Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., A.-G. in Troisdorf. Die a. o. G.-V. v. 15./1., 16./4. u. 15./5. 1912 genehmigte einen mit dem Lothringer Hütten- Verein Aumetz-Friede in Brüssel-Kneuttingen auf die Dauer von 12 J. abgeschloss. Interessen- gemeinschaftsvertrag, wonach insbes. die Gewinne der beiden Ges. vereinigt werden u. dem Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede das Recht eingeräumt wird, das Vermögen der Ges. als Ganzes gegen Gewähr. von Aktien des Lothringer Hüttenvereins Aumetz-Friede innerhalb der Vertragsdauer zu erwerben. Die Ges. Aumetz-Friede übernimmt die berwachung der Geschäftsführ. sowie die Beschaffung der wichtigeren Rohmaterial. u. Halbfabrikate der Mannstädt-Ges. Die Gewinne der 3 Ges. (die Düsseldorfer Eisen- u. Draht-Ind. gehört mit zur Interessengemeinschaft) werden Ende jeden Geschäftsj. vereinigt Durch den Vertrag, welcher für die Gewinnberechnung bereits ab 1./7. 1911 Geltung hat u. wodurch also den Aktionären von Mannstaedt auch für die Zeit der durch die Betriebsverlegung geschmälerten Erträgnisse eine angemessene Div. gesichert war, gewährleistet der Lothringer Hüttenverein der Ges. sobald er selbst eine Div. zur Verteil. bringt, die Ausschütt. einer Mindestdiv. von 171 auf die Vorz.-Aktien u. 5 % auf die St.-Aktien, Sofern der Lothringer Hüttenverein aber seinerseits eine höhere Div. als 5 % zur Ausschütt. bringt, hat er der Mannstaedt-Ges. zunächst Pro Prozent seiner 5 % übersteig. Div. je weiteres % auf die St.-Akten pro Prozent Hüttenvereins-Div. über- 7 % hinaus zu vergüten. Falls der Lothringer Hüttenverein mehr als 7 % Div. verteilt, hat Mannstaedt je ½ % Prozent Mehr-Div. auf sein Gesamt-A.-K. zu erhalten. Vom 1./7. 1914 ab änderte sich für weitere zehn Jahre die Div.-Berechnung derart, dass falls der Hütten- verein bis 8 % Div. verteilt, an Mannstaedt ein gleicher Prozentsatz für seine Aktien zu vergüten ist; für jedes volle Prozent Hüttenvereins-Div. über 8 % hinaus erhält Mannstaedt je ½ % Div. auf das Gesamt-A.-K. Die Interessengemeinschaft wurde auf je 12 Jahre geschlossen u. Aumetz-Friede das Recht eingeräumt, innerhalb dieser Zeit den Erwerb der Aktien beider Ges. in der Weise vorzunehmen, dass den Aktionären der Mannstaedt-Ges. für je M. 4000 ihrer Aktien je frs. 4500 Aumetz-Aktien mit gleicher Div.-Ber, überlassen werden. Zur weiteren Sicherung seines Einflusses auf die Ges. Mannstaedt sicherte sich Xumetz-Friede die Erwerbung des entsprechenden Teiles der Aktien (M. 2 600 000). Gegründet: 4./2. 1897; eingetr. 11./3. 1897. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Komm.-Ges. Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co., auf Grund der Bilanz v. 30./6. 1896 für M. 1 811 452 abz. M. 1 061 452 für Kredit. Sitz der Ges. bis 17./11. 1913 in Cöln-Kalk. Zweck: Verarbeitung von Eisen, Stahl u. anderen Metallen, Handel mit den vorgedachten Produkten u. Waren, Betrieb aller Geschäfte. welche sich an die vorgedachte Tätigkeit an- schliessen. Die Grundstücke in Kalk umfassten 5 ha 23 a 82 qm, von denen etwa 23 072 am mit Fabrikanlagen, 196 qm mit dem Verwalt.