Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 3 485 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk., Gehälter, Provis., Steuern u. sonst. Soziale Lasten 182 513, Oblig.-Zs. 56 835, Abschreib. 281 938. –— Kredit: Vortrag 102 193, Betriebs- überschuss 233 569, Verlust 185 522. Sa. M. 521 286. Dividenden: 1898/99: 0 % (Bauj.): 1899/1900–1915/16: 4, 0 5, 10, 9, 12, 15, 20, 20, 10 8, 15, 12. 6, 5, 0 % ÖGqup.- V.: 4 7. (K.) Direktion: Karl Humperdinck, Rich. Schmitz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. General-Dir. Herm. Heyer, Sodingen; Bank-Dir. Franz Woltze, Essen; Fabrikbes. Friedr. Räker, Wald; Kaufm. Gust. Dorsemagen, Neuss. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges.; Cöln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankver.; Bochum: Märk. Bank u. deren Fil.; Essen a. R.: Disconto-Ges. Wesel: Weseler Bank. Hochofenwerk Lübeck Akt.-Ges., Sitz in I. Direktion in Herrenwyk. Gegründet: 7./11. 1905. Eingetr. 27./12. 1905. Zweck: Erricht. u. Betrieb eines Eisenwerkes mit Hochöfen nebst Kokerei mit Neben- Produkte-Gewinnung im Lübeckischen Staatsgebiet sowie Erwerb, Erricht. u. Betrieb aller für die Verwertung der erzeugten Produkte, Nebenprodukte u, Abfälle oder für den Erwerb der Rohmaterialien bestimmten Anlagen u. sonst. Unternehmungen. Das benötigte Areal, 99 ha 58 a 75 qm, wurde vom Lübeckischen Staate für ca. M. 200 000 erworben. Das Werk wurde bei Herrenwyk am unteren Lauf der Trave angelegt u. umfasst folgende Anlagen: Die Hütten- anlage besteht aus 3 modernen Hochöfen nebst 12 Cowperapparaten sowie einem Kessel-. haus (1355 qm bebaute Fläche) mit 14 Kesseln von zus. 1920 qm Heizfläche. Zu der Anlage ge- hören ferner 1 Masch -Haus, bestehend aus 2 grossen Hallen (2244 qm bebaute Fläche), mit 3 modernen Gebläsemasch., 1 Zentralkondensation, 4 Zentrifugalpumpen u. 1 elektr. Zentrale mit 1.Lokomobile u. 2 Dampfdynamomasch. von zus. 1680 PS., 1 Gasdynamo von 3000 PS., 1 besondere Pumpstation an der Trave mit 4 Zentrifugalpumpen, 1 Reparaturwerkstätte mit Schmiede, 1 Schlackengranulation, 3 Wassertürme, 1 Schornsteinbehälter, Laboratorium u. Bureaus. Die Koksofenanlage umfasst 3 Koksofenbatterien mit insges. 145 Kammern für eine Produktionsfähigkeit von 230 000 t Koks pro Jahr, 1 Kohlenzerkleiner.-Anlage nebst Kohlenturm (500 qm bebaute Fläche) 1 Teer- u. Ammoniakfabrik nebst Masch.-Gebäuden u. Masch., 1 Benzolgewinnungsanlage nebst Olregenerierung u. Naphtalingewinnung, Gasometer und diversen Nebengebäuden (4000 qm bebaute Fläche), sowie eine Leuchtgas-Gewinnungs- Anlage, um die Stadt Lübeck mit Koksofenleuchtgas zu versorgen. Ein diesbezüglicher Vertrag ist zunächst auf 10 Jahre ab 1./10. 1912 mit dem Staate Lübeck geschlossen. Eine Schlackenziegelei (600 am bebaute Fläche) mit einer Leistungsfähigkeit von 2½ Mill. Schlacken- ziegel bro Jahr. Zur weiteren Ausnutzung der Abfallprodukte des Werkes ist eine Eisen- portland-Cementfabrik für eine Herstell. von jährl. 