(fßirma bis 18./10. 1899 mit dem Zusatz: „vorm. Curt Facilides u. Jacoby Brothers = Co, Limited-.) Spitzen- und Gardinen-Fabriken. Gardinenfabrik Plauen in Plauen i. V., Hammerstr. 60. Gegründet: 1890. Die Ges. übernahm die dem Curt Facilides gehörige Weberei sogen. engl. Tüllgardinen um den Gesamtkaufpreis von M. 899 858. 1890 erwarb die Ges. die Fabrik der Firma Jacoby Brothers & Co. Lim. in Plauen. Zweck: Fabrikation, Verkauf und nach Befinden die Appretur englischer Gardinen und anderer in die Textilbranche einschlagender Artikel. Die der Ges. gehörigen Fabrikanlagen in Plauen i. V. (Gardinenfabrik, Bleicherei, Appreturanstalt, Weberei) umfassen ca. 13 700 qm, von denen ca. 4500 qm bebaut sind. Ausserdem ist ein weiteres, derzeitig noch unverwertetes Areal von ca. 6200 am Grösse vorhanden. Die Ges. fabriziert ausschl. auf der englischen Gardinenmaschine hergestellte Waren (Gardinen, Stores, Künstlergardinen u. verwandte Artikel). Hauptabsatzgebiet ist das Deutsche Reich. Die Ges. besitzt gegenwärtig 38 Gardinen- maschinen mit 8,40 u. 9 m breiter Webfläche; Kraft und Licht werden durch eine Dampf- maschine von 150 PS. und eine Gegendruck-Dampfturbine von 200 Kw. Leistung erzeugt. Zurzeit ca. 480 Beamte u. Arb. sowie ca. 100 Heimarbeiterinnen zum Ausbessern. Am 28./3. 1911 brannte die alte Fabrik Pfortenstr. 1 völlig ab, welche nicht mehr aufgebaut wird, das Grundstück soll verkauft werden. Die Anlagen sind jetzt in der Fabrik Hammerstr. 60 konzentriert. Im Kriegsj. 1914/15 nach M. 34 272 Abschreib. nur M. 5853 Reingewinn erzielt; hierzu M. 119 259 Gewinnvortrag aus 1914, zus. M. 125 113. – 1915/16 ergab trotz der be- hördlich angeordneten Beschränkung in der Warenerzeugung einen Reingewinn von M. 173 749. – Seit August 1916 ist der Betrieb stillgelegt, nachdem eine nutzbringende Fabrikat. bei den gegenwärtigen Garnpreisen u. gesetzl. Verfüg. nicht mehr möglich war. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, Erhöh. 1890 um M. 400 000; weiter erhöht lt. G.-V. v. 19./3. 1913 um M. 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, angeboten den alten Aktionären vom 3.–17./4. 1913 zu 147 %. Hypothek: M. 109 370 zu 4½ %, aufgenommen 1906 zum Bau der Appreturanstalt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1908 vom 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist erfüllt, ferner nach Ermessen des A.-R.: bis 4 % an Spez.- R.-F., Vergüt. an Beamte und Zuweis. an Pens.-Unterstütz.- und Arb.-F., dann vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen jährl. Vergüt. von M. 500 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke 187 187, Gebäude 641 045, Masch. 250 000, Kraft- u. Licht-Anlage 1, Utensil. 1, Brünnen 1, Fuhrwerk 1, Musterspesen-Vorräte 1695, Material. u. Ersatzteile 17 050, Waren 61 891, Effekten 404 088, Kassa 4402, Wechsel 30 859, Bankguth. 411 834, Hypoth. 12 500, Debit. 199 974. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Hypoth. 109 370, Einstandskto 1159, Arb.-F. 503, Diskont-Kto 10 043, R.-F. 190 800, Spez.-R.-F. 150 000, Pens.-F. 85 741, voraussichtl. Verluste 5000, unerhob. Div. 900, Talonsteuer-Res. 14 000, Kredit. 13 134, Tant. 28 230, Div. 84 000, Vortrag 129 650. Sa. M. 2 222 533. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreih. 51 268, Effekten-Kursverlust 1632, Gen.- Spesen 240 713, Reingewinn 241 881. – Kredit: Vortrag 68 131, Zs. 32 932, Waren-Brutto- gewinn 434 431. Sa. M. 535 495. Kurs Ende 1895–1916: 200, 204.50, 194, 150, 161, 144, 107, 117, 126, 153, 157, 152.50, 152.50, 140, 152.50, 172, 189, 185, 161, 165*, –, 115 %. Aufgelegt April 1895 zu 175 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1889/90–1915/16: 10½, 5½. 5, 12, 14, 17, 17, 16, 11, 12, 12, 6, 4, 6, 8, 9, 9, 10, 8, 8, 12, 12, 12, 12, 6, 4, 6 %. Coup.-Verj.: Gesetzliche. Direktion: Walter Koch, Walter Franz. Prokuristen: R. Unger, M. Th. Männel. Aufsiehtsrat: (3–) Vors. Fritz Graeber, Berlin; Stellv. Ad. Hoffmann, Rud. Gösmann, Bank-Dir. Wilh. Böttger, Plauen i. V. Zahlstellen: Dresden: Allg. Deutsche Credit- Anstalt, Dresdner Bank; Plauen: Vogt- Iändische Bank. Plauener Spitzenfabrik Aktiengesellschaft, Plauen i. V. Filiale in Pausa. Gegründet: 29./11. 1897; eingetr. 30./12. 1897. Firma bis 16./2. 1911 mit dem Zusatz H. Herz & Co. Übernahmepreis M. 565 942. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Spitzen- u. Stickereifabrikation. Der Grundbesitz der Gesellschaft umfasst 5660 qm, davon liegen etwa 1160 qm in Plauen und etwa 4500 qm in Pausa, der grösste Teil der Fabrik- etabliss. befindet sich in Pausa. An Masch. sind vorhanden 20 Automatenstickmasch. zu 9 m, 24 Automatenstickmasch. zu 6.20 m, 5 Doppelmasch. zu 9 m u. 26 Schiffchenmasch. zu 4.50 m, 4 Kartenschlagmasch., 1 Fadenschneidmasch., 36 Bobinenmasch. 7 Füllmasch., 32 Ausbessermasch. Arb.-Zahl etwa 150 in Plauen u. 200 in Pausa; die Heimarbeit be- schäftigt noch weitere 200 Pers. 1909/10 Ankauf eines angrenzenden Grundstückes nebst Gebäude für M. 268 188; Zugänge auf Masch.-Kto erford. M. 104 334; 1911/12: ca. M. 120 000; 1912/13: M. 78 640. Umsatz 1906/07–1910/11: M. 1 524 364, 1 222 061, 1 045 353, 970 728, 1 656 329; später nicht veröffentlicht. Minderabsatz im Exportgeschäft, kostspielige Muster von neu aufgenommenen Artikeln, gedrückte Preise etc. beeinträchtigten das Resultat der Geschäftsj.