528 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke 895 189, Gebäude 1518 598, Masch. 3 015 655, Geräte 1, Mobil. 1, Waren u. Betriebsmaterial. 2 313 066, Bankguth. 3 563 154, Debit. 2 292 798, Kaut. 744, Effekten 3 959 067, Wechsel 239 675, Kassa 30 382. – Passiva: A.-K. 6 500 000, Delkr.-Kto 221 903 (Rückl. 100 000), R.-F. 2 706 226, Ern.-F. 676 716 (Rückl. 400 000), unerhob. Div. 2510, Löhnungs-Kto 284 355, Kredit. 4 301 779, Talonsteuer-Res. 7000, Res. f. Friedens- wirtschaft 400 000, Div. 1 755 000, Tant. 363 990, Grat. 100 000, Beamten-Pens. u. Waisen- Kasse 50 000, Beamten- u. Arb.-Prämien u. Unterst. 150 000, für :gemeinnütz. Zwecke 200 000, Arb.-Pens.-Zwecke 300 000, Vortrag 508 853. Sa. M. 18 528 335. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 883 405, Abschreib. 1 279 171, Reingewinn 4 334 843. – Kredit: Vortrag 441 243, Zs. 290 054, Gen.-Betriebs-Kto 5 766 122. Sa. M. 6 497 420. Kurs Ende 1890–1916: 141.25, 115, 117, 113.75, 123, 141.50, 150, 181.50, 232, 259, 171.50, 151, 153, 159.50, 180.50, 254.25, 260.50, 198.50, 212, 192, 200, 185, 184.25, 185*, –, 265 %. Eingef. 6./4. 1888 zu 105 %. Notiert in Berlin, Cöln. Seit Ende Okt. 1910 sämtl. Aktien lieferbar. Dividenden 1886/87–1915/1916: 5, 7, 11, 13½, 10, 10, 5½, 6½, 6½, 7½, 10, 16, 18, 20, 12, 7, 4, 70 20, 5, 9, 9, 9 12, 14, 10, 18, 27 % Ooußp -Verj. 4 J (K.) Direktion: W. Hacklaender, Rich. Schumann, Ernst Kuntze. Prokuristen: Fritz Maier, Ober-Ing. Karl Glitz. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Geh. Justizrat Rob. Esser, Cöln; Stellv. Hugo Schmitz, Hagen; Geh. Komm.-Rat H. Lueg, Düsseldorf; Dr. jur. Hans Jordan, Schloss Mallinkrodt; SGi. Alfr. Freih. von Oppenheim, Cöln; Bankier Carl Hagen, Berlin; Komm.-Rat Th. Hins- berg, Barmen; Gen.-Leutnant z. D. Schmidt, Exc.; Dir. Carl Merckens, Witten. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges., Wiener Levy & Co.; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein, Sal. Oppenheim jr. & Co.; Barmen: Barmer Bankverein, Hinsberg, Fischer & Co.; Elberfeld: Bergisch Märkische Bank (Fil. der Deutschen Bank). Wittener Stahlröhren-Werke in Witten a. d. R. mit Abteilung in Gelsenkirchen-Schalke. Gegründet: 14./2. 1896 mit Wirkung ab 1./1. 1895; eingetr. 7./4. 1896. Die Ges. übernahm aals Einlage der Firma „Alvermann, Cordes & Trottmann“ deren Röhrenfabrik mit Zubehör, ferner von G. Alvermann ein damals noch im Bau begriffenes Walzwerk, zus. für M. 684 213. Zweck: Betrieb einer Stahlröhrenfabrik. Die Wittener Werke bestehen in der Haupt- sache aus 2 Walzwekisanlagen, einer alten mit 3 Walzen- u. 2 Reduzierstrassen u. einer neuen mit 3 Walzen u. 3 Reduzierstrassen, sowie einer Adjustage für glatte u. Gewinde- rohre, einer Rohrzieherei u. mechan. Reparatur-Werkstatt. In Witten werden in der Hauptsache nahtlose Siederöhren, Wasser- und Feuerröhren bis 4 