38 498 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Passauer Grafitwerke Akt.-Ges. in Obererlau bei Passau. Gegründet: 24./9. 1913; eingetr. 1./12. 1913 in Passau. Gründer: Fabrikant Christoph Leupold, Fabrikant Heinr. Leupold, Gefrees; Fabrikant Mich. Leupold, Weiden; Karl Hühnlein, Georg Hühnlein, Obererlau. Die Ges. übernimmt das von den Gründern unter der Firma: „Grafitwerke Obererlau Leupold u. Hühnlein“ in Obererlau betriebene Grafitwerk mit allen Aktiven u. Passiven sowie den hierzu gehörigen Grundst. u. Abbaurechten nebst den sämtl. zum Betrieb gehör. Masch. etc. gegen Gewährung von 350 Aktien à M. 1000. Zweck: Betrieb, Erricht., Erwerb u. Veräusser. von Bergwerksbetrieben u. verwandten Unternehm., sowie Betrieb aller mit derartigen Unternehm. im Zusammenhang stehenden Geschäfte jeder Art, sowie der Handel mit Bergprodukten. Die Ges. ist auch berechtigt, sich an fremden Unternehm. dergl. oder verwandten Branchen zu, beteiligen. Im J. 1913/14 wurden die Schachtanlagen ausgebaut u. mit maschineller Förderung versehen. Die Roh- grafit-Förderung war im Sommer 1913 durch eine inzwischen beseitigte Wasserstörung beeinträchtigt worden. Trotz dieses Umstandes u. ungeachtet der durch die Schacht- umbauten entstandenen Unterbrechungen konnte die Gesamt-J ahresförderung erhöht werden. Die Aufbereitungs-Anlage in Obererlau wurde vergrössert, um der gesteigerten Nachfrage nach Flinz-Raffinaden genügen zu können. Ende 1913 erwarb die Ges. das Grafit- Aufbereitungswerk Eckmühl der Niederbayer. Grafitverwertungs-Genossenschaft in Liqu. mit etwa 60 Tagwerk Grundstücken, das als zweite Grafit-Aufbereitungs-Anstalt betrieben wird. Im März 1914 wurde mit dem Abteufen des neuen Johannes-Schachtes begonnen u. die erwarteten guten Grafitlager erschlossen. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Seit Mitte. 1915 befindet sich das A.-K. im Besitz der Firma Fried. Krupp Akt.-Ges. in Essen-Ruhr. Hypotheken: M. 52 880. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Gesohäftshalbj. Bilanz am 31. März 1916: Aktiva: Immobil. 1 166 209, Geräte, Transportmittel u. sonst. Inventar 26 538, Material. 42 045, Warenvorräte 140 226, Kassa u. Postschekguth. 2259, Wertp. 7523, Schuldner 25 093, Neuanlagen 421 300. – Passiva: A.-K. 500 000, Res.-F. 5195, Hypoth. 89 460, Gläubiger 1 235 643, Gewinn 898. Sa. M. 1 831 196. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 19 828, Abschreib. 101 124, Gewinn 898. Sia. M. 121 851. – Kredit: Betriebs-Uberschuss M. 121 851. Dividenden 1913/14–1915/16: 0, 0, 0 %. Direktion: Rob. Liste, Passau. Aufsichtsrat: Vors. Dir Rich. Foerster, Dir. Dr. Emil Ehrensberger, Berg-Assessor a. D. Karl Jünsgt, Dir. Dr. Karl Wendt, Essen. Diüsseldorfer Eisenhütten-Gesellschaft in Ratingen. (Sitz bis 18./12. 1913 in Düsseldorf.) Gegründet: 27./2. 1890; eingetr. 8./3. 1890. Die Ges. übernahm das der Firma Elender, Schlüter & Vollrath gehörige Puddel- u. Walzwerk in Düsseldorf, die der Firma H. A. Flender in Düsseldorf gehörige Nieten-, Schrauben- u. Mutternfabrik nebst Hammerwerk in Düsseldorf. Zweck: Herstell. von Eisen-, Stahl- u. and. Metallwaren. Gegenwärtige Anlagen: 1 Schnell- walzwerk in Ratingen, letzteres seit Dez. 1902 in Betrieb; ferner 1 Nieten-, Schrauben- u. Muttern- fabrik: diese früher in gepacht. Räumen, ist 1901 in eine neue Fabrikanlage nach Ratingen verlegt, wo ein ca. 11 ha grosses Terrain erworben wurde. Von dem Düsseldorfer Terrain wurde 1900/1901 eine Parzelle von ca. 1½ Morgen für M. 135 000 verkauft. Es verblieben noch 3,5 ha. 1904 wurden Grundstücksverkäufe von M. 355 914 getätigt; der dadurch erzielte Buch- geewinn diente zur Tilg. der Unterbilanz aus 1903/1904 von M. 185 153. Auch 1904/1905 u. 1906/07 fanden Grundstücksverkäufe statt, ebenso 1909/10 für M. 171 000, 1910/11 für ca. M. 120 000, 1911/12 für M. 245 408, 1912/13 für M. 21 622. Es verbleibt noch 1 Grundstück von etwa M. 25 000, welches mit 1 M. zu Buch steht. Produktion 1906/07–1915/16 an Stab- eisen, Walzdraht, Nieten, Schrauben u. Muttern in Sa. 21 526, 21 020, 22 251, 23 900, 24 625, 24 914, 27 504. 17 013, 8255. 11 744 t. Mit Wirkung ab 1./10. 1910 hat die Ges. die Schrauben- fabrik der früheren Firma Buhl & Dellmann G. m. b. H. in Hilden angekauft. Diese Fabrik bildet eine Ergänzung der Schraubenfabrik in Ratingen; für ihren Erwerb und Fortbetrieb waren. etwa M. 180 000 nötig. Arb.-Zahl ca. 200 Mann. Den Puddelbetrieb hat die Ges. 1904 ganz aufgegeben. Zugänge auf Gebäude- u. Masch.-Kti erforderten 1910/11–1915/16 M. 157 950, 78 560, 210 050, 151 745, 19 387, 35 218. Die Ges. hatte in 1915/16 unter den Einwirk. des Krieges schwer zu leiden. Der Gewinn an Waren ermässigte sich von M. 709 346 auf M. 418 449. Nach Abzug der Unk., Abschreib. usw. ergab sich ein Verlust von M. 1262, durch den sich der Vortrag aus dem Vorjahre M. 170 449 ermässigte; 1915/16 konnte ein Reingewinn von M. 117 003 erzielt werden. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht zwecks Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 28./4. 1902 um M. 300 000 (auf M. 1 500 000) in 300 neuen, ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, fest übernommen von einem Konsortium zu 105 %, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 2.–18./6. 1902 zu 110 %, Agio und 25 % waren gleich, der Rest ist am 30./9. 1902 zahlb.; Schlussnotenstempel zu Lasten des Beziehers. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 0 8