Metall-Industr vom A.-R. gestellt, um eine Klärung der finanziellen Lage der Ges. herbeizuführen. Der Betrieb des Werkes wurde nach Einsetzung eines Gläubigerausschusses voll aufrecht er- halten. Die Gläubiger erwarben dann im Nov. 1910 das Werk aus der Konkursmasse. Am 26./10. 1910 fand ein Zwangsvergleich auf der Basis von 25 % statt. Die Aktionäre zahlten zunächst als Betriebsmittel M. 50 000 ein. Das Konkursverfahren ist durch Schlussabrechn. am 27./3. 1911 erledigt, aber erst am 6./7. 1911 aufgehoben worden. Im Juli 1911 hat sich die neue Akt.-Ges. konstituiert. Die Aussichten für das Unternehmen wurden damals als günstige bezeichnet, doch gingen die Erwartungen nicht in Erfüllung, denn für 1912/13 ergab sich bereits ein Bilanzverlust von M. 58 896, derselbe stieg 1913/14 auf M. 60 138. Da die geschäftl. Lage immer ungünstiger wurde, so fand am 23./4. 1915 eine neue Konkurseröffnung statt. Konkursverwalter: Kaufm. H. Alten-Bockum, Kattowitz. Nach dessen Mitteilungen beträgt die Passivmasse rund M. 99 000, abgesehen vom Aktienvermögen, aus der Zwangs- versteigerung des Werkes hat die Konkursmasse irgend welchen Zugang nicht erfahren; der geringfügige Bestand stellt den Gläubigern allerhöchstens eine Dividende von 6–8 % in Aussicht. Die Aufhehung des Konkursverfahrens hängt von der Beendigung mehrerer Prozesse u. der Beitreibung der Restaussenstände von M. 3–4000 ab. Kapital: M. 200 000 in 200 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000; herabgesetzt lt. G.-V. v. 11./10. 1902 um M. 200 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verhältnis von 2: 1. Von dem alten A.-K. gingen im Konkurs 1910/11 M. 50 000 verloren. Bilanzen für 30. Juni 1914 u. 1915: Nicht veröffentlicht. Dividenden 1892/93–1912/13: 2½, 2½, 2½, 2½, 3, 3, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Albert Prillwitz. Aufsichtsrat: Vors. Hugo Blasel. Eisenwerk Nürnberg A.-G. vorm. J. Tafel & Co. in Nürnberg. Gegründet: 4./9. 1900; eingetragen 5./10. 1900. Gründ. s. Jahrg. 1901/02 dieses Buches. Zweck: Übernahme u. Weiterbetrieb des Feineisenwalzwerkes J. Tafel & Co. Grund- besitz 5,2 ha. Fabrikation von Stab-, Band- u. Faconeisen, auch von Kleineisenzeug (alle Sorten Schrauben u. Muttern, Schwellenschrauben, Schienennägel, Klemmplatten, Unterlagscheiben etc.). Im J. 1911/12 Ankauf eines 5 ha grossen Terrains in Stockheim behufs Anlegung Werkstätten, was 1913/14 geschehen soll. Zugänge auf Anlage-Kti 1907/08–1915/16 148 640, 70 782, 56 119, 129 365, 79 544, 58 593, 41 418, 104 766, 26 503. Kapital: M. 1009 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis zu 10 % des A. K., event. besondere Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Die Mitgl. des A.-R. erhalten neben ihren Barauslagen eine Vergüt. von M. 1000 pro Jahr, sofern eine Div. von wenigstens 4 % zur Auszahlung gelangt. Diese Vergüt. kommt in Wegfall, wenn keine Div. oder eine solche von weniger als 4 % ausgeschüttet wird. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke 226 147, Gebäude u. Arb.-Häuser 315 226, Masch. u. Walzen 393 772, Fuhrwerk 1, Vorräte 147 860, Debit. 481 181, abzügl. Kredit. 79 993 bleibt 401 187, Wertp. 200 094, Kassa 629, Wechsel 3890, Postscheck-Kto 73, Patent 3, Beteilig. 15 000, Stockheim: Grundstücke 21 325, Gebäude 38 812, Masch. 33 547. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Delkr.-Kto 80 000, Disp.-F. 95 000. Garantie-F. f. Staatsliefer. 15 000, R.-F. 100 000, do. II 175 000, Pens.-F. 61 226, Steuer-Res. 35 000, Div.-R.-F. 40 000, unerh. Div. 150, Kaut.- Wechsel 11 000, Hypoth. 25 000, Div. 75 000, Pens. Kasse 2900, Krank.-Kasse 1000, Vortrag 81 294. Sa. M. 1 797 571. Gewinn- u. Verlnust-Konto: Debet: Amort. F. Nüruberg 83 900, do. Stockheim 5210, Gewinn 160 194. – Kredit: Vortrag 67 020, Hauptbetrieb 182 283. Sa. M. 249 304. Dividenden 1900/01–1915/16: 8, 7½, 5, 5, 6, 6, 10, 12, 7, 7, 6, 7, 11, 5, 5, 7½ %. Coup.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Lambert Jessen. Prokurist: B. Schaum. Aufsichtsrat: Vors. Erbl. Reichsrat Th. Freih. von Cramer-Klett, München; Stellv. Geh. Baurat Dr. A. von Rieppel, Herm. Tafel, Prof. Wilh. Tafel, Fabrikbes. Rob. Haas, Nürnberg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Nürnberg: Kgl. Hauptbank. Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk in Osnabrück. Gegründet: 1./7. 1873 unter der Firma Witte & Kämper; am 20./6. 1890 in die Akt.-Ges. Osnabrücker Kupfer- u. Drahtwerk umgewandelt. Zweck: Herstell. u. Handel von Blechen, Drähten, Bändern, Stangen u. Pr ofllen aller Art in Kupfer, Aluminium, Bronze u. sonst. Legierungen, desgleichen auch Drähte und Stangen in Eisen u. Stahl bis zu den höchsten Bruchfestigkeiten. Ausser diesen Haupt- fabrikaten werden Drahtseile, Stacheldraht, Drahtstifte, Geflechte u. Stahlkugeln hergestellt. Die Anlagen umfassen zur Zeit: Kupferraffinerie, 1 Metallgiesserei, Grob- u. Fleinblechwalz- werk, Streifen-, Stangen- u. Drahtwalzwerk, Presswerk, Zieherei u. Verzinkerei, Stift- u. Geflechtfabrik, Beizerei etc. Das Werk hat elektr. Betrieb. Zugänge auf Anlagekti 1907/08–1915/16: M. 55 714, 70 416, 69 634, ca. 42 000, 244 654, ca. 200 000, ca. 350 000, 158 405, 775 264. In den letzten Jahren fand ein vollständiger Umbau der Werke mit Betriebsverbesserungen statt.