Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 817 G. Sauerbrey Maschinenfabrik, Akt.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: 25./2. 1907 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 15./3. 1907. Gründer: Rich. Sauerbrey, Stassfurt; Jul. Schwarz, Berlin; G. Jachmann, Schöneberg: Walter Strutz, Ing. Karl Borrmann, Stassfurt. Rich. Sauerbrey brachte als Einlage in die Akt.-Ges. die von ihm unter der Firma „G. Sauerbrey“ betriebene Maschinenfabrik, Kesselschmiede, Eisen- u. Metallgiesserei mit den dazu gehörigen Grundstücken, Gebäuden, Masch., Apparaten, Utensilien, Materialien, Vorräten, Patenten u. anderen Schutzrechten, aussenstehenden Forderungen u. Wechseln, der Befugnis zur Fortführung der Firma sowie sämtlichen Schuldverbindlichkeiten mit Wirkung vom 1./7. 1906 ab ein. Für diese Sacheinlage gewährte die Akt.-Ges.: a. M. 1 250 000 als vollgezahlt geltende Aktien, b. M. 1 000 000 zu 103 % rück- zahlbare, mit 4½ % verzinsliche Teilschuldverschreib., c. M. 20 000 in bar. Die a. o. G.-V. v. 12./8. 1907 beschloss die an das Ges.-Grundstttck grenzende Fabrik der Firma A. Grosspietsch zu erwerben, wodurch eine Arrondierung u. bessere Ausnutzung des Terrains herbeigeführt wurde. Das Entgelt betrug M. 775 000 u. wurde durch Barzahlung von M. 125 000, Hergabe von M. 250 000 neuen Aktien von 1907, u. durch Eintragung einer Hypothek von M. 400 000 beglichen. Die Materialien und Vorräte wurden separat für M. 137 515 übernommen. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Maschinen u. ähnlichen Artikeln, der Betrieb einer Eisen- u. Metallgiesserei u. Kesselschmiede, insbesondere die Übernahme u. Fortführung der bisher unter der Firma „G. Sauerbrey“' in Stassfurt betriebenen Kesselschmiede u. Maschinenfabrik, Eisen- u. Metallgiesserei (s. oben). Specialität: Maschinelle Einrichtung u. Bau moderner Fabrikanlagen der chemischen Grossindustrie, von Chlorkalium-, Kali- magnesia-, Sulfat-, Bittersalz-, Salpeter- u. Bromfabriken etc.; Trockenapparate. Der gesamte Grundbesitz umfasst 50 000 qm, die Fabrikgebäude bedecken 15 000 qm. Ca. 500–600 Arb. 1914/15 u. 1915/16 auch Beschäftig. für die Heeresverwaltung. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. a. o. G.- V. v. 12./8. 1907 um M. 250 000 in 250 Aktien, begeben zu pari, div.-ber. ab 1./7. 1907; emittiert behufs Erwerb der Firma A. Grosspietsch (s. oben). Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1906, rückzahlbar zu 103 %. Stäcke à M. 1000, lautend auf den Namen der Nationalbank für Deutschl. in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1914 inner- halb 20 Jahren durch jährl. Auslos. im Juni (erstmals 1913), auf 2./1. (zuerst 1914); seit 1914 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Sicherungs- Hypothek zur I. Stelle auf den gesamten Immobilienbesitz der Ges. einschl. Masch. etc. (Buchwert Ende Juni 1908 M. 1 489 614). Pfandhalter: Nationalbank f. Deutschl. Aufge- nommen zur Bezahlung als teilweiser Gegenwert für die bei der Gründung der Ges. ge- machte Sacheinlage. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Noch in Umlauf Ende Juni 1916 M. 901 000. Zahlstelle wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Berlin Ende 1909–1916: 99.30, 99.30, 100, 97.75, 95, 99.50*, –, 90 %. Eingeführt daselbst 20./1. 1909 zu 99.50 %. Hypothek: M. 400 000 zu 4½ %, unkündbar bis 1./7. 1917. Aufgenommen 1907 und ein- getragen zur I. Stelle auf die Grundstücke etc. der erworbenen Fabrik A. Grosspietsch. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: T Aktie = 1St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die feste jährliche Vergüt. des A.-R. beträgt, wenn der A.-R. aus 3 Mitgl. besteht, insgesamt M. 6000 u. erhöht sich um weitere M. 1500 für jedes weitere Mitglied. Bei der im übrigen gleichmässig vor- zunehmenden Verteilung dieser Vergüt. u. des Reingewinnanteils erhält der Vorsitzende das Doppelte der Anteile der übrigen Mitglieder. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke 979620, Fabrikgebäude 686 000, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 240 000, Masch. 226 000, Werkzeuge 1, Mobil. u. Utensil. 1, Zeichnungen u. Modelle 1, Gespann 1, Gleisanlage 1, Patente 1, Debit. einschl. Bankguth. 1 158 817, Kassa 10 804, Effekten 199 230, Rohmaterial., fertige u. halbfertige Waren 528 933. – Passiva: A.-K. 1 750 000, Oblig.-Schuld 901 000, do. unerhob. 1000, do. Zs.-Kto 8512, unerhob. Div. 1910, Hypoth. 400 000, Kredit. 555 567. Delkr.-Kto 10 000, R.-F. I 102 000 (Rückl. 12 000), do. II 65 000 (Rückl. 10 000), Talonsteuer-Res. 22 500, Interims-Kto 12 807, Dispos.-F. für Unterstütz. an Arb. u. Beamte 40 000, Div. 122 500, Tant. an A.-R. 4266, Vortrag 32 347. Sa. M. 4 029 411. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 359 082, Abschreib. 97 282, Gewinn 221 114. – Kredit: Vortrag 35 782, Fabrikat.-Rohertrag 637 347, Grundstücksertrag 4349. Sa. M. 677 479. Kurs Ende 1909–1916: 113.25, 119.75, 131, 142, 121.50, 106*, –, 102 %. Eingeführt die Aktien in Berlin am 21./1. 1909 zum ersten Kurse von 125.50 %. Dividenden 1906 07–1915/16: 8, 9, 7, 5, 8, 10, 10, 5, 6, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rich. Sauerbrey, Stellv. Ing. Paul Günther, Kaufm. Walter Strutz, Ing. Otto Pfannenschmid. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Bankier Karl Hagen, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Kurt Sobern- heim, Charlottenburg; Bergrat Gust. Kost, Hannover; Wilh. Piepmeyer, Cassel; Bank-Dir. Dr. Wilh. von Waldthausen, Essen-Ruhr; Bank-Dir. Dr. Fischer, Berlin. Prokuristen: Ing. K. Grosspietsch, Ing. Adolf Riemer. Hlandbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1916/1917. II. 52