Kohlenbergbau. 33 Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, der Brikettfabrikat. u. Betrieb sonst. mit dem Braunkohlenbergbau zus. hängender Nebengewerbe einschl. der Erzeug. elektr. Energie. Im März 1913 beteiligte sich die Ges. an der Gründung des Kraftwerks Zukunft Akt.-Ges. in Weisweiler b. Eschweiler (A.-K. M. 2 000 000) mit M. 1 950 000 Aktien. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1916: Aktiva: Effekten 7 230 000, Debit. 759 265. – Passiva: A.-K. 7 500 000, R.-F. 71 000 (Rückl. 21 000). Talonsteuer-Res. 15 000 (Rückl. 7500), Kredit. 19 298, unerhob. Div. 1215, Gewinn 411 252, Div. 375 000, Tant. an A.-R. 5932, Vortrag 1819. Sa. M. 7 989 265. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 82 635, Zs. 10 241, Gewinn 411 252. – Kredit: Vortrag 3648, Gewinn aus Beteilig. beim Kraftwerk Zukunft A.-G. 95 000, vertragsmässige Zahlung der Gew. Zukunft 405 480. Sa. M. 504 128. Dividenden: 1912/13: 0 % (v. 7./2.–31./3.); 1913/14–1915/16: 4½, 4½, 5 %. Direktion: Alb. Bergerhoff, Cöln. Betriebsleiter: Bergwerks-Dir. Max Fleischmann, Eschweiler. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. Otto Strack, Cöln; Stellv. Berghauptmann a. D. Heinr. Vogel, Bonn; Heinr. Dahmen-Erne, Cöln; Fabrikbes. Ernst Reimbold, Rodenkirchen; Gottfried Vowinckel, Bankier Heinr. von Stein, Gust. Risch, Amtsgerichtsrat Dr. jur. Max Oster, Cöln; Bank-Dir. Kurt Sobernheim, Berlin; Rentier Jos. Bestgen, Godesberg. Zahlstellen: Weisweiler: Ges.-Kasse; Cöln, Bonn u. Düsseldorf: A. Schaaffhaus. Bank- verein; Cöln: J. H. Stein; Berlin: Disconto-Ges., Commerz- u. Disconto-Bank. Braunkohlenwerke Leonhard Akt.-Ges. in Zipsendorf, Kreis Zeitz. Gegründet: 11./2. 1907 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 14./6. 1907 in Zeitz. Sitz bis 3./10. 1912 in Wuitz. Gründung siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Zweck: Erwerb und Betrieb von Braunkohlenbergwerken und Brikettfabriken, insonder- heit der Braunkohlenwerke Leonhard I und II zu Wuitz u. Spora, beide mit Bahnanschlüssen. Beide Werke, die räumlich ca. 2 km von einander entfernt liegen, stellen einen in sich ab- gerundeten Besitz dar. Es gehören beiden Werken an Kohlenfeldern rund 11 ha Eigentums, felder u. rund 236 ha Kohlenabbaurechte, die neuerdings derart auf die Werke verteilt sind- dass beiden eine gleiche Lebensdauer gewährleistet ist. Die Mächtigkeit der ziemlich horizontal abgelagerten Flöze beträgt bei Leonhard I im Durchschnitt 13,6 m und bei Leonhard II durchschnittlich 12,6 m. Der Abbau erfolgte bisher ausschl. im Tiefbau. Die Grube Leonhard I förderte mittels unterirdischer Kettenbahn aus gemauertem, 37 m tiefem Förderschachte, während der Flöz auf Leonhard II durch Kettenbahn auf schiefer Ebene von ca. 300 m Länge erschlossen ist. Der Kohlenfelderbesitz beider Werke, vornehmlich der von Leonhard I umfasst ansehnliche Flächen, die wegen der geringen Deckenmächtigkeit zweckmässiger im Tagebau- als im Tiefbaubetriebe abgebaut werden. Es ist deshalb die Einrichtung eines Tagebaubetriebes in Angriff genommen. Die im Geschäftsjahre 1908/09 aufgewendeten Kosten für die Beschaffung des Baggers, der erforderlichen Lokomotiven u. Wagen, der Bagger- u. Fahrgleise sowie der elektrischen Fernleitungen betrugen rund M. 219 000. Die Abraumarbeiten werden in eigener Regie ausgeführt u. sind Ende Juli 1909 begonnen worden. Der Tagebaubetrieb wurde im Jan. 1910 auf Grube Leonhard I eröffnet und der Tiefbaubetrieb ab 1./4. 1910 eingestellt. Die Brikettfabrik Leonhard Ibei Wuitz umfasst jetzt 6 Brikettpressen grossen Modells nebst allem Zubehör, die seit Januar 1906 sich in vollem Betriebe befinden. Leonhard II besitzt eine Brikettfabrik mit 3 Pressen, die sich seit Januar 1905 in Betrieb befinden. Für die Brikettfabrikanlagen wurden in 1908/1909 durch Einbau eines fünften Tellerofens, durch die Erweiterung des Nassdienstes, Beschaffung eines Dampfkessels und von Überhitzern Ausgaben in Höhe von rund M. 161 000 vorgenommen. Beide Werke zus. weisen eine Produktionsfähigkeit von 14 000 D. W. à 10 t pro Jahr auf. Die Ges. ist Mitglied der Meuselwitzer Brikettverkaufs-Ges. m. b. H. in Leipzig. Die Förderung an Braunkohlen betrug in Wuitz 1906/07–1911/12: 4 414 243, 4 648 200, 4 191 088, 3 308 230, 3 659 838, 3 967 570 hl; an Briketts wurden 110 257, 117 204, 106 978, 90 325, 101 649, 109 855 t hergestellt. Grube Fürst Bismarck förderte 1912 (v. 1./1.–30./6.): 3 264 174 hl Braunkohlen, die Brikett- fabrik produzierte 56 353 t. die Nasspresssteinfabrikation ca. 2 513 000 Stück. Produktion 1912/13–1915/16 inkl. Grube Fürst Bismarck u. Vereinsglück: Kohlenförderung: 9 325 380, 19 477 749, 18 992 133, 19 468 872 hl., Brikettfabrikation 198 715, 418 673, 408 351, 439 001 t, Nass- presssteine 5 136 000, 12 389 700, 9 240 200, 14 843 850 Stück, Ziegelsteine 1915/16: 1 454 600 Stück. Die Kohlenabbaurechte betragen etwa 297 ha, der eigentümliche Grundbesitz rund 13 ha. Zu- gänge auf Anlage-Kti erforderten 1912/13–1915/16: M. 311 117, 1 035 496, 319 056, 272 784. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Lt. a. o. G.-V. v. 15./4. 1909 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 von der Mitteld. Creditbank zu 115 %, angeboten den alten Aktionären zu 120 %. Die a. o. G.-V. v. 16./1. 1912 beschloss die Erwerb. der Grube Fürst Bismarck G. m. b. H. nebst 182 Kuxen der benachbarten Braunkohlen-Gew. Heureka gegen eine Barzahlung von M. 4 000 000. Zur Zahlung des Kaufpreises der Grube, für zu übernehmende Verbindlichkeiten und Abfindungen waren M. 5 208 404 nötig. Zur Aufbringung dieser Mittel beschloss die