Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1121 lagen (M. 10 000). 1909/10 war wieder eine Unterbilanz von M. 78 800 vorhanden, die sich 1910/11 auf M. 42 249 verminderte, aber 1911/12 u. 1912/13 wieder auf M. 67 371 bezw. M. 97 383 stieg und: 1913/14 weiter auf M. 257 146, 1914/15 auf M. 371 613 anwuchs. Der G.-V. v. 26./11. 1914 wurde Mitteil. nach § 240 des H.-G.-B. gemacht. Der Pforzheimer Bank- verein gewährte 1914 u. 1915 bedeutende Schuld- bezw. Zinsen-Nachlässe (M. 98 000). Hypotheken: M. 536 364 u. Stück-Zs. Darlehen: M. 1 076 013 v. Banken u. Aktionären (Stand Ende Juni 1916). Anleihe: M. 550 000 in 4½ % Oblig. von 1899, rückzahlbar zu 103 %, 450 Stücke Lit. A (Nr. 1–450) à M. 1000 u. 200 Lit. B (Nr. 1–200) à M. 500. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1904 in 22 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 25 000 im Mai auf 1./9.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 3 Mon. Frist seit 1904 zulässig. Sicherheit: Hypoth. in Höhe von M. 550 000 zur ersten Stelle auf die Immobilien der Ges. in Dillweissensteln zu gunsten des Pforzheimer Bankvereins. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Aufgelegt im Dez. 1899 zu 101.50 %. Bisher M. 250 000 aus- gelost. Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 0% Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Weissenstein: Areal. Wasserkraft u. Gebäude 633 481, Masch. etc. 494 793, Barmen: Areal u. Gebäude 280 155, Masch. u. Utensil. 266 882, Debit. einschl. Bankguth. 551 814, Vorräte 421 382, Kassa u. Wechsel 71 648, Effekten 1, vorausbez. Abgaben 66, Verlust 238 507. – Paßssiva: A.-K. 260 000, Oblig. 300 000, do. Zs.-Kto 8471, Hypoth. u. Stückzs. 536 364, Banken u. Darlehen von Aktionären 1 076 013, Kredit. 540 883, Rückstell. auf Barmer Zweigfabrik 200 000, Delkr.-Kto 37 000. Sa. M. 2 958 732. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 371 613, Abschreib. 20 300, do. von Masch., Utensil., Reparat. 73 621, Erneuer. u. Verbesserungen 14 029, Rückstell. auf Barmer Zweigfabrik 200 000, Delkr.-Kto 37 000. – Kredit: Betriebsüberschuss 478 057, Verlustvortrag 238 507. Sa. M. 716 564. Dividenden 1898/99–1915/16: 4, 4, 4, 0, 0, 0. 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. V.: 5 J. (F.) Direktion: Jul. Voss, Stellv. H. Raab, R. Geiger. Aufsichtsrat: Kaufm. Rob. Kayser, Albert Maischhofer, Dir. Paul Könnecke, Dr. Weil, Dr. Netter, Pforzheim: Clemens,. Vieth, Cöln. Zahlstelle: Eigene Kasse. Verein für Zellstoff-Industrie, A.-G. in Dresden. Gegründet: 27./7. 1889; eingetr. 4./11. 1889. Börsenname: Zellstoff-Verein. Die Ges. übernahm die Zellstofffabrik-Anlagen der Firma F. Pfeiffer & Co. in Egelsdorf (Reg.-Bez. Liegnitz), die der Firma von der Becke-Klagges & Reuther in Wildshausen (Bez. Arnsberg), die der Firma Kerber & Wiedermann in Oberleschen. Gesamtpreis für alle Objekte M. 2 236 553. Wegen Wasserverunreinigung ist der Betrieb in Egelsdorf ab 1892 auf Veranlassung der Behörde eingestellt und das dortige Grundstück verkauft. Zweck: Herstellung von Zellstoff, Holzstoff oder sonst. Papierstoffen und Verarbeitung von diesen Stoffen oder von Holz oder von solchen, welche zur Papierstoff- u. Holzindustrie in Beziehung stehen. Der Ges. gehören die Zellstofffabriken Wildshausen- Oeventrop (Bez. Arnsberg, Westf.) und Oberleschen (Bez. Liegnitz), woselbst seit 1899 auch ein Sägewerk u. seit 1906 eine Papierfabrik in Betrieb genommen wurde, sowie seit 1909 die Packpapier- fabrik Niederleschen. Der Grundbesitz der Ges. in Wildshausen beträgt 52 ha 77 a 55 qm, davon bebaut rund 5700 qm. Die Fabrikanlagen bestehen aus einer Cellulosefabrik mit allen maschinellen Einricht., einem Lokomotivschuppen, Reparaturwerkstätten, einer Holzschleiferei, 1 Dir.-Wohnhaus, 1 Kontor- u. Wohngebäude u. 3 Wohnhäusern für Angestellte, 1 Normal- spurbahn von ca. 5 km Länge. Der Grundbesitz der Ges. in Ober- u. Nieder-Leschen beträgt 90 ha 17 a 84 qm, davon bebaut 3 ha 80 a 24 am, mit 1 Cellulosefabrik mit allen maschin. Einricht., Lokomotivschuppen, Reparaturwerkstatt, 1 Holzstoffabrik, 1 Sägewerk, 2 Papier- fabriken (1910/11 eine neue Papiermasch. in Betrieb genommen), 1 Direktorwohnh. Kontorgebäude, 20 Wohngebäuden, 1 Anschlussgleis. Beschäftigt werden in sämtl. Betrieben ca, 600 Arb. Die Ges. hat 1891 u. 1899 zu ihrem Areal bei Wildshausen benachbarte Grundstücke (Kunstwiesen u. Waldbestand) hinzuerworben; Gesamtbesitz daselbst jetzt ca. 50 ha. Hierdurch ist die Fabrik in ihrer Wasserversorgung unabhängig u. beliebig ausdehnungs- fähig geworden. Aufwendungen für Neuanlagen 1908/09–1915/16 einschl. Papierfabrik Niederleschen M. 34 027, 128 439, 607 463, 214 690, 45 796. 83 895, 33 363, 10 007; für Instandhalt. der Anlagen M. 119 533, 162 416, 153 510, 157 675, 162 905, 163 510, 120 310, ? zu Lasten des Betriebes. Die Ges. hatte sich seinerzeit, um sich die Verarbeitung ihrer Abfälle in Nieder- leschen zu sichern, bereits bei Gründung der Papierfabrik Niederleschen an dieser mit M. 100 000 Aktien u. später mit weiterem Aktienbesitz beteiligt. Diese Beteil. bot aber keine ausreichende Bürgschaft für die Erfüllung der oben genannten Zwecke; es wurde deshalb in der G-V. v. 16./12. 1901 eine Art Fusion mit der Niederleschener Fabrik vereinbart (siehe Jahrg. 1909/10 d. B.); diese blieb als selbständige Ges. bestehen; die Dresdner Ges. hatte nur den gesamten Betrieb übernommen, sie konnte aber das Niederleschener Unternehmen vertragsgemäss jederzeit ankaufen, was lt. G.-V. v. 14./12. 1909 geschehen ist (siehe bei Kap.). Für das Geschäftsj. 1911/12 verblieb nach M. 109 103 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 24 592, der vorgetragen wurde. Von dem Reingewinn für 1912/13 M. 135 851 wurden Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1916/1917. TLI. 71