els Metall-Industrie. Bleiindustrie- Aktiengesellschaßf vormals Jung K Lindig min Freiberg i. S. mit Zweigfabriken in Friedrichshütte, 0. 8, Klostergrab (Böhmen) u. in Eidelstedt bei Hamburg. Zweigniederlassungen in Dresden, Breslau u. Berlin. Gegründet: 29./1. 1896. Gründung siehe Jahrg. 1900/1901. Zweck: Betrieb von Bleiwarenfabriken u. der Erwerb oder die Errichtung anderer damit verwandter Fabrikationen u. Geschäfte u. die Beteiligung an solchen Unternehmungen. Die Ges. besitzt ein zum Teil als Wohnhaus benutztes Geschäftsgrundstück in Dresden M. Fabrikgrundstücke in Freiberg i. S., Friedrichshütte (Kreis Tarnowitz), Eidelstedt bei Hamburg, Klostergrab in u. Dzieditz in österr. Schlesien. In den Werken arbeiten 12 Dampfkessel mit 779 qm Heizfläche, 19 Dampfmaschinen mit 640 PS., eine 25 PS. Turbine, 18 hydraulische Pressen, 7 Bleiwalzwer ke (davon eins in Re- serve, nicht in Betrieb), 9 Zinnwalzwerke, 2 Hochöfen, 3 Kupolöfen, 3 Raffinieröfen und eine grosse Anzahl andere Bleischmelz- Einrichtungen. Es werden ca. 400 Personen beschäftigt. PFeabrikate: Die Ges. erzeugt a) in ihren Pressen u. Walzwerken: Walzblei, Bleironr, Bleitrapse, Geschossdrähte, gewalzte u. gepresste Zinnfabrikate; b) in ihren Apparatebau- u. Armaturen-Werkstätten: Bleiapparate u, Bleiarmaturen für die Zellulose u. für die gesamte chemische Industrie, wie Verdampf- u. Kühlapparate, Ventilatoren, Ventile, Hähne, Pumpen, auch Schwefelsäurekammern, homogene Verbleiung, sowie Bleilötungen; c) in ihren Schmelzereien: Rohe u. legierte Metalle, sowie Bleiguss aller Art. Die Ges. ist Mitglied der deutschen Verkaufsstelle für gewalzte u. gepresste Bleifabrikate in Köln. Die Zweignieder- lassung in Grundmühlen-Klostergrab wurde 1912 in eine österr. Ges. m. b. H. umgewandelt. Kapital: M. 2000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 19./12. 1907 beschloss Erhöhung um M. 500 000 in 500 Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./10. 1907, wovon 50 % bei der Zeichnung, 50 % im Laufe des Jahres 1908 einzuzahlen waren. Nochmals er- höht lt. G.-V. v. 23./5. 1910 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1910, begeben 13 Pari. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K. (ist erfüllt seit 1910), 4 % Div. euvent. ausserord. Abschreib. und Rückl., vom Rest 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 2000 pro Mitgl.), vertragsm. Bezüge an Vorst., Überrest nach der G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1916: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 506 800, Masch., Pressen, Walzwerke u. Schmelzereien 58 000, Fabrik-Utensil. 1, Kontor- do. 1, Geschirre 1, Zeichn. u. Modelle 1, Waren 531 919, Wertp. 957 860, Kassa 14 139, Wechsel 10 024, Debit. 968 169, Beteilig. 450 500. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 200 000, Spez.-R.-F. 250 000, Kriegsrückl. 50 000, Kredit. 668 756, Div. 200 000, Rückl. für Unterstütz. 30 000, Tant. 24 962. Vortrag 73 697. Sa. M. 3 497 416. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kursverlust 26 587, Unk. 214 779, Abschreib. 73 353, Gewinn 328 659. – Kredit: Vortrag 76 016, Bruttogewinn 567 364. Sa. M. 643 380. Kurs Ende 1910–1916: 233, 250.25, 245.50, 198, 200*, –, 175 %. Eingeführt an der Dresdner Börse am 3./8. 1910 zum ersten Kurse von 238 %. Dividenden 1895/96–1915/16: 3, 5, 8, 10, 10, 4, 10, 12, 15, 15, 15, 15, 10, 15, 15, 15, 15, 10, 8, 12, 10 %. Für 1906/07. u. 1907 08 wurde ausserdem je ein Bonus von M. 250 000 „„ sodass im Ganzen 40 % bezw. 1907/08 26¼ % zur Verteilung kamen. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Vorstand: Paul Fiedler, Freiberg. Prokuristen: F. L. Oelsehlagel, K. A. Weber, M. Oehme, Freiberg; M. Geissler, A. Bellmann, Eidelstedt. Aufsichtsrat: (3–*7) Vors. Konsul Paul Lindig, Stellv. Paul Jahn, Konsul Arthur Mit- tasch, Justizrat Carl Röhl, Dresden. Zahlstellen: Freiberg: Ges.-Kasse; Dresden- A. Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden n-N. H. G. Lüder. Thiele & Steinert Akt. Ges. in Freiberg (8 . mit Zweigniederlassung in Berlin. Gegründet: 20./9. 1913 mit Wirkung ab 1./7. 1912; eingetr. 6./5. 1914. Gründer: Dr. jur. Paul Röseler, Komm.-Rat Friedr. Wilh. Röseler, Frau Anna verehel. Komm.-Rat Röseler geb. Jordan, Heinr. Rud. Hugo Röseler, Berlin; Carl Rich. Röseler in Freiberg. Heinr. Rud. Hugo Röseler, Berlin, Carl Rich. Röseler, Freiberg u. Dr. jur. Paul Röseler, Berlin brachten das von ihnen als Teilhaber der offenen Handelsges. unter der Firma Thiele & Steinert in Berlin u. Freiberg betriebene Fabrikunternehmen einschl. des Rechts zur Fortführ. der Firma mit u. ohne Zusatz auf Grundlage der Bilanz v. 1./7. 1912 mit den darin aufgeführten Aktiven u. Passiven, allen etwaigen Patenten, Warenzeichen u. Musterschutzrechten etc. dergestalt in die neu errichtete Akt.-Ges. Thiele & Steinert Akt.-Ges. ein, dass das Geschäft bereits vom 1./7. 1912 als auf Rechnung der Akt.-Ges. geführt gilt. Zu der bezeichneten Geschäfts- einlage gehören insbes. auch die Grundstücke in Nieder-Langenau, Berlin S., Alexandrinen- Strasse 89 u. Freiberg. Der Wert der gesamten Sacheinlage betrug M. 2 107 525. Nach Abzug der mit übernommenen Passiven von M. 1 007 525 in denen Ansprüche des Komm.-Rat Friedr. Wilh. Röseler in Berlin in Höhe von M. 644 000 u. seiner Ehefrau, Anna geb. Jordan, daselbst in Höhe von M. 180 000 an die bisherige offene Handelsges. Thiele & Steinert mitenthalten