606 Metall-Industrie. 3 ist weiterer Fabrikationszweig die Herstellung endloser Zinnfolie aufgenommen worden, welche in der elektr. Ind. zum Umwickeln von Kabeln und Kondensatoren gebraucht wird. Der Zugang auf Masch.-Kto von M. 96 389 in 1908/09 ist auf diese Fabrikationseinricht. zu- rückzuführen, welche 1909 in Betrieb gekommen ist. 1910/11–1913/14 fanden weitere Ver- grösser. der Fabrik mit M. 585 403, 306 012, ca. 205 000, ca. 234 000 Kostenaufwand statt. Die Ges. gehört der Verkaufsvereinig. an, welche der Verband deutscher Zinnfoliefabriken für den Absatz weisser (silberglänzender) Zinnfolie in Deutschland geschlossen hat. Durch Verfehlungen des früheren Dir. Löffler, der gegen die Weisung des A.-R. grosse Zinnspekulationen eingegangen war, entstand 1914 ein Verlust von M. 1 706 336, vermindert durch den Betriebsgewinn des Jahres 1913/14 und durch Entnahme aus den Reserven auf M. 997 299. Zur Deckung dieses Verlustes stellte lt. G.-V. v. 4./12. 1914 ein aus Mitgliedern der Verwaltung bestehendes Konsort. unter Führung des Schlesischen Bankvereins der Ohle-Ges. M. 600 000 zur Verfügung, sodass die Unterbilanz sich auf M. 397 299 ermässigte, welcher Betrag durch das Gewinnergebnis des J. 1914/15 gedeckt wurde. Die Summe von M. 600 000 wird mit 3 % verzinst. Die Verzinsung erfolgt aus dem Reingewinn. Der Rest des Reingewinns wird zur Hälfte zur Verteilung als Gewinn an die Aktionäre, zur anderen Hälfte als Abzahlung auf von dem Konsortium gewährte Summen verwendet. 1915 u. 1916 davon bereits M. 123 381 bezw. 31 538 getilgt. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. E M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./10. 1910 um M. 500 000 in 500 Aktien, div.-ber. für 1910/11 zur Hälfte, übernommen vom Schles. Bankverein zu 121 %, angeboten den alten Aktionären 2: 1 vom 7.–26./11 1910 zu 130 %. Agio mit M. 105 000 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 24. Mai 1913 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, übernommen von einem Bankenkonsort. zu 160 %, angeboten den alten Aktionären vom 12.–28./6. 1913 zu 175 %. Agio mit M. 300 000 in R.-F. Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 29./10. 1907, Stücke à M. 1000, rück- zahlbar zu pari. Zs. 1./3. u. 1%. Sicherheit: I. Hypoth. Aufgenommen im Febr. 1908 zur Abstossung von Bankkredit u. zur Stärkung der Betriebsmittel. Noch in Umlauf Ende Juni 1916: M. 477 000. Tilg. durch jährl. Auslos. ab 1913 bis 1927; verstärkte Tilg. oder Total- künd. ab 1./9. 1913 mit 6 monat. Frist zulässig. Kurs in Breslau Ende 1909–1916: 101. 101.60, 101.30, 100.50, 99, 97, =, 92 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät im Okt. „ I Atie St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. (unter An- rechnung einer festen Vergütung von zus. M. 6000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. (Siehe auch oben.) Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstück 368 891, Gebäude 593 000, Masch. 786 000, Mobil. 4000, Fuhrwerk 1, Patente 1, Rohmaterial., Halb- u. Fertigfabrikate u. Material. 189 153, Debit. 120 722, Kassa 4753, Wechsel 250. Bankguth. 917 593, Effekten 343 000, Kaut. 2839, vorausbez. Versich. 3656. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 477 000, Res. . 8531 (Rückl. 2362), Talonsteuer-Res. 21 100 (Rückl. 1500), unerhob. 50, Wohlf. F. 45 206, Arb.- Spareinlagen 5716, Rückst. Löhne 452, Kredit. 560 499, Rückstell. 125 182, Konsortial- Kto 46 834, Div. 30 000, Vortrag 13 288. Sa. M. 3 333 863. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Fabrikat.- u. Handl.-Unk..175 733, Obligat.- Zs. 22 477, Abschreib. 101 089, Zs. a. Darlehn 15 295, Abzahl. auf Darlehn an Konsort. 315335 Rein- gewinn 47 251. – Kredit: Vortrag 15 712, Betriebsgewinn 330 837, Zs. aus Effekten Bankguth. 46 835. Sa. M. 393 385. Kurs der Aktien Ende 1909–1916: In Berlin: 152, 148.30, 212.50, 233, 211.50, 85* %. In Breslau: 151.90, 148.50, 211.75, 232.50, 209.25, 85*, –, 94 %. Sämtl. M. 2 000 000 sind zu- gelassen. Die neuen Aktien seit Nov. 1913 lieferbar, erster Kurs derselben am 3./11. 1913: 204.50 % (den alten Aktien gleich). Dividenden 1906/07–1915/16: 6, 8, 9, 9, 12, 16, 16, 0,/5, Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Ernst Künker, Kurt Herzog. Prokurist: Conr. Haenisch. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Georg Cohn, Breslau; Komm.-Rat Dr. Albert Weil, Görlitz; Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Rechtsanw. Wilh. Hinriehs, Handelsrichter Alfred Moeser, Breslau; Dir. Walther Anderssen, Herischdorf. Zahlstellen: Breslau: Ges.-Kasse, Schles. Bankverein; Berlin: Beftsche Bank, G. From- berg & Co., Abraham Schlesinger. Eisenwarenfabrik Sankt-German vormals Cannepin zu Chatel - St. Germain (Lothringen). (Firma bis Dez. 1916: Eisenwaarenfabrik Chatel- St. Germain vorm. Cannepin.) Gegründet: 9./4. bezw. 8./5. 1897. Übernahmepreis M. 250 000. Zweck: Fabrikation von Eisendraht, Stiften, Schuhnägeln, Ketten, Drahtgeflecht, Eisen- u. Stahlartikeln jeder Art. Kapital: M. 550 000 in 550 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 350 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./9. 1899 um M. 200 000. Obligationen: M. 250 000 in 4 % Inh.-Oblig., lt. minist. Genehm. v. 11./4. 1904, Stücke à M. 500, rückzahlbar zu M. 520 durch Verlos. in 45 Jahren, erstmals Sept. 1905, frühere Tilg. u. Künd. des ganzen Anlehens vorbehalten. Noch in Umlauf am 30./6. 1915 M. 218 500.