Spitzen- und Gardinen-Fabriken. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 43 836, Unk., Handl.-Unk., Steuern. Zs., Reparat. etc. 112 746, Abschreib. 76 682. – Kredit: Fabrikat. -Kto: nach Abzug der Löhne, Material., Betriebsunk. etc. 155 889, Verlust 77 375. Sa. M. 233 264. Dividenden 1909/10: 5 % p. r. t. (Aktien No. 1–395 u. 416–650 = M. 37.50, No. 396–415 = M. 50, No. 651–1250 = M. 15.10); 1910/11: 5 % = M. 50 für Aktien Nr. 1–650, M. 41.65 für Nr. 651–1250; 1911/12–1915/16: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Rich. Breyer. Prokuristen: C. G. Kleinhempel, O. Th. Strössner. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Fr. Meyer, Stellv. Fabrikbes. Adolf Hoffmann, Dir, Hugo Herz, Fabrikbes. Fritz Wildenbayn, Fabrikbes. Rich. Goesmann, Fabrikbes. Herm. Walden- fels, Plauen i. V.; Komm.-Rat Ernst Rüdiger, Rodewisch. Zahlstellen: Plauen i. V.: Ges.-Kasse, Plauener Bank u. deren Fil. Tüll- & Gardinen-Weberei Akt.-Ges. in Plauen i. V. Gegründet: 3./9. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1906; eingetr. 30./10. 1906. Ubernahmepreis der offenen Handelsges. Knabe & Sieler, Plauen M. 747 764 (Gründung siehe dieses Handb. 1913/14). Zweck: Fortführung der Gardinenfabrik der Firma Knabe & Sieler in Plauen i. V., sowie Einrichtung u. der Betrieb der Tüllfabrikation. Speziell fabriziert die Ges. Tülle für Stickerei, Konfektion und Gardinenfabrikation. sowie Filettülle für Tapisserie, englische Gardinen, Decken und Grundstoffe und beschäftigt zurzeit im Hause und ausserhalb ca. 500 Arb. u. Arbeiterinnen. 1911/12 litt die Ges. in Bezug auf Tüll unter der Überproduktion im Inlande u. unter der Konkurrenz engl. Tüllwebereien. Ebenso war 1912/13 die Marktlage in Tüll eine sehr schlechte. In der Gardinen-Fabrikation war die Beschäftig. 1911/12 u- 1912/13 eine gute, doch ist seit Ende des Geschäftsjahres 1912/13 eine Abflauung eingetreten. Für 1913/14 waren bereits 5 % Div. vorgeschlagen, doch wurde infolge des Krieges dann keine Div. ausgeschüttet, sondern der Gewinn (M. 92 883) vorgetragen, der im J. 1914/15 bis auf M. 11 470 aufgezehrt wurde: 1915/16 M. 52 192 Reingewinn u. 3 % Div. verteilt. Die Ges. besitzt das zu Plauen-Haselbrunn belegene Fabrikgrundstück in Grösse von 8940 qm, von dessen bebaubarer Fläche von ca. 7500 qm ca. 3200 qm mit Gebäuden besetzt sind. Von dem Terrain der Ges. sind noch ca. 80 qm für Strassenland unentgeltlich abzu- treten. Auf dem Terrain befinden sich ein dreistöckiges Fabrikgebäude mit angebautem Maschinen- und Kesselhaus und ein 1908 neuerbautes viergeschossiges Fabrikgebäude mit zus. ca. 11 000 qm Arbeitsfläche, sowie ein dreistöckiges Verwaltungsgebäude, ein Stallgebäude, ein Kühlturm, ein Bassin für die Wasserversorgung und ein ca. 100 in tiefer Brunnen. Für den Betrieb sind 2 Cornwall-Dampfkessel von je 95 qm Heizfläche und ein neu aufgestellter Kessel von 100 qm Heizfläche vorhanden. Die Kraftmaschinen-Anlage besteht aus einer Verbund-Dampfmasch. mit Kondensation von 200 PS., eiuer Wechselstrom-Dynamomasch. von 150 PS., einer Gleichstrom-Lichtmasch. und 5 Wechselstrom-Motoren von je 40 PS. Im Betriebe befinden sich 15 Gardinen- und 100 Tüll-Masch. nebst den dazu gehörigen Hilfs- masch., wie Spul-, Scher-, Kartenschlag- u. Werkzeug-Masch. Gesamtanschaffungswert der Anlagen bis 30./6. 1916 M. 3 223 481, Gesamtabschreib. M. 1 583 477, somit Buchwert am 30./6. 1916 M. 1 640 004. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 4./9. 1909 um M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1909, begeben an G. From- berg & Co. in Berlin zu 110 %. Hypotheken: I. M. 240 000 zugunsten der Städt. Sparkasse in Plauen zur I. Stelle, jährl. mit 1 % zu amortisieren und mit 4 bis 5 % zu verzinsen. Zurzeit beträgt der Zinsfuss 4½ % Kündig. kann von beiden Teilen jederzeit mit 3 monat. Frist erfolgen: getilgt M. 30 000. II. M. 60 000 zur II. Stelle, welche in gleicher Weise wie die I. Hypoth. zu verzinsen sind und ebenfalls jederzeit von beiden Teilen mit 3 monat. Frist gekündigt werden können. Ferner haftet auf dem Grundstück der Ges. eine Sicherungshypoth. von M. 20 678 zugunsten der Stadt Plauen für Strassenbaukosten. Geschäftsiahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom Ubrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von zus. M. 6000), Rest Superdiv. bezw. ach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke 230 000, Gebäude 390 000, Betriebsmasch. 5 000, Gardinen- do. 60 000, Tüll- do. 915 000, Fabrik-Einricht. 1, Mobil.- do. 1, Fuhrwerk 1, Musterkärten 1, Kassa 1821, Wechsel 2304. Debit. 266 149, Fabrikat. 293 447, Versich. 2112. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. I 210 000, do. II 60 000, Kredit. 328 088, Kaut. 514, R.-F. 57 653 (Rückl. 2609), Div. 45 000, Vortrag 4583. Sa. M. 2 205 839. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 54 718, Zs., Dekort u. Diskont 36 220, Kranken-, Inval.- u. Alters-Versich. 2381, Versich. 5349, Abgaben 4879, Hypoth.-Zs. 12 262, Reparat. 1692, Abschreib. einschl. Rückstell. auf Debit. 149 543, Reingewinn 52 192. Kredit: Vortrag 10 896, Fabrikat.-Kto 308 343. Sa. M. 319 240. Kurs Ende 1909–1916: 156.50, 142.50, 111.80, 61.50, 92, 90*, –, 68 %. Die Einführung der Aktien an der Berliner Börse erfolgte 25./11. 1909 zum ersten Kurse von 151 %. Dividenden 1906/07–1915/16: 4. 6, 10, 10, 0, 0, 0, 0, 0, 3 % Coup.-Verj.: 3 J. Direktion: Alfred Sieler. Prokuristen: Paul Ruhland, Rich. Hofmann. * 0 9