520 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Stahlwerk anschliessenden Walzwerks. Ferner wurden neue Werkstätten u. eine neue elektr. Zentrale gebaut, letztere mit 2 Turbinen von je 1000 Kw. ausgerüstet. Gleichzeitig ist dann der Hochofen II neu zugestellt u. durch verschied. Anderungen seine Leistungs- fähigkeit wesentlich erhöht. In Weidenau wurden das Hüttenhainsche Walzwerk durch vollständigen Um- u. Neubau in ein modernes Feinblechwalzwerk umgewandelt u. das alte Haardter Walzwerk vorm. Fuchs & Co. stillgelegt. Durch alle diese Neuanlagen haben sich sowohl das Geisweider wie auch das Weidenauer Werk in technischer Beziehung ausser- ordentlich entwickelt. Kosten der Hochofenanlage von 1900 insges. M. 1 043 311, des Stahlwerks von 1900 M. 1 214 404, der Verbesser. u. Neuanlagen 1905/06–1915/16: M. 448 327, 119 369, 501 388, 728 460, 140 490, 130725, 309 816, 2 007 339, 1284 499, 79 693, 277 441. Jährliche Produktions- fähigkeit seit Fertigstellung der Neuanlagen: 110 000 t Roheisen, 120 000 t Flusseisen, 90 000 t Bleche. Produktion 1905/06–1910/11: Roheisen 60 556, 60 575, 50 670, 39 555, 63 593, 89 531 t, Stahlwerk 47 363, 61 699, 53 653, 52 965, 62 999, 70 363 t, in Blechwalzwerken 15 466, 20 586, 19 043, 20 025, 35 141, 41 621 t; später nicht veröffentlicht. Ca. 900 Arb. Gesamtumsatz 1910/11–1915/16: M. 9827538, 11178 367, 11 927 353, 7 957 831, 8 713 347, 14 565 6577. Die Ges. gehört dem Schiffsbaustahl-Kontor Essen u. dem Essener Roheisen-Verbande an. Zwecks besserer Fundier. des Unternehmens wurde für 1906/07, 1907/08, 1910/11, 1911/12 u. 1913/14 von der Verteil. einer Div. abgesehen. Yon dem Überschusse pro 1911/12 in Höhe von M. 1 098 713 wurden M. 950 000 zu Abschreib. u. M. 148 513 zur Erhöh. des Vortrags verwandt. 1912/13 Reingewinn M. 808 404 u. 6 % Div. ausgeschüttet. 1913/14 ergab inkl. Vortrag einen Betriebsüberschuss von M. 709 643, hiervon M. 359 643 zu Abschreib. u. M. 350 000 für Vortrag verwendet. 1911 Ankauf der Grube Nordstern mit einem Felderbesitz von 870 000 qm. Im J. 1912/13 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen den Besitz bezw. die Kuxe der Gew. Zeilerszuversicht zu Medenbach (Dillkreis) erworben u. sich dadurch für spätere Zeiten – beginnend mit der Inbetriebsetzung der neuen Bahn Haiger- Gusternhain – in rohem u. gebranntem Kalk unabhängig gemacht. 1914/15 u. 1915/16 direkte u. indirekte Heereslieferungen. Kapital: M. 3 300 000 in 3300 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 150 000; über die Wandlungen des A.-K. von 1899–1910 siehe dieses Handb. 1913/14. A.-K. danach von 1910 bis 1912 M. 3 000 000 in 833 St.-Aktien u. 2167 Vorz.-Aktien à M. 1000. Um das Werk in jeder Hinsicht auf eine gesunde Grundlage zu stellen, fasste die a. o. G.-V. v. 17./2. 1912 folgende Beschlüsse: Zunächst wurden 4 Vorz.-Aktien angekauft u. alsdann zwecks Herabsetz. des A.-K. eingezogen. Darauf wurden die verbliebenen Vorz.-Aktien im Verhältnis von 7:5, die St.