Dünger- und Leim-Fabriken. „. 303 Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1915: Aktiva: Grundstücke u. Grundstücks-Einricht. 151 590, G bäude 1 017 404, Masch. u. Apparate 2 847 930, Patente 1, Beteilig. 295 364, Effekten 295 500, vorausbez. Versich. 22 320, Waren 107 562, Material. 244 138, Kassa 14 912, Depot 800, Debit. 7 299 228, Avale 40 000. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 171 859, rückst. Einzahl. auf Beteilig. 31 475, Löhne 15 233, Kredit. 8 370 733, Avale 40 000, Gewinn 707 450. Sa. M. 12 336752. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 217 719, Lizenzen 6991, Patente u. Versuche 14 750, Abschreib. 684 081, Zs. 66 915, Kriegs-Unterstütz. 35 236, Gewinn 707 450. — Kredit: Vortrag 299 969, Fabrikat.-Gewinn 1 351 266, Gewinn aus Beteilig. u. Lizenzen 76 225, Miete 5684. Sa. M. 1 733 145. Dividenden: 1906–1908: 0 % (Baujahre); 1909–1911: 0, 0, 0 % 1912––1913 v. 1/1–230/. 6 % Pp. r. t.; 1912/13–1914/15 (12 Mon.): 8, 6, 10 %. Direktion: Dr. phil. Const. Krauss, Cöln. Prokuristen: Max Bachmann, Dr. Paul Staehelin. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Rud. de Neufville, Frankf. a. M.; Stellv. Dir. Alfred Merton. Bankier Aug. Ladenburg, Dir. Dr. Gust. Ratjen, Justizrat Dr. Adolf Haeuser, Frankf. a. M.; Walter Merton, Berlin; Dr. Herbert von Meister, Sindlingen. Zahlstellen: Knapsack: Ges.-Kasse; Frankf. a. M. Metallbank u. Metallurg. Ges, E. Ladenbufg; Höchst a. M.: Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning. = 70 * 30 298 7 5 – V. ― Bayerische Stickstoff-Werke Akt.-Ges. in München. Zweigniederlassung in Berlin W. 8, Behrenstr. 5. Gegründet: 6./11. 1908; eingetr. 12./11. 1908. Gründer: Die Cyanid-Ges. m. b. H. in Berlin, Hans Herz, Bernh. Hutzelmann, Friedemann Müssenberger, Adolf Espermüller, München, Beteiligt sind an der Akt.-Ges. ausser der Cyanid-Ges. m. b. H. die Deutsche Bank, Berlin Merck, Finck & Co., München; Berliner Handels-Ges., Bank für Handel u. Ind., Berlin. Bayerische Bank für Handel u. Industrie, München; Anglo Continentale (vorm. Ohlendorffsche) Guanowerke Hamburg; Chem. Fabrik Kalk, G. m. b. H., Köln; Siemens & Halske A.-G. Elektrische Licht- und Kraftanlagen-Aktien-Ges., Berlin; Bayerische Handelsbank, Bayerische Hypoth.- und Wechselbank, Bayerische Vereinsbank, München. Allg. Elektricitäts-Gers, Berlin. Fritz v. Friedländer-Fuld, Berlin. Zweck: Herstell. u. Ausnützung von Wasserkraft- u. anderen Anlagen zur Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von landwirtschaftlichen Düngemitteln u. anderen chemischen Produkten sowie aller daraus cder in Verbindung damit zu gewinnenden Erzeugnisse, ferner der Betrieb des Handels mit landwirtschaftlichen Düngemitteln und chemischen oder Waren ähnlicher Art. Fabriziert werden: Stickstoff, Kalkstickstoff, Ammoniak, Carbid. Der Cyanid-Gesellschaft m. b. H., Berlin, ist von der bayerischen Regierung die Konzession zur Ausnutzung einer Wasserkraft an der Alz bei Trostberg und Tacherting erteilt worden, welche auf die Bayerischen Stickstoff-Werke übergegangen ist. In der Nähe von Trostberg u. Tacherting wurden zwei grössere Fabriken errichtet, und zwar die Karbid- fabrik auf dem linksseitigen Ufer des Werkkanals kurz vor der Kraftstation II, die Kalk- stickstoffabrik auf dem rechtsseitigen Ufer der Alz in der Nähe des Bahnhofs Trostberg, in denen stickstoffhaltige Düngemittel u. ähnliche Fabrikate als Massenprodukte hergestellt werden. Zum Betriebe der Fabriken wird die Wasserkraft der Alz auf eine Flusslänge von 6 km ausgenützt, u. zwar in zwei Gefällstufen, wovon eine bei Trostberg, die andere bei Tacherting errichtet wurde. Die gewonnene Kraft beträgt insgesamt maximal 15 000 Pe. u. wurde für die fabrikatorische Ausnützung auf elektrochemischem Wege in elektr. Strom umgewandelt. Die Bauzeit für das Werk betrug ca. zwei Jahre, also bis 1911. Ende April 1911 wurde mit der teilweisen Eröffnung des Betriebes begonnen. Das Kraftwerk, das bereits im Herbst 1910 fertiggestellt war, fällt nach Ablauf einer Reihe von Jahrzehnten dem Staat als Eigentum zu. Die Ges. führte neuerdings eine bedeutende Erweiter. ihres Betriebes durch, wozu die noch freien grossen Wasserkräfte der unteren Alz herangezogen wurden. Von dem bayr. Staatsministerfum ist der Ges. 1913, im wesentlichen unter den bisherigen Bedingungen, eine Konzession für den Ausbau der an ihr Werk grenzenden, an der Alz gelegenen Kraftstufe Tacherting-Margarethenberg erteilt worden. Die Arbeiten zur Ausnutzung dieser Kraftstufe wurde 1916 begonnen. Das Reich hat 1914/15 mit dem Bau und dem Betriebe nheuer Werke für die Erzeugung von Kalkstickstoff und der aus diesem abgeleiteten Stoffen betraut; die Ges. hat hierfür eine besondere „Abteilung Reichswerke“ und eine Zweig- niederlassung der Ges. in Berlin errichtet. Kapital: M. 12 000 000 in 12 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 600 000. Erhöht zur Stärkung der Betriebsmittel und zur Deckung von Betriebserweiterungen lt. G.-V. um M. 1 400 000 in 1400 Aktien, welche von den bisherigen Aktionären zum Kurse von 110 % übernommen wurden; sie erhielten vom Einzahlungstage bis zum Ende des Geschäftsj. 1913/14 5 % Stückze. u. sind vom 1./6. 1914 ab mit den übrigen Aktien gleichberechtigt. Die G.-V. v. 27./11. 1919 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 4 000 000 (also auf M. 12 000 000) in 4000 Xktien, begeben zu 110 %, darauf bisher 25 % eingezahlt. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Mai 1916: Aktiva: Nicht einberufene Einzahl. auf. A.-K. 3 000 0000, Grundstückserwerb u. Rechteablösungen 798 000, Wasserbau 2 130 000, Gebäude 1 283 00%, *