250–300 000 Fass errichtet. Dieselbe wurde 1913/14 durch Aufstell. eines 2. Drehofens für die doppelte Produktion erweitert. An Gleis- anlagen sind vorhanden ca. 10 000 Ifd. Meter normalspur. u. ca. 2000 Ifd. Meter schmalspur. Gleis. Hierzu 3 normalspur. Tender-Dampflokomotiven, 1 schmals bur: Dampflokomotive, 1 normalspur. feuerlose Lokomotive u. 3 elektr. Schmalspurlokomotiven. Für die Entladung der Schiffe ist entlang der Trave ein eigener Hafen mit einer 390 m langen Kaimauer angelegt mit einer Wassertiefe von 7,65 m u. 5 Verladebrücken, so dass die in Frage kommenden grössten Seeschiffe direkt anlegen können. Für die Roheisen-Verladung ist eine besondere Üfermauer nebst Dampf- kran vorhanden. Ferner sind vorhanden 1 Direktionsgebäude, 1 Verwalt.-Gebäude, 8 grosse Be- amtenhäus. sowie 266 Arb.-Wohn., 1 Konsumanstalt, Bäckerei, 1 Arb.-Speisehalle mit Beamten- Kasino, sowie 5 Gebäude mit ) unggesellenwohnungen (36) Betten). Die Inbetriebsetz. des Hoch- ofen-Werkes erfolgte ab Juli 1907 sukzessive bis 1909. Zugänge auf Hüttenanlage etc. 1907/08 bis 1915/16: M. 3 999 802, 112 297, 435 445, 219 546, 240 885, 5 038 009, 2 073 582, 699 668, 308 400. Der Gesamtgrundbesitz des Hochofenwerks besteht aus einem für das Hüttenwerk vor- gesehenen Terrain in Grösse von 8§I ha 29 a 69 am, einem daran anschliessenden für die Beamten- u. Arb.-Kolonie bestimmten Terrain im Umfange von 17 ha 36 a 73 qam. Von dem ersten Grundstücke wurde ein Teil an die Siemens Elektr. Betriebe zur Er- richtung einer Überlandzentrale verkauft. Mit dieser Überlandzentrale ist ein Gaslieferungs- Vertrag geschlossen worden, welcher dem Hochofenwerk eine nutzbringende Verwendung seiner bis dahin nutzlos abgehenden, überschüssigen Hochofen- und Koksofengase sichert. Die Erze werden aus Schweden u. vom Mittelmeer bezogen. Um die Basis für ihre Erz- bezüge zu erweitern, hat die Ges. im J. 1913/14 eine Kupferhütte u. eine Erzbrikettierungsanlage erbaut. Die Ges. wird in der Kupferhütte zunächst jährl. ca. 30 000 t kupferhaltige Abbrände durch chlorierende Röstung entkupfern u. hierbei ca. 6–700t Kupfer gewinnen. Die entlaugten Abbrände enthalten ca. 60 % Eisen u. dienen als Schmelzmaterial für die Hochöfen. Gleichzeitig stellt die Ges. einen Kanalofen zur Brikettierung von Abbränden u. schwedischen Feinerzen auf. Roheisenproduktion 1907/08–1915/16: 69 180, 105 298, 121 069, 109 851, 109 044, 131 037, 154 007, 92 066. 119 899 t, der Versand 67 789, 91 398, 129 035, 123 022, 108 609, 134 731, 146 093, 92 136, 126 123 t. An Koks wurden 99 510, 129 115, 156 171, 144.869, 151 165, 187 564, 226 317, 117 435, 140 093 t produziert, es gelangten zum Versand u. Eigenverbrauch 94 360, 132 743, 154 246, 146 621, 150 871, 186 320, 207 124, 125 275, 155 361 t. An Nebenprodukten wurden Bewongen: 4999, 6089, 3768, 5415, 5475, 6735, 8220, 4385, 4930 t Steinkohlenteer u. 1227, 1861,