Metall-Industrie. 601 Direktion: Dipl.-Ing. Dr. Leonhard Becker, Carl Weyland. Prokurist: Marg. Herzberg. Aufsichtsrat: (6) Vors. Bankier Konsul S. Marx, Stellv. Civil-Ing. Ernst Neuberg, Bankier Carsch, Bankier John R. Loewenherz, Berlin; Landstallmeister a. D. von Goetzen, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse, Commerz- u. Disconto-Bank, Berlin, Depositenkasse Z Müllerstr. 180; Carsch Simon & Co., J. Loewenherz. Hartung Akt.-Ges. Berliner Eisengiesserei u. Gussstahlfabrik in Berlin-Lichtenberg, Herzbergerstr. 122/124. (Firma bis 29./9. 1913: Berliner Gussstahlfabrik u. Eisengiesserei Hugo Hartung Akt.-Ges. Gegründet: 19./5. 1889 mit Wirkung ab 1./4. 1889. Die G.-V. v. 29./1. 1912 beschloss Anderung der Firma des Unternehmens in Hartung-Akt.-Ges. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der für M. 958 000 übernommenen Berliner Gussstahlfabrik u. Eisengiesserei Hugo Hartung; Fabrikat. von Werkzeugen, Gliederkesseln f. Zentralheizungen; Eisengiesserei. Spez.: Roststäbe. 1889 wurde die früher Lohf & Thiemer'sche Werkzeug- u. Masch.- Fabrik angekauft u. 1896 die Fahrräderfabrikation aufgenommen, letztere jedoch, weil, verlustbringend, wieder eingestellt. Von dem im Besitz der Ges. befindl. unbebauten Terrain von 7474 qm wurde 1904 das an der Winsstr. gelegene Strassenland für M. 20 000 an den Magistrat abgetreten. Gesamtgrösse des alten Grundstücks jetzt noch 9575 qm. Die Ges. hat Ende 1906 ein ca. 25 000 qm grosses Terrain an der Herzberg-Strasse in Lichtenberg zu dem Preise von ca. M. 170 pro qR. zwecks Erbauung einer neuen Giesserei erworben, da sie in ihren bisherigen Fabrikräumen den andauernd steigenden Aufträgen nicht mehr zu genügen vermochte. Die Verlegung des Giesserei-Betriebes erfolgte nach Fertigstellung des Neubaues im Sommer 1909. 1910/11 erhöhte sich der Umsatz, doch waren die erzielten Preise infolge der Konkurrenz in der Hauptsache ungünstig. Es ergab sich deshalb nach M. 67 012 Abschreib. ein Verlust von M. 170 589, wovon M. 32 796 aus dem R.-F. gedeckt u. M. 137 792 vorgetragen wurden. Das Geschäftsjahr 1911/12 ist ein Übergangsjahr gewesen, in welchem der neue Vorstand bestrebt war, der Fabrikation in mancher Beziehung eine neue Richtung zu geben. Auch litt die Ges. 1911/12 u. 1912/13 unter den anormalen Arbeiterverhältnissen; vom Juli 1913 bis Jan. 1914 währte ein Streik. 1913/14 ergab M. 86335 Bilanzverlust, der vor- getragen und 1914/15 gedeckt werden konnte; ausserdem gelang es 1914/15, die Abschreib. mit M. 104 111 zu verdienen u. M. 4017 Reingewinn zu erzielen. Nach Kriegsausbruch war die Ges. 1914/15 mit Lieferung von Kriegsmaterial voll beschäftigt. Diese Aufträge hielten auch 1915/16 noch an, doch konnte ein angemessener Nutzen nicht erzielt werden. Nach M. 77 756 Abschreib. resultierte nur ein Reingewinn von M. 8085. Die a. o. G.-V. v. 29./1. 1912 ermächtigte den Vorstand zum Verkauf des Grundstücks Prenzlauer Allee 44 an eine mit einem A.-K. von M. 650000 zu bildende Akt.-Ges., deren Aktien sämtl. den Aktionären der Hartung-Ges. zum Bezuge angeboten werden sollten. Diese Gründung kam nicht zur Ausführung, da es der Ges. gelungen ist, das betr. Terrain am 1./5. 1912 gemäss des s. Z. gefassten Eventual-Beschlusses an einen Dritten zu veräussern. Der erzielte Preis von M. 700 000 deckt nach Abzug der Kosten den Buchwert annähernd. Kapital: Bis 1917: M. 1 410 000 in 1410 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000; die G.-V. v. 26./6. 1893 beschloss Rückkauf von M. 100 000, die G.-V. v. 29./6. 1896 Erhöh. um M. 300 000, div.-ber. ab 1./4. 1896, ausgegeben zu 115 %. A.-K. somit von 1896–1912 M. 1 300 000 in St.-Aktien. Die G.-V. v. 29./1. 1912 beschloss die Einräumung des Rechts an die Aktionäre durch Zuzahl. von 40 % = M. 400 auf jede Hartung-Aktie ihre Aktien in 6 % Vorz.-Aktien umzuwandeln. Auf M. 700 000 erfolgte die Nachzahl., so dass das A.-K. dann M. 1 300 000 in 700 Vorz.-Aktien u. 600 St.-Aktien betrug. Zur vollständ. Sanierung der Ges. bezw. zur Vereinheitlichung des A.-K. beschloss bereits die G.-V. v. 26./7. 1912, dass das A.-K. durch Zus. legung der St-Aktien im Verhältnisse von 5: 1 um M. 480 000 herabgesetzt, den Besitzern der St.-Aktien jedoch freigestellt wird, die Zus. legung ihrer Aktien dadurch abzuwenden, dass sie von je 5 St.-Aktien 4 der Ges. zur freien Verfüg. überlassen, und dass nach Durchführung dieser Transaktion sämtl. Aktien, soweit sie nicht vermöge der Herabsetzung des A.-K. vernichtet oder für kraftlos erklärt werden, fortan gleiche Berechtigungen haben. Frist zur Einreichung der Aktien 18./1. 1913. Die der Ges. freiwillig überlassenen Aktien will der Vorstand durch Wiederbegebung zum Nennbetrage verwerten. 100 nicht. eingereichte Aktien wurden vernichtet bezw. für kraftlos erklärt. A.-K. jetzt wie oben M. 820 000 in gleichber. Aktien à M. 1000. Der Buchgewinn aus der Transaktion von 1912 M. 480 000 diente zur Deckung der Unterbilanz aus 1912 (M. 32 636), sowie zu ordentl. u. Extra-Abschreib. Die a. o. G.-V. v. 9./11. 1916 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 590 000 (also auf M. 1 410 000) in 590 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1916, übernommen unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre von Alex. Kremener zu 100 % zuzügl. der Kosten u. Stempel. Alex. Kremener hielt sich ferner an die schon früher gemachte Offerte, 80 % für jede ihm angebotene alte Hartung-Aktie zu zahlen, bis 31. Dez. 1916 gebunden. Ausserdem übernahm derselbe die fällige Abdeckung der Bankschuld von ca. M. 1 070 000. Die a o. G.-V. v. 8./2. 1917 beschloss die Zuzahl. von 75 % = M. 750 auf jede Aktie u. Um- wWiandlung der zugezahlten Aktien in Vorz.-Aktien. Den Vorz.-Aktien wurde das Recht auf eine Vordividende von 8 % mit Nachzahlungspflicht u. auf vorzugsweise Befriedigung zum Kurse von 150 % im Falle einer Liquidation eingeräumt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St.