Kohlenbergbau. 567 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrik-Reparat. 12 066, Gen.-Unk. 22 562, Zs. 5568, Abschreib. 42 998, Res.-F. 7500, Talonsteuer-Res. 2000, Rückstell. für Ern. 50 000, Rein- gewinn 56 673. Sa. M. 199 369. – Kredit: Betriebsgewinn der Werke M. 199 369. Kurs: St.-Aktien: Ende 1885–1914: 116, 96, 55, 62, 79, 80, 78. 70, 57.20, 55.50, 58. 82, 81, 77.25, 58, 73.75, 66, 58, 63, 62.50, 54, 61, 51, 40, 30, 20.50, 9.50 3.25, 5450, 4 % VYVorz. Aktien: Ende 1900–1914: 101.25, 98, 93.50, 98, 99, 99.50, 98.50, 98, 94, 88, 60, 31, 35, 25, 25* %. Eingeführt im Nov. 1900 durch das Bankhaus H. C. Plaut in Leipzig; erster Kurs 28. 11. 1900: 101 %. Die Aktien notierten bis 1915 in Leipzig u. Halle a. S. Dividenden: St.-Aktien 1884/85–1914/1915: 8, 5, 0, 0, 0, 3, 6, 5, 3, 1½2, 2½, 3, 4, 0, 4, 4, 2½, 2½, 2½, 2½, 3, 3, 2, 1½, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1900/1901–1914/1915: 5. 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Gleichber. Aktien 1915/16: 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Piltz. Prokurist: Joh. Mieth. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Otto Gille, Stellv. Rud. Pfaffe, Bank-Dir. Aug. Koltzer, Halle a. S.; Rechtsanw. Eugen Goldstein, Berlin; Bergassessor a. D. Ernst Hasse, Weissenfels. Zahlstellen: Halle: Eigene Kasse, Hallescher Bank-Verein von Kulisch. Kaempf & Co.; Leipzig: H. C. Plaut. Rositzer Braunkohlenwerke, Act.-Ges. in Rositz, S.-A. Gegründet: 29./6. 1874 in Berlin; eingetr. 13./7. 1874; 1875 Sitz nach Rositz verlegt. Zweck: An- u. Verkauf von Kohlenabbaurechten. Gewinnung, Verarbeitung und Vertrieb aller Bergprodukte, besonders der Betrieb des Braunkohlenbergbaues und der damit zu ver- bindenden Fabrikationszweige. Der Besitz der Rositzer Braunkohlenwerke besteht z. Z. aus 1. der Anlage in Rositz. Rositz besitzt eine durch 2 Förderschächte gelöste Tiefbauanlage; eine Tagebauanlage ist in Vorbereitung. Die Brikettfabrik ist am 3./9. 1911 abgebrannt. Die Neuanlage soll nach u. nach auf eine Leistungsfähigkeit von 500 t Tagesproduktion ausgebaut werden (s. unten). Ferner ist vorhanden eine Nasspresse mit rund 8 000 000 jährl. Produktion; 2. der Anlage in Gorma mit einer durch 2 Förderschächte gelösten Tiefbauanlage u. einer unter Zugrundelegung der jetzigen Produktion für etwa noch 12 J. ausreichenden Tagebauanlage sowie einer Brikettfabrik mit 6 Pressen von einer tägl. Gesamt-Leistungsfähigkeit von rund 320 t; 3. der Anlage Altenburger Kohlenwerke einschl. Waltersdorfer Anlage. Sie besteht aus 2 Tiefbauanlagen, von welchen die eine neu ausgerichtet ist, u. einer im Dez. 1911 in Betrieb genommenen Tagebauanlage. Die Brikettfabrik ist mit 3 Pressen ausgebaut u. besitzt eine Leistungsfähigkeit von täglich 180 t; 4. der Anlage Neuglück. Neuglück besitzt eine durch einen Förderschacht gelöste Tiefbauanlage. Die Brikettfabrik besteht z. Z. aus 4 Pressen mit einer tägl. Gesamt-Leistungsfähigkeit von 160 t. Eine Nasspresse mit