Fabriken für Chemikalien „„... .... Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 49 988, Gen.-Unk., Reparat., Kohlen, Löhne etc. 320 830. Reingewinn 176 940. – Kredit: Waren 537 789, Diskont u. Zs. 9969. Sa. M. 547 758. Kurs Ende 1908–1916: 239.25, 246.50, 243.90, 260, 139, 110.75, 74.50*, –, 158 %. Die Zu- lassung der Aktien in Berlin Anfang Mai 1908 erfolgt; erster Kurs 14./5. 1908: 187250% Dividenden 1906/07–1915/16: 15, 16, 16, 16, 16, 16, 6, 4½, 0, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. phil. Max Hamel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Adolf Moser, Stellv. Fabrikbes. Dr. Fritz von Liebermann, Komm.-Rat Max von Wassermann, Rentier Ludwig Michaelis, Prof. Dr. Nicodem Caro. Berlin; Kaufm. Jakob Dietrich, Hamburg. Prokuristen: Friedr. Wetter, Dr. phil. Alfred Nobis Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Georg Fromberg & Co., A. E. Wassermann. 4 dee * – = 0 ― * Act.-Ges. für Kohlendestillation in Düsseldorf, Schadowstr. 30. Gegründet: 27./5. 1881. Sitz früher in Gelsenkirchen-Bulmke, jetzt in Düsseldorf. Zweck: Verarbeitung von selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Kohlen in Sekundärprodukte u. weitere Verarbeit, aller Sekundärprodukte. Speziell: Fabrikation von schwefelsaurem Ammoniak, Steinkohlenteerpech, Steinkohlenteer, Benzol, Rohnaphthalin, Solvent-Naphtha, auch Errichtung u. Finanzierung von Kokerei-Anlagen mit Neben- produkten-Gewinnung als Bauunternehmer. Die Ges. errichtete im Jahre 1881 eine Kokereianlage mit Nebenproduktengewinnung in Bulmke bei Gelsenkirchen. Es war dies die erste derartige Anlage in Deutschland. Die Anlage wurde im Laufe der Jahre erheblich vergrössert. 1888/89 wurde nach vorher- gegangenen Versuchen, welche das Problem der Gewinnung von Benzol aus Kokereigasen im Grossbetriebe verwirklichten, eine Benzolfabrik angeschlossen. Ende März 1908 wurde die gesamte Bulmker Anlage infolge einer vertraglichen Vereinbarung mit dem Kohlen- syndikat gegen eine Abfindungssumme von M. 860 250 ausser Betrieb gesetzt mit der Ver- pllichtung seitens der Ges. im Inlande westlich der Oder Kokereianlagen für eigne Rechnung weder zu errichten noch zu betreiben. Seitdem richtet sich die Tätigkeit der Ges. vor- wiegend aur den Bau u. die Finanzierung von Kokereianlagen im Ausland. Die Ges. errichtete unter anderen eine grössere Anlage mit Benzolgewinnung und Teerdestillation auf den Eisen- werken der Firma Bell Brothers Ltd. zu Port Clarence, Middlesbrough, dann solche Anlagen in Holbrook, Darlington, Priors Lee, Clay Cross (England), Gorlowka (Russland). Die Beteilig. an diesen auswärtigen Anlagen betrug Ende März 1914 M. 4 467 431. Der Abbruch der Bulmker Anlage ist beendet u. wurde ein Teil des Terrains 1909/10 für M. 170 326 verkauft. Infolge mangels aller buchmässigen Unterlagen über die Ergebnisse ihrer im feindlichen Auslande befindlichen Anlagen war die Ges. nicht in der Lage, Bilanzen per 31./3. 1915 u. 31./3. 1916 aufzustellen. Es ist ihr deshalb auf Grund der Verordn. des Bundesrats nach- gelassen worden, für 1914/15 u. 1915/16 die Bilanz aufzustellen. Auch ist sie von der Abhalt. der ordentl. G.-V. befreit worden. Die Ges. hat in Erfahrung gebracht, dass die Anlagen in England und Russland unzerstört sind, und da die betreffenden Regierungen den Koks und die Nebenprodukte gebrauchen, auch voll weitergeführt werden. In England soll sogar ein Neubau während der Kriegszeit fertiggestellt worden sein. Kapital: M. 2 000 000 u. zwar M. 1 736 000 in Aktien I., II. u. IV. Em. u. M. 264 000 Vorz.-Aktien III. Em. (Nr. 1059–1322) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen 5 % Vorz.-Div. Die 678 Aktien IV. Em. von 1913 wurden lt. G.-V. v. 7./1. 1913 emittiert, begeben an Delbrück Schickler & Co. u. Gebr. Schickler in Berlin zu 150 %, davon M. 441 000 den alten Aktionären zu 153 % angeboten; restl. M. 237 000 wurden bei der Einführ. der Aktien an der Berliner Börse verwandt. Der aus dem Verkauf dieser Aktien über 160 % sich ergebende Gewinn floss mit 80 % der Ges. u. mit 20 % dem Konsort. zu. Dieses trug einen Teil der Kosten, die mit der Ausgabe der neuen Aktien zus.hängen, insbes. die Kosten der Einführung an der Börse u. den preuss. Errichtungsstempel. Gesamtagio mit M. 356 980 in R.-F. Auch existieren 750 Genussscheine zu den Aktien I. Emission (siehe Gewinnverteilung). Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1898, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 1901 durch jährl. Ausl. im April auf 1./10. Von diesen Oblig. gelangten zu- nächst M. 800 000 zur Ausgabe; sie wurden in Aktionärkreisen untergebracht. Die Anleihe diente zur Deckung der Kosten der Ausführung von Neuanlagen. Zahlstellen: Gesellschafts- kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Bielefeld: Rhein.-Westf. Disconto-Ges.; Essen: Essener Credit-Anstalt. In Umlauf Ende März 1914 M. 522 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), Abschreib. event. Sonderrücklagen, vom verbleib. Gewinn 5 % Vorz.-Div. an Prior.-Aktien, bis 4 % Div. an alle Aktien; reicht der verteil- bare Gewinn zu einer solchen Div.-Zahlung nicht aus, so kann aus dem etwaigen Überschusse der Sonderrücklagen über 5 % des A,-K. hinaus die Div. in vorstehend genannter Höhe gezahlt werden; vom Rest eine weitere Div. an alle Aktien, welche die 4 % Div. auf 10 % ergänzt, v. Rest / an Genussscheine, Super-Div. an alle Aktien. Die Tant. des A.-R. beträgt 20 % des Betrages. welcher nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rücklagen, sowie nach Verteilung von 4 % Div. an das ganze eingezahlte A.-K. verbleibt, jedoch nicht mehr als 8 % von dem nach den Abschreib. verminderten Überschusse.