* 1036 BBB Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 349 944, Zs. u. Diskont 4219, Delkr-Kto 102 512, Abschreib. 74 890, Kesselunterhalt. 2584, Kursverlust auf Effekten 4622, Vortrag 509 703. – Kredit: Vortrag 72 712, Waren- u. Fabrikat.-Bruttogewinn 939 568, Skonto- überschuss 7650, Fahrstuhl-Ertrag 1740, Zs. 21 371, Masch.-Ertrag 2435, Bleichapparate-Ertrag 3000. Sa. M. 1 048 477. Dividenden 1908/09–1915/16: 4, 4, 4½, 5, 6, 5, 8, 10 %. Direktion: Curt Böhme, Bruno Wolf, Carl Diezmann. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Karl Grimm, Stellv. Rich. Schnicke, Rich. Schoen, Chemnitz. Zahlstellen: Chemnitz: Ges.-Kasse; Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Nitritfabrik Akt.-Ges. in Cöpenick. Gegründet: Als Akt.-Ges. am 10./9. u. 2./10. 1906 mit Wirk. ab 1./4. 1906; eingetr. 11./10. 1906. Gründer: 1) Dir. Dr. phil. Max Dietr. Hamel, Treptow; 2) Fabrikbes. Dr. Fritz von Lieber- mann, 3) Ludwig Michaelis, 4) Georg Fromberg & Co., 5) A. E. Wassermann, Berlin. Auf das A.-K. brachten die Gründer zu 1, 2, 3 in die Akt.-Ges. ein die gesamten Geschäftsanteile an der zu Köpenick bestehenden Nitritfabrik G. m. b. H. unter selbstschuldnerischer Gewähr- übernahme für die in dem Geschäft der G. m. b. H. begründeten Forderungen, und zwar der Gründer zu 1) Geschäftsanteile in Höhe von M. 135 000, zu 2) von M. 75 000, zu 3) von M. 90 000, wofür sie erhalten zu 1) M. 405, zu 2) 225, zu 3) 270 Aktien à M. 1000 zu pari. Weitere M. 100 000 Aktien wurden gegen Barzahlung von den Gründern übernommen, welche auch sämtliche Gründungskosten trugen. Zweck: Erwerb u. Betrieb chemischer Fabriken, Beteiligung bei solchen, Gewinnung u. Vertrieb chemischer Erzeugnisse, Erwerb u. Verwertung von Patenten und Erfindungen auf chemischem Gebiete. Im J. 1901 wurde die Fabrikation von Nitrit, welche sich als verlustbringend erwiesen hatte, eingestellt und die Herstellung von Ameisensäure aufgenommen. Die Ges. hat dann bis 1912 fast ausschliesslich Ameisensäure fabriziert. Infolge der nach dem Erlöschen des Ursprungspatents der Ges. in neuerer Zeit zahlreich aufgetretenen Konkurrenzfabriken u. des dadurch bedingten sehr erheblichen Preisrück- gangs ist das Erträgnis aus der Herstell. der Ameisensäure stark zurückgegangen. Auch Zollerhöhungen des Auslandes haben dazu beigetragen. Die Ges. hat sich daher seit längerer Zeit bemüht, auch andere Artikel aufzunehmen. Sie beschäftigt sich zurzeit ausser mit der Herstell. von Ameisensäure u. deren Salzen (Formiate) mit der Fabrikation von Tannin (für Färbereien u. Druckereien), Perborat u. Wasserstoffsuperoxyd (Sauerstoffpräparate, die zum Bleichen verwendet werden), Fabrikation von Bromsalzen u. in ihrer pharma- zeutischen Abteil. insbesondere mit der Herstell. u. dem Verkauf von Histopin (eines Mittels für lokale Immunisierung der Haut gegen Eiter- u. Entzündungserreger, besonders bei Furunkulose). Die Aufnahme neuer Artikel soll fortgesetzt werden. Umsatz 1907/08 bis 1911/12: M. 1 782 000, 1 336 000, 1 511 000, 1 708 000, 1 618 000; später nicht veröffentlicht. Der Grundbesitz der Ges. liegt an der Marienstr. in Cöpenick zu beiden Seiten eines Stich- kanals der Spree u. hat eine Grösse von ca. 46 600 qm, von welchen ca. 5160 qam bebaut sind. Zugänge auf Anlage-Kti besonders für Masch. u. Apparate etc. erforderten 1911/12 M. 161 910. Ca. 90 Arb. 1909 Beteilig. bei der Dellarocca-Akt.-Ges. in Berlin mit urspr. M. 300 000 in Aktien, welche Ges. eine Borkalk-Mine in Chile besitzt, deren Erschliessung infolge mangelhafter Kommunikationsmittel bisher noch nicht möglich war; das A.-K. von Dellaroca wurde Ende 1912 von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000 herabgesetzt, sodass die Be- teilig. der Nitritfabrik jetzt nur noch M. 150 000 beträgt, nachdem die Nitritfabrik hierauf M. 150 000 abgeschrieben hat. Zur Schützung der engl. Patente in England wurde 1909 die Formiate Products Co. Ltd. in London gegründet (A.-K. $ 20 000), bei welcher die. Ges. mit £ 9500 beteiligt ist. Diese Beteilig. steht mit M. 193 801 zu Buch, worauf bisher 17½ % = M. 36 475 eingezahlt. – Das Ergebnis des Geschäftsj. 191415 wurde durch den Krieg sehr ungünstig beeinflusst. Nach M. 56 227 Abschreib. u. M. 45 000 Kriegs-Rückstell. ergab sich ein Fehlbetrag von M. 141 331, gedeckt aus R.-F. 1915/16 konnten M. 176 940 Reingewinn erzielt werden. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zur Ver- grösserung der Anlagen lt. G.-V. v. 4./1. 1912 um M. 500 000 in 500, ab 1./4. 1912 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. (G. Fromberg & Co. etc.) zu 150 %, angeboten den alten Aktionären im Jan. 1912 zu 165 %, einzuzahlen 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, restliche 75 % waren spät. am 20./4. 1912 einzuzahlen. Agio mit M. 250 000 in R.-F. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1907), event. Sonderrückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Ubrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser- dem eine feste Vergüt. von M. 1000 für jedes Mitgl. u. von M. 2000 für den Vorsitzenden), Rest Super-Div. bezw. nach G-V.-B. Bilanz am 31. März 1916: Aktiva: Grundstücke 342 323, Gebäude 208 279, Masch., Apparate u. Utensil. 411 639, Patente 1, vorausbez. Versich. 18 169, Kassa 2864, Wechsel 6794, Effekten 306 111, Bankguth. 301 800, Debit. 298 933, Beteilig. 18 750, Waren, Kohlen u. Material. 278 228. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 250 000 (Rückl. 41 331), Kriegs-R. 45 000, unerhob. Div. 90, Kredit. 263 197, Talonsteuer-Res. 12 000, Div. 60 000, Tant. u. Grat. 6063, Vortrag 57544. Sa. M. 2 193 896.