Zweck: Herstellung und Vertrieb von Reifen und Gummiwaren und verwandten Artikeln aller Art sowie von Ventilen und anderen Teilen von Fahrrädern, Motorwagen und Fahr- zeugen aller Art u. zu diesem Zwecke die Übernahme und Weiterführ. des derzeit von The Dunlop Pneumatic Tyre Company G. m. b. H. zu Hanau seit 3./7. 1893 geführten Geschäfts- u. Fabrikbetriebs. Zugänge auf Gebäude- u. Masch.-Kti erforderten 1906/07–1915/16: M. 291 635, 45 528, 24 240, 231 045, 20 674, 67 574, 398 446, 866 735, 142 804, 201 283. Das J. 1909/10 schloses mit einem Verlust von M. 921 362 ab, wovon M. 172 298 aus Gewinnvortrag v. 1909 u. aus R.-F. 3 cekung fanden; M. 749 063 wurden vorgetragen. 1910/11 erhöhte sich die Unterbilanz um 361 626 auf M. 1 310 889, konnte aber aus den in 1911/12 u. 1912/13 erzielten Gewinn von M. 315 126 bezw. 701 525 auf M. 995 763 bezw. 294 237 vermindert u. 1913/14 ganz getilgt werden. Im Dez. 1914 wurde die Ges. in zwangsweise Verwaltung genommen. Nach Rückstell. von M. 684 540 für Kriegsgewinnsteuer u. nach Abschreib. von M. 249 067 auf Dubiose verblieb für 1914/15 ein Reingewinn von M. 736 213; 1915/16 ein solcher von M. 845 992. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Die Aktien des Unternehmens, das nach Kriegsausbruch zunächst unter Staatsaufsicht und dann unter Zwangsverwaltung gestellt wurde, sind im Febr. 1917 von den Firmen Adlerwerke, vorm. Heinrich Kleyer & Co. in Frankfurt und Adam Opel in Rüsselheim übernommen worden. Die Zwangsverwaltung. wurde daraufhin aufgehoben. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7.; bis 1910 vom 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Juli 1916: Aktiva: Grund u. Boden 122 058, Gebäude 1 010 638, Masch. 603 906, Gleisanschluss 14 493, Beleucht 1, Formen 1, Werkzeuge 1, Geräte 1, Mobil. * Motorwagen 1, Fuhrwerk 1, Waren 973 010, Versich. 29 492, Kaut. 372, Deutsche u. österreich. ung. Staatsanl. 3 652 858, Kassa 7626, Wechsel 18 407, Bankguth. 2719 186, Debit. 932 082. — Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 100 000, Spez.-R.-F. 500 000, Delkr.-Kto 408 531, Wohlf.-Kto für Beamte u. Arb. 102 469, Akzepte 541 702, Kredit. 4 585 445, Reingewinn 845 992. Sa. M. 10 084 141. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 758 830, Effekten 108 389, Abschreib. 190 766, Dubiose 9202, Reingewinn 845 992. – Kredit: Vortrag 82 278, Waren 2 640 822, Effektenzs. 190 080. Sa. M. 2 913 181. Dividenden 1906/07–1915/16: 0, 4, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Max Bräuning, Rafael Müller. Prokuristen: Bernh. Oehmichen, Je ean Keim. Aufsichtsrat: Anfang Febr. 1917 unbesetzt. Vereinigte Gummiwaaren-Fabriken Harburg- Wien vormals Menier-I. N. Reithoffer in Harburg a. E. Fabriken in Harburg a. E., Wien-Wimpassing u. Hannover- Linden. Eigene Häuser in Wien, Hamburg, Berlin, Breslau, Dresden, Cöln, Frank- furt a. M., Mag deburg, München, Prag, London, Budapest, Bukarest, Mailand, Constantinopel. Gegründet: 1./6. 1872; eingetr. 8. /6. 1872. Fabriken in Harburg (aüher Menier) u. Wien -Wimpassing in Niederösterreich (früher J. N. Reithoffer), erstere 1856, letztere 1811 erbaut. Die G.-V. v. 22./7. 1898 beschloss den Ankauf der Hannov. Caoutchouc-, Guttapercha- und Telegraphenwerke zu Linden für nom. M. 250 500 gegen Gewährung von 167 Aktien à M. 1500 (s. unter Kapital). Die Ges. unterhält zahlreiche Agenturen. Zweck: Fabrikat. von techn. u. elektro-techn. Waren aus Weich- u. Hartgummi, von Gua u. Kanvasschuhen, Bällen, Reifen für Fahrräder u. Motore, Kissen, Spritzen, Ballons, Isolatoren, chirurg. Gummiwaren, gumm. Stoffen, Gummimänteln u. Schwämmen, Radiergummi, Puppen, Spitzen, von Hartgummi-Kämmen, Dosen etc., Stoffe für Frei- und Lenkballons. Die Ges. erwarb 1900/1901 ein Patent zur Herstell. von Artikeln aus künstlichem Hornstoff (Galalith). Die Harburger Werke werden mit Dampfmasch. von ca. 2700 HP. betrieben. Die Neu- anlagen sind im Frühjahr 1907 betriebsfertig geworden, Kostenaufwand inkl. Neu- anschaffungen für Wimpassing M. 3 453 821; 1907/08–1915/16 erforderten die Zugänge M. 553 267, 410 756, 323 215, 717 000, 696 505, 648 010, 1 308 096, 958 051, 802 832; für Reparat. wurden 1907/08— 1915/16 M. 356 352, 308 844, 356 084, 377 593, 404 057, 450 849, 475 440, 316 496, 375 060 ausgegeben. Das Etablissement in Wimpassing (Niederösterr.) hat eine Wasserkraft von ca. 400 HP. u. Dampfmasch. von etwa 700 PS. In Harburg, Linden u. Wimpassing werden zus. etwa 4000 Arb. u. 320 Beamte beschäftigt. 1914/15 u. 1915/16 eingeschränkte Betriebe, doch war die Ges. in Kriegslieferungen reichlich beschäftigt. Die Ges. ist seit 1904 bei der Firma „Internat. Galalith-Ges. Hoff & Co. Kommanditges. Harburg-Paris beteiligt. Ferner sind die Ver. Gummiwaren-Fabriken Harburg-Wien beteiligt an den Harburger Chemischen Werken Schön & Co. (früher Kautschuk-Ges. Schön & Co.) in Harburg. Diese Ges. ist in der Rekonstruktion begriffen. Die Ges. Harburg-Wien schrieb auf die Schön-Beteilig. bisher M. 700 000 ab. Die Agentur der Ges. Harburg-Wien wurde 1908 unter der Firma: Harburg & Vienna India Rubber Co. (of Great Britain) Etd. in London mit Zweigniederlass. in Birmingham u. Glasgow in eine engl. Akt. -Ges. umgewandelt mit einem Kapital von £ 5000, die im Besitz der Harburger Ges. bleiben. Kapital: M. 6 000 000 in 15 000 Aktien I. Emiss. à Tlr. 100 = M. 300, 300 Aktien II. à M. 1500 u. 700 Aktien III. Emiss. à M. 1500. Urspr. M. 4 500 000 in 15 000 Aktien à M. 3 erhölit 1897 um M. 450 000, angeboten den Aktionären zu 279 %, u. um M. 1 050 000 lt. G.-V.