1 108 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Kurs Ende 1889–1916: 75, 40, 25, –, 50, 40, –, 57.50, 51, 84.50, 08 25 –―, 70, –, –, –, 46, 39, 28, 347, –, 50 %. Aufgelegt 5./3. 1889 mit 108 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1888/89–1915/16: 7, 3½, 0, 3, 3, 0, 0, 3, 0, 6, 8, 6, 1, 0, 0, 2, 4, 4, 5, 4, 2, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Otto Lingke. Prokurist: Paul Renkert. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Justizrat Rud. Hase. Altenburg; Stellv. Komm.-Rat Paul Schleber, Reichenbach; Bank-Dir. Max Gentner, Dresden; Herm. Mahla, Remse. Zahlstellen: Eig. Kasse; Dresden u. Magdeburg: Mitteldeutsche Privat-Bank. Ruhrwerke Aktiengesellschaft zu Arnsberg i. Westt. Gegründet: 9./4. 1900 unter der Firma Ruhrwerke A.-G. für Carbidfabrikation; eingetr. 23./4. 1900. Gründer: 42 Bürger von Arnsberg, Hagener Grossindustrielle etc. Firmenänd. wie oben lt. G.-V. v. 31./1. 1901. Zweck: Ausnutzung der Wasserkraft der Ruhr am Lüsenberg bei Arnsberg, zunächst zur Herstellung von Calcium Carbid u. verwandten Materialien, sowie event. Verwendung dieser Wasserkraft für Industriezweige aller Art. Die Fabrikation von Calcium Carbid wurde überhaupt nicht aufgenommen, dagegen Anfang 1901 beschlossen, eine Holzschleiferei ein- zurichten. Der hergestellte Schliff wird zu Pappen verarbeitet und ist zu diesem Zwecke eine Pappenfabrik mit zunächst einer Kartonmaschine errichtet und seit März 1903 im Betrieb. Zur Vermehrung des Eigenverbrauchs an Holzstoff und zur Hebung der Konkurrenzfähigkeit wurde 1904 eine Anlage zur Herstellung dicker Pappensorten, welche auf der Kartonmasch. nicht gearbeitet werden können, ausgeführt. Die G.-V. v. 28./12. 1905 beschloss die Aufstellung einer zweiten Kartonmasch., sowie die Erricht. einer Dampf- holzschleiferei (seit August 1906 in Betrieb), wodurch die Kap.-Erhöh. v. 28./12. 1905 be- dingt wurde. Produktion der Pappenfabrik 1905/1906–1910/11: 3 767 452, 4 837 398, 7 574 190, 6 673 922, 7 632 250, 8 265 000 Kkg. Holzstoff-Produktion 1905/06–1910/11: 5 749 312, 5 439 082, 7 339 000, 5 330 000, 7 130 000, 6 382 000 kg; später nicht veröffentlicht. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./9. 1902 um M. 250 000, angeboten den Aktionären zu 102 %, u. lt. G.-V. v. 28./12. 1905 zwecks Vergrösserung des Betriebes um M. 300 000 (auf M. 1 800 000) in 300 Aktien, an- geboten den Aktionären zu 102 %. Hypotheken: M. 129 847 (am 30./6. 1916). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Ubrigen Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Grundstücke 221 409, Gebäude 540 000, Masch. 614 000, Wasserbau 625 000, Fuhrwerk 1, Anschlussgleis 1009, Kassa 2538, Wechsel 19 118, Warenbestände 889 887, Debit. 865 990. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Hypoth. 129 847, R.-F. I 129 753 (Rückl. 18 838), do. II 230 000 (Rückl. 20 000), Div.-Ergänz.-F. 60 000, Delkr.-Kto 20 000, Neuanlagen-F. 75 000, Kredit. 749 255, vertragsmässige Vergüt. 46 533, Div. 216 000, Kriegssteuer-Rückl. 63 597. Vortrag 258 967. Sa. M. 3 778 954. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 156 232, Generalunk. 223 809, vertrags- mässige Vergüt. 46 533. Gewinn 577 402. – Kredit: Vortrag 243 690, Betriebsgewinn 760 288. Sa. M. 1 003 978. Dividenden 1900/01–1915/16: 0, 0, 0, 0, 3, 8, 0, 5, 0, 4, 6, 6, 11, 11, 11 %. Vorstand: Carl Chelius, Fritz Teipel. Aufsichtsrat: (5) Vors. Bürgermeister Max Löcke, Arnsberg: Fabrikbes. Wilh. Funcke, Hans Lange, Jul. Funcke, Hagen; Komm.-Rat Fritz Klagges, Düsseldorf. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hagen i. W.: Ernst Osthaus. Arnsdorfer Papierfabrik Heinrich Richter Actiengesellschaft in Arnsdorf im Riesengebirge. Gegründet: 2./10. 1897; eingetr. 2./10. 1897. Übernahmepreis M. 1317 153 abzügl. M. 342 153 Schulden. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des von Komm.-Rat Lothar Heinrich Richter betriebenen Fabrikgeschäftes, welches die Fabrikation von Papier, Holzstoff u. verwandten Waren zum Gegenstand hat; um die Ges. von der Witterung unabhängiger zu machen, wurde der Betrieb 1898/99 durch Anlage von Dampfmaschinen gleichmässiger gestaltet. Die Grundstücke der Ges. in Arnsdorf und Querseiffen umfassen 40,75 ha; die freien Terrains gestatten noch bauliche Ausnutzung in grösserem Umfange u. werden zur Zeit landwirtschaftl. bearbeitet; sie setzen sich zus. aus 29 ha 16 a 96 qm Acker und Wiesen, 5 ha 62 a 8 qm Wald, 1 ha 35 a 65 qm Unland nebst dazu gehörigem lebenden und toten Inventar. Die an der grossen u. der kleinen Lomnitz im Kreise Hirschberg i. Schl. gelegene Fabrik ist an die Riesengebirgsbahn-Station Arnsdorf angeschlossen, die zweite Dampfschleife hat ebenfalls Eisenbahnanschluss. Die Papierfabrik arbeitet mit zwei Papiermasch. von 1,640 und 2,300 m beschnittener Papierbreite. 1900/1901 ist neu hinzugekommen ein Satinierwerk,