Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 821 Zweck: Eisengiesserei, Schlossfabrikation u. Dampfschleiferei. Fabriziert werden alle Arten Schlösser u. Schlüssel für Inland und Export, ferner Artikel aus Temperguss, Fahrrad- und Automobilzubehör sowie Kinderwagenbeschläge. Auf dem im Mittelpunkt der Stadt liegenden Fabrikgrundstück (5677 qm) befinden sich Giesserei, Schlosserei, Presserei, Temiperei, Schleiferei, Lager, sowie Wohnhaus u. Stallung. Als Betriebskraft für etwa 180 Arbeitsmasch. u. 50 Schleif- u. Polierstellen dient eine Ventil-Dampfmasch. von 60–80 HP. 1906/09 u. 1911/12 fanden Neu- bauten statt. Etwa 400 Arbeiter, davon 270 in der Fabrik, 110 auswärts. Gesamtumschlag jährlich ca. M. 1 000 000. Die Ges. litt in den letzten Jahren unter den niedrigen Verkaufs- preisen alter Abschlüsse. Im J. 1912/13 stockte das Geschäft infolge des Balkankrieges u. dem Darniederliegen des Baugeschäftes. Nach M. 24 316: Abschreib. ergab sich eine Unter- bilanz von M. 26 886, gedeckt aus R.-F. 1913/14–1915/16 M. 28 029, 75 091, 112 583 Rein- gewinn. Nach Kriegsbeginn 1914 erhielt die Ges. gute Beschäftigung für Heeresbedarf,. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 325 000, aufgenommen im J. 1913. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unt. Anrechnung einer festen Vergütung v. zus. M. 4000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke 294 610, Gebäude 261 457, Masch. 93 593, Werkzeug u. Utensil. 65 234, Dampfheizung 1, Kontor-Utensil. 1, Fuhrwerk 1, Patente 1, Beleucht. 1, fertige Waren 139 945, halbf. Waren 185 658, Rohmaterial. 92 980, Wertpapiere 43 451, Kassa 4371, Wechsel 11 790, Debit. (einschl. 65 128 Bankguthab.) 370 973. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 325 000, Kredit. 83 816, unerhob. Div. 850, R.-F. 29 723 (Rückl. 4861), Talonsteuer-Res. 7000 (Rückl. 2000), Delkr.-Kto 40 000 (Rückl. 78 041), Kriegsunterstütz. 4000, Div. 50 000. Tant. u. Grat. 4332, Vortrag 19 348. Sa. M. 1 564 070. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 89 958, Hypoth.-Zs. 15 234, Abschreib. 37 373. – Kredit: Vortrag 15 358, Fabrikat.-Gewinn 238 513, Miete 1278. Sa. M. 255 150. Kurs Ende 1901–1916: 116.56, 109.75, 110.50, 91, 97.50, 104.75, 97,25, 90, 62.50, 51.50% 50*, –, 95 %. Zugelassen Jan. 1904; zur Zeichnung aufgelegt M. 430 000 18./1. 1904 zu 116 %; erster Kurs 22./1. 1904: 119 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899/1900–1915/16: 8, 5, 5, 7½, 7½, 6, 7, 7, 7, 6, 4, 3, 3, 0, 0, 4, 5 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Alb. Judick. Prokuristen: A. Berger, Rich. Marcus, O. Schorn, E. Rotthaus. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Curt Wolff, Barmen; Otto Braun, Ronsdorf; Otto Judick, Godesberg; jqul. Judick, Düsseldorf. Zahlstellen: Eig. Kasse; Elberfeld u. Barmen: Deutsche Bank; Berlin: Abrah. Schlesinger. Vereinigte Riegel- und Schlossfabriken Act.-Ges. in Velbert mit Zweigniederlassung in Heiligenhaus. Gegründet: 3./11. 1896. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahmepreise M. 400 000 bezw. M. 410 000. Die Fabrik an der Hefelerstrasse in Velbert wurde 1897/98 für M. 50 000 verkauft. Zweck: Erwerb u. Betrieb der Riegelfabrik von Aug. Wilh. Strenger in Heiligenhaus u. der Schlossfabrik von Nocken & Co. in Velbert, Betrieb verwandter Geschäftszweige auch Fabrikat. von Schlittschuhen etc. Der Betrieb in Heiligenhaus wurde infolge G.-V.-B. v. 22./12. 1909 eingestellt u. die gesamte Fabrikation 1910 im Velberter Werk vereinigt. 1906/07 gelang es die Abschreib. zu verdienen u. die Unterbilanz um M. 10 045 zu vermindern, die sich aber 1907/08 wieder von M. 32 471 auf M. 252 601, 1908/09 um M. 180 240 auf M. 454 954 u. 1909/10 auf M. 462 624 erhöhte. Wegen Sanierung s. bei Kap. Kapital: M. 650 000 in 559 abgest. Vorz.-Aktien u. 91 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 18./5. 1899 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000) in 300 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1899, übernommen von der Rhein. Bank in Mülheim (Ruhr) zu 105 %, angeboten den Aktionären zu 106 %. Zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende Juni 1909 M. 454 954) sowie behufs a. o. Abschreib. beschloss die G.-V. v. 22./12. 1909 Herabsetzung des A.-K. um M. 650 000 durch Zus. legung der Aktien 2:1 (Frist 30./4. 1910). Die a. o. G.-V. vom 15./6. 1910 beschloss Zuzahl. von 20 % auf die verbliebenen M. 650 000 Aktien, die auf 559 Aktien mit zus. M. 111 800 geleistet wurde. Die 559 zugez. Aktien wurden in Vorz.-Aktien umgewandelt. A.-K. somit jetzt wie oben. Der Buchgewinn aus der Zus. legung betrug M. 650 000, hierzu M. 111 800 für Zuzahl. u. M. 306 aus dem R.-F. zus. M. 762 106; hiervon verwendet M. 462 624 zur Deckung des Verlustes u. M. 299 481 zu Abschreib. Der 0 Gewinn pro 1910/11 M. 26 746 wurde vorgetragen; für 1911/12 resultierte aber M. 52 108 Verlust, so dass ein Verlustvortrag von M. 25 362 verblieb, der aus dem Gewinn von 1912/13 gedeckt werden konnte; 1913/14–1914/15 M. 25 910, 41 083 Gewinn vorgetragen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., M. 5000 feste Vergüt. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Div. an Vorz.-Aktien, dann Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke 150 000, Gebäude 160000, Hypoth. 14 000, Masch. 45 000, Geräte 1, Stempel 1, Patente 1, Kontor-Gerätschaft. 1, Material. 74 645, halb- fertige Waren 113 157, fertige Waren 120 637, Kassa 1381, Wechsel 2945, Debit. 158 915, Bankguth. 5084. – Passiva: A.-K. 650 000, R.-F. 20 000 (Rückl. 9000), Talonsteuer-Res. 6500, Kredit. 54 886, Kriegssteuer-Res. 15 500, Div. an Vorz.-Aktien 33 540, Tant. an A.-R. 5896, do. an Vorst. etc. 2764, Vortrag 56 683. Sa. M. 845 771.