-Aktien in dem von 7: 4 zus. gelegt; um den sich aus dieser Zus. legung ergebenden Betrag von M. 975 000 wurde das A.-K. weiter herabgesetzt. Diese der Ges. zur Verfüg. ge- stellten M. 975 000 Aktien wurden anderweitig begeben; gleichzeitig wurden M. 304 000 neue Aktien ausgegeben u. somit das A.-K. auf M. 3 300 000 erhöht. Der Buchgewinn der Zus.- legung (M. 972 284) wurde zu a. o. Abschreib. u. Rückstell. verwendet. Die durch die Massnahmen vom 17./2. 1912 der Ges. zugeflossenen Mittel wurden z. T. zur Abstoss. von Schulden verwendet, z. T. dienten sie zur Deckung der Kosten für die umfangreichen Neu- bauprojekte. Infolge der verschiedenart. Zus. legung der St.- u. Vorz.-Aktien fielen die Vor- rechte der letzteren weg. Hypothekar-Anleihe: M. 1 500 000 in 5 % Oblig. à M. 1000 lt. G.-V. v. 17./2. 1912. Durch diese Anleihe ist die alte, welche infolge Auslos. bis dahin auf M. 1 016 000 reduziert war, aufgehoben. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1917 zu 102 % durch jährl. Auslos. im Jan. (zuerst 1917) auf 1./7. Zahlstellen: Ges.-Kasse, Siegener Bank für Handel u. Gewerbe. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6., früher (bis 1898) Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div. an Aktien, vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundbesitz 464 264, Anlagen 3 548 467, Utensil. u. Kokillen 125 782, Wohn. 48 354, Beteilig. Zeilerszuversicht 227 717, do. Arbeiterwohn.-Genossen- schaft Weidenau 2500, Versich. 10 388, Kassa 7135, Effekten 325 528, Debit. 2 094 426, Betriebs- material. 69 064, Waren-Vorräte 829 824. – Passiva: A.-K. 3 300 000, Oblig. 1 500 000, do. Zs.-Kto 14 975, R.-F. 400 000, Ern.-F. 102 575, Talonst.-Res. 27 736 (Rückl. 2000), Delkr.-Kto 50 000, Rückstell. für Löhne 50 968, do. Frachten 7845, do. Belohnungen 975, Kredit. 1 388 155, unerhob. Div. 390, Bau eines Verw.-Gebäudes 40 000, Abschreib. u. Rückl. 100 000, Tant. u. Belohn. 59 348, Kriegswohlf. 20 000, Div. 330 000, Vortrag 360 484. Sa. M. 7 753 454. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. einschl. Kriegsunterstütz. 83 255, Zs. 14782, Oblig.-Zs. 75 000, Steuern u. Abgab., Skonto, Prov. u. kaufm. Gehält. 220 501, Abschreib. 1 250 977, Gewinn 911 833. – Kredit: Vortrag 350 000, Betriebsüberschuss 2 206 350. Sa. M. 2 556 350. Dividenden: 1891–98: 42, 0, 0, 0, 6½, 25, 25, 5; 1899/1900: 24 % (für 1½ Jahre, u. z. für M. 500 000 für 6 Mon.); 1900/1901–1910/11: 0 %; Vorz.-Aktien 1902/03–1910/11: 0 %. Gleich- berechtigte Aktien 1911/12–1915/16: 0, 6, 0, 5, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Fr. Jütte, S. Schleicher. Prokurist: A. Jahncke. 0 Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Gewerke Jul. Weber, Betzdorf; Bergwerks-Dir. G. Zimmermann, Kirchen; Gewerke Otto Utsch, Cöln; Reg.-Rat Paul Stein, München; Reg.-Baumeister a. P. Hintze, Jungenthal; Gen.-Dir. F. Sültemeyer, Düsseldorf; Bank-Dir. E. Schmidt, Siegen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Siegen: Bank f. Handel u. Gew.