Bekleidungs-Industrie. 7 J. Elsbach & Co. Akt.-Ges. in Herford. Gegründet: 26./1. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. am 13./2. 1907. Gründung siehe dieses Handbuch 1913/14. Zweck: Übernahme der bisher unter der firms Herforder Hemdenfabrik J. Elsbach & Co. in Herford und Löhne betriebenen Wäschefabrik samt Grundstücken für M. 1 677 272; die Fabrikation und der Verkauf von Wäscheartikeln und verwandten Artikeln aller Art, die Er- richtung von Filialen an anderen Orten sowie die Beteiligung an gleichartigen Unternehmungen. Die Ges. befasst sich speziell mit der Herstell. von Damen- u. Kinderwäsche, Herrenhemden, Oberhemden, Badewäsche, Battist- u. Stickerei-Kinderkleidern. Sie beschäftigt zurzeit in den eigenen Betrieben 160 Beamte und rund 850 Arbeiter und Arbeiterinnen; ausserdem werden von ihr über 4500 Heimarbeiterinnen beschäftigt. 1907 Erricht. eines Erweiterungsbaues. Weitere bauliche u. masch. Vergrösserungen fanden 1909/11 u. 1913 statt. Ausser der Haupt- fabrik in Herford unterhält die Firma noch weitere Fabriken u. Betriebswerkstätten in Löhne i. W., Bielefeld, Lage i. L., Oerlinghausen i. L., 3 i. W., Berlin, Neue Schönhauser- strasse 20 (daselbst auch die Berliner Verkaufsflliale). Das Geschäftsjahr 1915/16 erbrachte trotz der vielen durch das Kriegsjahr hervorgerufenen Schwierigkeiten ein durchaus be- friedigendes Ergebnis. Zwar war es nicht möglich, den gleichen Ceberschuss wie im Vor- jahr herauszuwirtschaften, doch kann dies nicht überraschen, da die allg. Unk. eine durch die Ereignisse bedingte starke Steigerung erfahren mussten. Ausserdem haben die Verordnungen über Preisbeschränkung vom 1./2. bzw. 30./3. 1916 naturgemäss eine nach- teilige Einwirkung auf das Jahfesresultat gehabt. Die Umsätze haben sich ungefähr auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Die Bestände sind gegen früher geringer geworden, doch war es der Ges. im allgemeinen möglich, den Ansprüchen der Kundschaft gerecht zu werden. Für die nächste Zeit ist die Ges. mit Aufträgen noch versehen, für die ihr auch genügend Rohstoffe zur Verfügung stehen. Aus dem Gewinn für 1914/15 wurden einer Kriegsrücklage M. 400 000 zugeführt u. dieselbe 1915/16 wieder von M. 237 982 auf M. 400 000 ergänzt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Erhöht zur Ver- stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 14./12. 1912 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien mit Div.- Ber. ab 1./9. 1912, übernommen von der Braunschweiger Privatbank namens eines Konsort., angeboten den alten Aktionären M. 500 000 im Verhältnis 4: 1 vom 17. /1.–4./2. 1913 zu 140 % Agio mit M. 295 000 im R.-F. Die restl. M. 500 000 wurden im April 1913 zur Einführung des gesamten A.-K. an der Berliner Börse verwendet. Hypoth.-Anleihe: M. 800 000 in 4½ % Oblig. von 1910. Stücke à M. 1000 u. 500, rück- zahlbar zu 102 % seit 1./9. 1913 in 16 Jahresraten von je M. 50 000. Auslos. im März auf 1./9. 1916. Noch in Umlauf M. 600 000. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Sept.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., vom ÜUbrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von zus. M. 5000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. August 1916: Aktiva: Grundstück 230 000, Gebäude 845 000, Masch. 30 000, Einrichtungen 30 008, Kassa 24 784, Wechsel 15 708. Wertp. 856 900, Debit. 3287 336, Warenvorräte 1 330 662. – Passiva: A.-K. 3 000 000, TFeilschuldverschreib. 600 000, do. Zs.-Kto. 12 386, do. ausgeloste 41 820, R.-F. 400 000, a. o. R.-F. 350 000, Delkr.-Kto. 100 000 (Rückl. 17 939), Unterstütz.-F. 50 000, unerhob. Div. 240, Kriegsrücklage 400 000, (Rückl. 162 018), Talonsteuer-Res. 20 000 (Rückl. 10 000), Kredit. 1 0 05 717, Div. 360 000, Teuerungs- zulage u. Grat. 100 000, Tant. an A.-R. 54 020, Vortrag 156 215. Sa. M. 6 650 „ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Gehälter, Steuern 1 259 726, Abschreib. 121 981, Gewinn 860 193. – Kredit: Vortrag 107 460, Waren 2 114 045, Zs. 20 395. Sa. M. 2 241 901. Kurs Ende 1913–1916: 154.25, 157.50*, –, 143 %. Die Aktien wurden am 23./4. 1913 zum ersten Kurs von 171.25 % an der Berliner Börse zur Einführung gebracht. Dividenden: 1907: 8 % p. r. t. für 8 Monate = M. 53.35; 1907/08–1915/16: 8, 8, 10, % Direktion: Jul. Elsbach, Isidor Baruch. Prokurlsten: Ewald Rotthaus, Benno Benatt. % Aufsichtsrat: chöchstens 7) Vors. Bank-Dir. Leo Lehmann, Hildesheim; Stellv. Bank- Dir. Traube, Braunschweig; Stadtrat Louis Ballin, Gandersheim; Adolf Schiff, Hamburg; Herm. Elsbach, Herford; Kommerz.-Rat Gen.-Dir. Karl Uebelen. Zahlstellen: Herford: Ges.-Kasse, Herforder Bank; Berlin: Deutsche Bank; Braun- schweig: Braunschweig. Privatbank; Hannover: Hannov. Bank; Hildesheim: ifildesheimer Bank: Osnabrück: Osnabrücker Bank; Gandersheim: Joseph Bremer. Kriegs Hadern Akt.-Ges. in Berlin Sw Leipzigerstr. 76. (Firma bis 7./11. 1916: Akt.-Ges. zur Verwertung von Stoffabfällen Kriegs-Rohstoffgesellschaft, vorher Firma bis 19./2. 1916: Akt.-Ges. zur Verwertung von Stoffabfällen.) Gegründet: 17./3. 1915; eingetr. 15./4. 1915. Die Ges. tritt, falls nicht ihre frühere Auflös. durch eine G.-V. beschlossen wird. spät. ein Jahr nach dem Friedensschluss bezügl. des zurzeit schwebenden Krieges in Liquidation. Gründer: 28 Firmen (Fabriken u. Kaufleute) der Kunstbaumwoll-Industrie des Deutschen Reiches.