― 21 Ö1 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 0 0 ― * 0 * * Actien-Gesellschaft Rolandshütte, Sitz in Weidenau bei Siegen. (In Liquidation.) Gegründet: 9./3. 1867; eingetr. 26./6. 1867. Näheres über den Besitzstand etc. der Ges. siehe die früheren Jahrgänge dieses Handb. Die a. o. G.-V. v. 6./10. 1914 genehmigte einen mit dem Hochofenwerk Lübeck zu Herrenwyk auf die Dauer von 10 Jahren abgeschlossenen Pachtvertrag, beginnend vom 1./7. 1914 ab. Der Pachtvertrag bestimmte, dass die Aktionäre der Rolandshütte die gleiche Dividende erhalten sollen, die das Hochofenwerk Lübeck den seinigen ausbezahlt, mind. aber 5 % pro Jahr. Ausserdem zahlte Lübeck alle Beträge, welche zur Deckung der laufen- den Verwalt.-Kosten der Rolandshütte einschl. der vertragl. u. satzungsgemässen Tant., sowie der Steuern erforderlich waren. Das Hochofenwerk Lübeck hatte das Recht, während der Dauer des Pachtvertrages die Rolandshütte als Ganzes zum Kurse von 107½ %, also zum Betrage von M. 1 451 250, zuzüglich der anteiligen Pachtsumme, zu erwerben. Auch war die Lübecker Ges. inzwischen verpflichtet, den sich meldenden Roland-Aktionären ihre Aktien von nom. M. 1500 mit M. 1612.50 abzunehmen. Der Pächterin des Werkes hat im Geschäftsj. 1915/16 von dem mit dem Pachtvertrag verbundenen Angebote auf Kauf des gesamten Vermögens der Rolandshütte gegen Zahlung von M. 1 451 250 Gebrauch gemacht. Die Rolandshütte A.-G. ist infolgedessen am 1./7. 1916 in Liquidation getreten. Der Anspruch der Aktionäre auf Div. ist damit erloschen, während dem Aktionär nunmehr das Recht zusteht, von dem Hochofenwerk Pübeck den Ankauf seiner Aktien zu M. 1612.50 für M. 1500 Nennwert mit Verzins. ab 1./7. 1915 zu 5 % zu fordern. Für die dem Hochofenwerk Lübeck bis Ende des Liquidationsj., d. i. bis Ende Juni 1917, nicht angebotenen Aktien wird der diesem Recht des Aktionärs entsprechende Betrag bei Gericht hinterlegt werden. Kapital: M. 1 350 000 in 900 Aktien à M. 1500. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke 185 000, Wohngebäude 55 000, Hütten- Anlage 674 091, Kalksteinbruch 35 000, Debit. 590 059. – Passiva: A.-K. 1 350 000, R.-F. 135 000, Gewinn 54 151. Sa. M. 1 539 151. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 161 970, Vortrag 54 151. – Kredit: Vortrag 54 154, Erlös aus der Schlackenhalde 61 970, Überweis. des Hochofenwerks Lübeck A.-G. in Lübeck 100 000. Sa. M. 216 121. Kurs Ende 1898–1914: 145.50, 127, 100, 82.75, 123, 131, 116.75, 133, 122, 109, 96.80, 109.50, 77, 93.50, 88.75, 87, 104* %. Aufgelegt 29./11. 1898 zu 137.50 %. Notierten bis 1916 in Berlin. Dividenden: 1890/91–1896/97: Vorz.-Aktien: 7, 5, 5, 0, 0, 7, 12 %? St.-Aktien: 7, 5, 2, 0, 0, 7, 12 %; Aktien 1897/98–1914/15: 9, 9, 9, 5, 10, 8, 7, 2, 0, 12, 5, 2, 0, 0, 0, 7, 6, 5 0%. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Dr. phil. Ad. Liebrich. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr. Moritz Neumark, Herrenwyk,; Stellv. Bankier Paul Bergmann, Berlin; Komm.-Rat Peter Klöckner, Duisburg; Bank-Dir. Th. Orsinger, Siegen; Joh. Schwabroch, Lübeck. Zahlstellen: Berlin: Carl Cahn, Hardy & Co., G. m. b. H., Akt.-Ges. für Montanindustrie; Cöln u. Bonn: A. Schaaffh. Bankverein. Siegener Eisenindustrie, Actien-Gesellschaft 33 vormals Hesse & Schulte in Weidenau. Gegründet: 5./3. 1898. Ubernahmepreis M. 1 200 000. Sitz der Ges. bis 1905 in Siegen. Zweck: Betrieb von Bergwerken (Besitz 499 Kuxe der Gewerkschaft Ludwig mit 27 Mangan- u. Eisenerzbergwerken im Odenwald), sowie von Werken, welche der Erzeugung u. Weiterverarbeitung des Eisens dienen, namentlich Fortbetrieb des der bisher. Firma Hlesse & Schulte gehörenden Puddel-, Walz- u. Hammerwerkes zu Weidenau. Fabri- kation von Fein-, Grob- u. Riffelblechen aus Flusseisen. Durch Einführung neuer Be- triebszweige soll der Betrieb auf breitere Grundlage gestellt werden. Versand 1911/12: 23 414 t im Werte von M. 3 307 535; Gesamtumsatz M. 3 776 389. 1912/13: Versand 26 464 t, Wert M. 3 558 527, Gesamtumsatz M. 4 347 172. 1913/14: Versand 23 199 t, Wert M. 2 881 035, Gesamtumsatz M. 3 384 320. 1914/15: Versand 10 084 t, Wert M. 1 413 130, Gesamtumsatz M. 1 954 455; Umsatzzahlen für 1915/16 nicht veröffentlicht. Die aus 1901 herrührende Unterbilanz von M. 261 693 verringerte sich 1902 durch Heranziehung des R.-F. u. Amort. von M. 200 000 Aktien, sowie Betriebsgewinn auf M. 70 000. Dieser Betrag wurde durch Zuzahlung der Aktionäre getilgt. Zur Tilg. der am 30./6. 1907 mit M. 302 286 ausgewiesenen Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 10./8. 1908 500 Aktien, die der Ges. kostenlos zur Verfüg. gestellt waren, zu vernichten u. somit das A.-K. um diesen Betrag auf M. 500 000 zu verringern. Es wurden ferner der Ges. neue Mittel zur Verfüg. gestellt. 1908/09 ergab einen neuen Verlust von M. 73 972, der 1909/10 auf M. 30 459 reduziert, 1910/11 ganz getilgt werden konnte. 1914/15 neuer Bilanzverlust von M. 53 481, der jedoch 1915/16 getilgt werden konnte. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, ermässigt 1902 auf M. 1 000 000 durch Einziehung von 200 Aktien u. lt. G.-V. v. 10./8. 1908 durch Einziehung u. Vernichtung weiterer 500 Aktien auf M. 500 000 (s. oben),