen auf Eisen- sowie zum Teil auf Blei-, Zink- u. Kupfererze, besitzt b) der 1000-teiligen Gew. Heinrichsglück, welche die beiden Feldeskomplexe Stahlseifen u. Heinrichs- glück bei Salchendorf mit ebenfalls rund 1 000 000 am Grösse u. einem Längenfeld besitzt; c) von 8 Geviertfeldern u. 2 Längenfeldern, die zwischen den Feldeskomplexen zu b u. den Spateisensteinfeldern bei Salchendorf liegen. Erzförder. 1911/12–1915/16: Bautenberg: 69 878, 71 149, 90 928, 59 559, 90 060 t; Heinrichsglück: 10 528, 15 310, 22 593, 26 958, 45 122 t. 1915 Erwerb sämtl. 100 Kuxe der Gew. Fachingen (Grube Schaumburg) Eigentümerin der Eisenstein-Gerecht- same im Gebicte ehem. Herrschaft Schaumburg sowie von Rechte am „Fachinger Grund- stolln. Das Grubenfeld ist ein Distriktsfeld in Grösse von 13 000 000 qm. Durch die Fusion mit der ehemaligen Akt.-Ges. Düsseldorfer Röhren- und Eisen-Walz- werke sind 1910 folgende Betriebe hinzugekommen: 1. das Werk in Düsseldorf-Oberbilk, enthaltend Röhrenwalzwerk, Bohrbiegerei, Rohrmontage für Schlangensysteme aller Art u. Rippenrohre, hydraulische Pressanlagen, mechan. Werkstätten für Rohrbearbeitung, Rohr- teer- u. Rohrjutiereinricht. Drahtwalzwerk, 2 Röhrenstreifen- u. Stabeisenwalzwerke, elektr. Kraft- u. Lichtanlage, Wassergasanlage Reparaturwerkstatt; 2. das Werk in Düsseldorf- Lierenfeld, enthaltend Siemens-Martinstahlwerk mit 5 Öfen, Röhrenwerke für geschweisste u. nahtlose Röhrenaller Art, Blechwalzwerk, Universalwalzwerke, Pressanlage für Kesselböden, Blechfassonschmiede, mechan. Werkstätten, elektr. Zentrale mit Starkstromleitung nach dem Oberbilker Werk. Der Grundbesitz des „Phoenix“ beträgt nach der Fusion mit den Düsseldorfer Röhren- u. Eisenwalzwerken insgesamt 1329 ha 39 a 12 qm; die Zahl der auf sämtlichen Werken und Gruben beschäftigten Beamten beträgt 2000, Zahl der Arb. u. Meister 1915/16 rund 31 300.