Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Kheinische Tapetenfabrik Akt-Ges. in Beuel. Gegründet: 10./4. 1911 mit Wirkung ab 1./6. 1911; eingetr. 24./6. 1911 in Bonn. Gründung: Die Tapeten-Industrie-A.-G. in Berlin brachte als Einlage in die Ges. diejenigen Waren ein, welche am 1./6. 1911 sich im Besitze u. Gewahrsam der Rhein. Tapetenfabrik Engelhard & Schleu be- fanden. Die Aufnahme der Waren erfolgte zum Selbstkostenpreise, nicht gangbare Waren zum effektiven Werte. Die Tapeten-Industrie-A.-G. leistete Gewähr dafür, dass diese Waren- vorräte den Betrag von M. 300 000 ausmachen. Die Tapeten-Industrie-A.-G. erhielt für diese Einlage 300 Aktien à M. 1000. = M. 300 000. Alex. von Heimendahl zu Haus Bockdorf bei Kempen, Karl Devries zu Crefeld als Inhaber des Handelsgeschäfts unter der Firma Heeder & Cie. in Crefeld, der Fabrikant Karl Steinmann zu Cöln, Hugo Rasch in Bramsche als LTeilhaber der offenen Handels-Ges. unter der Firma Hannoversche Tapetenfabrik Gebr. Rasch & Co. in Bramsche, Rechtsanwalt Dr. Isidor Rosenfeld zu Mannheim brachten in die neue A.-G. in Anrechnung auf das Grundkapital ein, und zwar von Heimendahl. Devries und Steinmann je 25 Aktien, Rasch 75 Aktien u. Rosenfeld 50 Aktien der Tapeten-Industrie-A.-G. in Berlin. Für diese Einlagen erhielten dieselben die gleiche Anzahl Aktien der neu- gegründeten Akt.-Ges., zus. somit 200 Aktien zu je M. 1000. Damit haben die vorgenannten 6 Personen, welche die Gründer der A.-G. sind, sämtl. Aktien übernommen. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des unter der Firma „Tapeten-Industrie-A.-G. Abteilung Rheinische Tapetenfabrik Engelhard & Schleu“ bestehenden Geschäfts, sowie Herstellung u. Vertrieb von ähnlichen Artikeln. 1914/15 M. 78 301 Jahresverlust, gedeckt durch Entnahme adus Res. bis auf M. 20 649, welcher Betrag 1915/16 auf M 18 867 herabgemindert werden konnte. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari (s. o.). Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Mai 1916: Aktiva: Kassa 2101, Wechsel 3329, Bankguth. 23 290, Effekten 200 000, Debit. 101 748, Avale 4000, Waren, Rohstoffe u. Material. 221 246, Masch. 64 000, Utensil. 1, Walzen u. Formen 65 000, Verlust 18 867. – Passiva: A.-K. 500 000, Darlehn 100 000, Delkr.-Kto 19 700, Kredit. 61 814, Akzepte 13 070, Avale 4000, Rückstell.-Kto 5000. Sa. M. 703 585. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 20 649, Unk. einschl. Miete 62 177% Ge. hälter 27 235, Provis. 5015, Reisespesen 172, Reparatur 2015, Zs. 4738, Skonto 8093, Umsatz- pPrämie 3595, Abschreib. 18 048. – Kredit: Waren 130 553, sonst. Einnahmen 2319, Verlust 18 867. Sa. M. 151 740. Dividenden 1911/12–1915/16: 4, 4, 4, 0, 0 %. Direktion: Walther Günther, Adolf Hoffmann. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Isidor Rosenfeld, Mannheim; Hugo Rasch, Bramsche; Karl Steinmann, Cöln; Alex. von Heimendahl, Haus Bockdor. b. Kempen; Karl Devries, Crefeld; Emil Zilling, Leipzig. Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, A.-G. in Cunnersdorf, Kreis Hirschberg i. Schles., mit Fabriken in Cunnersdorf, Eomnitz i. R., Tannowitz, Maltsch. Gegründet: 1895. Die von der Breslauer Disconto-Bank, Breslau, u. der Firma Abraham Schlesinger, Hirschberg i. Schl. in die Ges. eingebrachten Objekte wurden für M. 1 350 000 fübernommen. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der früher unter der Firma „Schlesische Cellulose- und Papierfabriken, Ges. m. b. H.“ in Cunnersdorf in Schlesien von dieser Ges. zu Cunnersdorf und Lomnitz betriebenen Fabrikgeschäfte. 1898 Ankauf der Jannowitzer Papierfabrik von Schumann & Winkler. Die Ges. fabriziert Cellulose meist für den eigenen Bedarf. Die von ihr hergestellten Papiere sind in der Hauptsache satinierte und einseitig glatte Cellulose- papiere; für die ebenfalls hergestellten gebleichten u. ungebleichten Pergamentpapiere, deren Anteil an der Gesamtproduktion etwa ein Zehntel ist, besteht eine Preiskonvention. Gesamt- produktion in Papier 1906/07–1915/16: kg 10 107 568, 11 070 156, 11 067 477, 12 168 139, 13 959 955, 14 328 783, 16 836 685, 18 283 035, 11 781 961, 9 934 945. Gesamtumsatz: M. 2 539 560, 2 968 000, 2 952 000, 3 126 000, 3 567 000, 3 758 000, 5 288 087, 5 333 690, 3 557 075, 4 943 837. Im J. 1912/13 konnte nur ein Bruttogewinn von M. 303 989 erzielt werden, wovon M. 276 877 zu Abschreib. dienten, restl. M. 27 112 zu Rückl., Grat. u. Vortrag verwendet. Im Geschäftsj. 1913/14 konnten die Anlagen, besonders die in Maltsch nicht voll ausgenützt werden; nach M. 249 132 Abschreib. ergab sich ein Fehlbetrag von M. 193 640, wovon M. 144 070 durch Entnahme aus R.-F. gedeckt u. M. 49 569 vorgetragen würden. Nach Kriegsausbruch wird mit be- schränktem Betrieb weitergearbeitet. 1914/15 M. 87 448 Betriebsverlust hierzu M. 234 398 Abschreib., sowie M. 65 569 Verlustvortrag aus 1914, zus. M. 387 417 Bilanzverlust, der vor- getragen wurde, aber aus dem Gewinn für 1915/16 getilgt werden konnte; ausserdem ergab sich für 1915/16 ein Gewinn von M. 123 113, der zu Rücklagen, Grat. u. Vortrag Verwen- dung fand. Auf Aussenstände in England wurden M. 85 964 abgesetzt. Die Ges. besitzt a) in Cunnersdorf eine Cellulose- u. Papierfabrik mit 2 Cellulosekochern von je ca. 10 000 kg Inhalt, 3 Papiermasch. etc. Zum Betriebe gehört eine Wasserkraft mit 70 PS., Dampfkraft mit 600 PS., eine Kesselanlage mit 1000 qm Heizfläche. Die bebaute Fläche beträgt ca. 4 ha. Die Fabrik hat Gleisanschluss (700 m Länge) an die Staatsbahn.