-Gebäude u. 2508 qm mit 2 Wohnhäusern bebaut waren. (Wegen Verlegung u. Verkauf siehe unten). Für Neuanlagen u. Grund- erwerb wurden 1909/10–1912/13 M. 523 856, 1 120 376. 2 279 433, 17 064 975 ausgegeben, davon 1912/13 M. 1 581 001 für Grundbesitz, M. 6 496 285 für Walzwerk, M. 879 930 für Hochöfen etc., M. 3 353 347 für Kraft- u. Lichtanlage, M. 471 360 für Bahnanlage, M. 361 967 für Walzen- lager; Zugänge 1913/14 M. 5506 692, davon M. 2 945 268 f. Walzwerksanl. 1914/15 M. 1 848 454, davon M. 826 040 für Kraft- u. Lichtanl.; 1915/16 zus. M. 561 305. Die mit Bahnanschluss versehenen Walzwerksanl. der Ges. enthalten 11 Walzenstr. für schweres u. leichtes Faconeisen, Messing, Bronze etc. mit 16 Schweissöfen, Dampfkesseln, elektr. Zen-trale u. allem sonst. Zubehör. Für Reparat., sowie zur Herstell. von Stanz- u. Pressartikeln u. kleineren Konstrukt. sind ausgedehnte Werkstätten vorhanden. — Produktion an Fagon-Eisen,- Stahl, -Kupfer, -Messing, -Bronze- u. -Aluminium, an fertigen Artikeln wie Stanz- u. Presswaren, sowie an kleineren Konstruktionen, an Schrauben, Muttern, Röhren 1905/06–1912/13: 39 494, 47 845, 37 255, 33 126, 39 547, 58 929, 55 678, 65 993 t. Roheisen-Pro- duktion 1910/11–1912/13: 52 816, 47 960, 55 086 t; Produktion für 1913/14 u. 1914/15 nicht ver:- öffentlicht, doch betrug die Erzeug. der Walzwerksanl. 1915/16 115 000 t. Jahresumsatz 1912/13–1915/16 M. 17 956 246, 18 435 102, 16 898 591, 27 389 283. Arb.-Zahl 1913/14 durch s schnittl. 2407 Mannh; 1914/15 1629 Mann, 1915/16 1460 Mann. 1914/15 Betriebseinschränkung, 1915/16 im Rahmen der, Betriebsmöglichkeit volle Beschäftigung. Herstellung von Kriegsbedarf. Infolge der Fusion mit der Sieg-Rheinischen Hütten-Akt.-Ges. (s. unten) wurden die Kalker Betriebe in ganz moderner Ausgestalt. u. Erweiter. der verschied Anlagen nach Friedrich-Wilhelmshütte verlegt, was bis Mitte 1913 geschehen ist. Der dadurch freigewordene Grundbesitz in Cöln-Kalk wurde verkauft. Grundbesitz: In Troisdorf Ca. 112 ha, von den etwa 753 000 qm alter Besitz von Sieg-Rhein. war, der Rest von etwa 370 000 qm nach der Verschmelzung hinzuerworben. Kapital: M. 10 000 000 in 8500 St.-Aktien (Nr. 1–8500) u. 1500 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1500) sämtl. à M. 1000. Die ab 1./1. 1903 div.-ber. Vorz.-Aktien erhalten aus dem Reingewinn 6 % Div. vorweg, die event. nachzuzahlen ist, sodann erhalten die St.-Aktien ebenfalls 6 % u. den etwaigen Rest beide Aktienarten gleichmässig. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Zur Abstossung der Bank- u. anderen Schulden, sowie zur Beschaffung neuer Betriebsmittel be- schloss die G.-V. v. 13./3. 1903 Erhöhung auf M. 3 000 000 durch Ausgabe von M. 1 500 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Dieselben wurden von einem unter Führung des A. Schaaffh. Bank- vVereins in Cöln stehenden Konsortium zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903 u. Vergüt. 33* —