Durchmesser für I komotiv-, Schiffs-, Lokomobil- u. stationäre Kessel, nahtlose Gasröhren in den gebräuch- lichsten Dimensionen, nahtlose Röhren für den Fahrrad- u. Automobilbau hergestellt, während das Schalker Werk die Weiterverarbeit. von Siede-, Gas- u. Dampfröhren zu Flanschen- u. Berieselungsröhren sowie zu Rohrschlangen, Spiralen u. montagefertigen Dampfleit. mit sämtl. Zubehör bewirkt. Die Werke ergänzen sich demnach gegenseitig u. war . dieser Umstand ein wesentlicher Grund für ihre Verschmelzung. Zugänge auf Anlage- Konti erforderten 1905/06–1915/16 M. 410 315, 316 084, 292 935, 504 233, 1 206 242, 736 767, 1 544 343, 692 188, 382 919, 45 560, 100 682. 1909/10 speziell für Erweiterungs- u. Ergänzungs- bauten des alten Walzwerks u. den Neubau der Zieherei nebst Generatorenanlage; 1911/¼12 u. 1912/13 in der Hauptsache für das neue Walzwerk. Diese neue Walzwerksanlage in Witten arbeitet nach einem verbesserten Verfahren, für das sich die Ges. durch Vertrag das Fabrikationsrecht für die Dauer des Patentes gesichert hat. Die Anlage hat bereits eine Steigerung der Produktion zur Folge gehabt. Die Grundstücke der Ges. in Witten um- fassen 11 ha 93 a, in Schalke 13 ha 64 a, die bebaute Fläche insgesamt 13 ha 50 a. Etwa 1400 Arbeiter, davon entfallen 1300 auf Witten u. 100 auf Schalke. Die Gewinne für 1909/10–1914/15 wurden durch den Preisrückgang der Fabrikate beeinträchtigt. Auch traten 1911/12 die Kampfpreise in der Röhrenindustrie in vollem Umfang in die Erscheinung; obwohl der Umsatz um mehr als 30 % stieg, konnten nur die Abschreib. verdient werden. Ebenso konnten infolge der anhaltenden ungünstigen Lage des Röhrenmarktes 1912/13 ü. 1913/14 nur die Abschreib. von M. 374 643 bezw. 338 566 plus M. 150 000 für Zs. verdient werden; die kleinen Reingewinne von M. 2560 bezw. 2874 wurden vorgetragen. Der Ab- schluss für 1914/15 ergab einen Verlust von M. 660 787, entstanden aus den vorgenommenen Abschreib. mit M. 651 845 u. aus dem Betriebsverlust mit M. 8942. Von den Abschreib. ent- fielen M. 180 000 auf Aussenstände im feindl. Ausland. Das Geschäftsj. 1915/16 ergab ein besseres Ergebnis, da die höheren Verkaufspreise für Röhren zur Geltung kamen. Aus dem Gewinn konnten nicht nur die Abschreib. mit M. 539 668 gedeckt, sondern auch die Unter- bilanz aus 1914/15 mit M. 660 787 getilgt werden. Ein weiterer Überschuss wurde zu Abschreib. auf die engl. Beteil. (s. unten) verwendet. Im November 1905/ wurde eine Interessengemeinschaft bezw. spätere Verschmelzung mit der A.-G. Röhrenwalzwerke in Gelsenkirchen vereinbart. Die Verschmelzung wurde dann bis Ende Juni 1907 durchgeführt. Näheres hierüber siehe Jahrg. 1912/13 dieses Buches. Seit 1906 ist die Wittener Ges. bei der Masch.-Ind. Ernst Halbach Akt.-Ges., Düsseldorf mit M. 150 000 beteiligt (Div. 1906/07–1915/16: 8, 8, 0, 6, 6, 8, 8, 0, 8, 12). Im J. 1912