564 Kohlenbergbau. Braunkohlenbergbau im Tage- u. Tiefbau u. besitzt in den Gemarkungen Gnandorf u. Hartmannsdorf bei Borna 110 ha eigenen Grundbesitz u. 70 ha Kohlenabbaurechte, die bei heutiger Produktion auf etwa 80 Jahre ausreichen. Die mit Gleisanschluss versehene Brikettfabrik arbeitet mit 4 Brikettpressen u. 4 Trockenöfen, die eine Jahresproduktion von 1 300 000 Ztr. Briketts ermöglichen. „ Im J. 1910/11 erfolgte der Erwerb der Majorität der Kuxe der Gew. Regiser Kohlen- werke. Die Kosten dieses Erwerbes, wozu sich die Ges. die Mittel vorläufig im Wege des Bankkredits verschaffte, wurden gleichfalls dem Effekten-Kto belastet, woraus sich einerseits dessen Höhe, andererseits das Anwachsen der Kredit. erklärt (Ende Juni 1915 noch M. 2 524 114). Das Regiser Werk stellt ein Brikettwerk mit 10 Pressen dar. Die Kohle wird aus einem Tagebau gewonnen. 1910/11 fand der Erwerb weiterer Kohlenfelder in Wyhra statt (siehe oben), die sich die Ges. durch einen Abbauvertrag sicherte. Hierdurch hat sich die Lebensdauer des Werkes Neukirchen fast auf das Doppelte erhöht. Neben geringer Beschäftigung durch das Kohlen- syndikat ist das ungünstige Resultat der Jahre 1911/12–1914/15 in der Hauptsache auf die ungenügende Ausbeute der Gew. Regiser Kohlenwerke zurückzuführen. Regis hatte bisher mit Betriebsschwierigkeiten wegen Entwässerung der Kohle zu kämpfen, doch konnte diese Gew. bereits 1914/15 u. 1915/16 einen allerdings nicht verteilbaren Gewinn erzielen. Die Förderung betrug 1907/08–1915/16 2 944 265, 2 845 795, 2 462 285, 5 028 530, 5 423 193, 5 006 619, 6 376 394, 7 5789 130, 8 290 093 hl; hiervon wurden 370 577, 354 519, 373 313, 675 431, 757 947, 553 743, 690 656, 606 314, ? hl als Rohkohle abgesetzt; Briketts wurden her- gestellt 2 073 350, 1 073 700, 943 600, 2 015 168, 2 131 027, 2 018 100, 2 652 137, 3 506 968, 4 032 900 Ztr.; ferner fabriziert auf Wilhelmschacht 1910/11–1915/16 2 984 100, 3 093 414, 2 970 910, 3 095 719, 1 740 581, –, – Ziegelsteine. Die Betriebe wurden nach Kriegsausbruch im Aug. 1914 stillgelegt, doch ist seit Sept. 1914 wieder der Vollbetrieb aufgenommen, wenn auch die Anlagen infolge der Kriegsverhältnisse nicht voll ausgenutzt werden können. Kapital: M. 3 600 000 u. zwar M. 1 800 000 in 1800 Vorz.-Aktien u. 1800 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000 in St.-Aktien, begeben bei der Gründung zu 110 %; dazu lt. G.-V. v. 13./4. 1910 noch M. 600 000 in St.-Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1910, begeben zu pari. Der Erlös dieser Emiss. diente zum Erwerb der 1200 Kuxe des Wilhelmschachtes in Gnandorf, dessen Gewerken für 2 ihrer Kuxe 1 Bleichert-Aktie sowie M. 50 in bar gewährt wurden. Zur Tilg. des Bankkredits beschloss die G.-V. v. 5./11. 1913 Erhöh. des A.-K. um M. 1 800 000 (auf M. 3 600 000) in 1800 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, begeben zu pari. Vom Reingewinn erhalten zunächst die Vorz.-Aktien bis zu 6 % Div. u. die aus früheren Jahren hieran etwa fehlenden Beträge, sodann die St.-Aktien bis zu 5 % Div., während ein etwajger Überschuss unter Vorz.- u. St.-Aktionäre hälftig geteilt wird. Im Falle der Liquid. werden in erster Linie der Nennwert der Vorz.-Aktien u. etwaige Div.- Rückstände ausgezahlt, darauf der Nennwert der St.-Aktien u. die dann noch verbleibenden Beträge nach dem Verhältnis des Nennwertes der Vorz.- u. St.-Aktien geteilt. Einzelnen Stamm-Aktionären wurde 1916 durch die Deutsche Bank das Anerbieten gemacht, ihre Aktien in Aktien der Niederlausitzer Kohlenwerke 2: 1 umzutauschen. Hypoth.-Anleihe: Zur Deckung der Kosten für Neuanlagen u. Abstossung weiterer Debit. beschloss die G.-V. v. 5./11. 1913 die Aufnahme einer Oblig.-Anleihe bis zur Höhe von M. 2 400 000 (noch nicht erfolgt). Hypothek: M. 322 950 zu 3¾, 4 u. 4½ % (Stand ult. Juni 1916). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen. . Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. „ 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklage, vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.- Anspruch, dann 5 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an beide Aktienarten gleichmässig bezw. nach G. Die Vorz.-Aktien für 1914 u. 1914/14 wurden im Nov. 1916 nachgezahlt. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke u. „„. 1 083 000, Schacht- Anlage 12 900, Gebäude 955 000, Seilbahn u. Anschlussgleis 317 000, Masch. u. elektr. Anl. 1 274 200, Geräte 28 003, Beteil. 2 526 281, Abraum-Kto 147 617, Vorräte 118 882, Debit. 386 676, Kassa 4060. – Passiva: A.-K. 3 600 000, R.-F. I 153 000 (Rückl. 8000), do. II 60 000, Talon- steuer-Rückst. 9000 (Rückl. 3000), Hypoth. 322 950, Abbaugelder 210 704, Kredit. 2 349 037, Tant. an Vorst. 6377, 6 % Nachzahl. auf Vorz.-Aktien 108 000, Grat. 4000, Vortrag 30 551. Sa. M. 6 853 621. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 218 878, Abschreib. 320 610, Gewinn 159 929. – EKredit: Vortrag 21 371, Betriebsüberschuss 678 046. Sa. M. 699 417. Kurs Ende 1908–1916: 143.50, 147.50, 137, 134, 100, 42.75, 46*, –, 125 %. Zulass. der St.- Aktien zur Notiz an der Leipziger Börse erfolgte im Januar 1908. Aufgelegt am 21./1. 1908 zu 140 %. Dividenden: St.-Aktien 1905/06–1915/16: 8, 10, 10, 10, 10, 8, 4, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien „.. 914: % 1914/15: 6 % 1915/16: 6 %. Coup. Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Dipl.-Ing. Bergwerks-Dir. Hans Ziervogel. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Reg. -Rat a. D. Bank-Dir. Dr. Conrad Schönfeld, Stellv. Gen.-Dir. Hugo Gabelmann, Komm.-Rat Abb. Pinkus, Dr. Eduard Sachs, Berlin; Fabrikbes. Wilh. Kratzsch, Leipzig- Zahistelen; .„%. Leipzig: Deutsche Bank.