einer Leistungs- fähigkeit von rund 8 000 000 Jahresproduktion ist in betriebsfähigem Zustande; 5. der Anlage Herzogin Adelheid. Diese besitzt eine ausschl. auf Tagebauverhältnisse gegründete Brikett- fabrik mit einer Pressenleistung von tägl. 240 t. Es sind z. Z. 3 grosse Pressen betriebsfähig, doch ist der bauliche Teil der Fabrik erweiterungsfähig eingerichtet. Sämtl. Werke haben Bahnanschluss. Die Anlagen Altenburger Kohlenwerke u. Neuglück wurden bis 1910 als selbständige Ges. m. b. H. betrieben, sind alsdann in Liquid. getreten u. sind deren Aktiven auf die entsprechenden Konten der alten Werke übertragen worden. Dabei mussten, um das Agio, welches s. Z. beim Erwerb der Anteile gezahlt wurde, folgende Konten der Rositzer Ges. erhöht werden: 1. das Kohlenabbauberechtigungs-Konto um M. 380 000, 2, das Grund- stücks-Konto um M. 95 469. Die „Herzogin Adelheid' Kohlenverwertungs-Ges. m. b. H. in Haselbach besteht als solche weiter, doch befinden sich sämtl. M. 100 000 Anteile dieser Ges. jetzt im Besitz der Rositzer Braunkohlenwerke. Die Akt.-Ges. besass nunmehr ca. 420 ha Kohlenfelder u. die Ges. „Herzogin Adelheid“ ca. 90 ha Kohlenfelder. 1911/12 wurden noch 90.36 ha hinzuerworben, sodass die Ges. Rositz jetzt 588.13 ha Kohlenfelder besitzt. Auf Grube „Herzogin Adelheid* sind 1912 grosse Tonlager (ca. 12 ha) festgestellt worden, mit deren Ausbeutung begonnen worden ist. Der Kaufpreis der Kohlenfelder wurde durch eine Anzahl. u. wird weiter durch jährl. Ratenzahl. bis zum J. 1920 berichtigt. Das un- günstige Erträgnis 1910/11 wurde von der Verwalt. einerseits damit begründet, dass es dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat nicht gelungen ist, die Brikettpreise zu festigen, die Verrechnungspreise vielmehr um M. 3 fielen u. andererseits mit dem im Mai 1911 aus- gebrochenen Arbeiterausstand motiviert, der auch noch im Geschäftsj. 1911/12 anhielt, BRier- zu kam am 3. Sept. 1911 der Brand der Brikettfabrik Rositz, so dass die Produktion daselbst über ein Jahr nicht möglich war. Die neuerbaute Fabrik kam Anfang Okt. 1913 bezw. der Erweiterungsbau im Febr. 1914 in Betrieb; die Doppelpressen leisten jährl. 90 000 t. Durch das teilweise Stilliegen dieses Betriebes u. zweier weiterer Anlagen der Ges. wurde das Resultat des J. 1912/13 sehr beeinträchtigt; nach M. 361 130 Abschreib. verblieb ein Reingewinn von M. 128 800, wovon M. 100 000 dem Konto Grube Herzogin Adelheid zur Deckung von Verlust und Abschreib. überwiesen wurden. 1913/14 wurde der gesamte Reingewinn von M. 154 407 an Grube Herzogin Adelheid überwiesen. Im Kriegsjahr 1914/15 starke Förderungsausfälle u. vorübergehende Stilllegung einzelner Werke. Nach M. 355 787 Abschreib. u. nach M. 199 281 Zuweis. an Herzogin Adelheid G. m. b. H. ergab sich für 1914/15 eine Unterbilanz von M. 675 000, gedeckt aus R.-F. 1915/16 neuer Bilanz-Fehlbetrag von M. 451 477. Zugänge auf Anlagen- Kti 1911/12–1915/16 ca. M. 200 000, 1 500 000, 260 000, 190 000, 265 709.