1202 .„.. Gats-Gesellschaften. Vorstand: Stadtbaumeister Jos. Griesemer. Prokurist: Ludw. Berg. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Reg.-Rat Bürgermeister Dr. Löslein, Bensheim; Stellv. Bürger- meister Georg Fuchs, Zwingenberg; Bürgermeister L. Hechler, Alsbach; Bürgermeister Chr. Rau, Bickenbach; Bürgermeister P. Burkhardt, Jugenheim; Bürgermeister Konrad Gräff, Hlähnlein; Beigeordneter Krenkel, Bensheim. Gasanstalt-Betriebsgesellschaft m. b. H. in Berlin. N W. 87, Reuchlinstrasse 10–13. Gegründet: 27./11. 1902. Zweck: Errichtung, Erwerb, Pachtung u. Betrieb von Gasanstalten, Elektrizitäts. u. Wasserwerken. Die Ges. ist zum Abschluss aller hierzu dienlichen Rechtsgeschäfte berech- tigt, insbes. zum Ankauf von Grundstücken für die Zwecke der- genannten Betriebe. Sie darf im Inlande u. im Auslande Zweigniederlassungen errichten. Stammkapital: M. 3 000 000. Urspr. M. 50 000, durch Gesellschafterbeschluss v. 4./6. 1909 auf M. 100 000 erhöht. In der Gesellschafter-Vers. v. 27./7. 1912 ist beschlossen worden, das Kapital um weitere nom. M. 2 900 000, gewinnberechtigt ab 1./10. 1912, auf M. 3 000 000 zu erhöhen. Auf den Erhöhungsbetrag sind bisher 40 % = M. 1 160 000 bar zur Einzahlung gelangt, so dass das bisher eingezahlte Kap. insgesamt M. 1 260 000 beträgt. Die gegen- wiürtigen Gesellschafter sind: 1. Berlin-Anhaltische Maschinenbau-A.-G., Berlin; 2. Stettiner Chamotte-Fabrik A.-G. vorm. Didier, Stettin; 3. die Firma Caesar Wollheim, Berlin; 4. die Firma G. Kromschröder A.-G., Osnabrück. Die St.-Anteile der Gesellschafter sind gleich hoch. Anleihe: M. 8 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Ges.-Vers. v. 27./7. 1912, rück- zahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2/1. u. 1./7 Tilg. lt Plan innerhalb 30 Jahren ab 1913 bis Spät. 1942 durch jährl. Auslos. im I. Quartal auf 1./7. (zuerst 1913); seit 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. dine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt. doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Für die Verzinsung u. Rückzahl. der Teilschuldverschreib. haben die Berlin- Anhaltische Maschinenbau-A.-G. zu Berlin u. die Stettiner Chamotte-Fabrik A.-G. vormals Didier zu Stettin durch schriftliche Erklärung vom 27./7. 1912 die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen u. zwar als Gesamtschuldner. Aufgenommen zum Zwecke der Rückzahl. gewährter Bankkredite u. zur Finanzierung bereits erworbener neuer Konzessions- werke im In- u. Auslande. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Noch in Umlauf Ende März 1916 M. 7 580 000. Zahlst.: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Dresdner Bank, Disconto-Ges., C. Schlesinger-Trier & Co.; Cöln: A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Cie. Kurs Ende 1912–1916: 100, 98, 99, –, 92 %. Zugelassen an der Berliner Börse sämtl. M 8 000 000, davon M. 4 000 000 am 11./11. 1912 zu 100 % zur Zeichnung aufgelegt. Hypotheken: M. 1 802 220 (Stand am 31.3. 1916). Die Ges. betreibt gegenwärtig ausser ihren eigenen Konzessionswerken pachtweise in verschiedenen Gemeinden Gasanstalten, ferner auch Elektrizitätswerke u. Wasserwerke. Die hierüber mit den Gemeinden abgeschlossenen Pachtverträge haben in den meisten Fällen eine Dauer von 30, in einigen Fällen eine solche von 40 u. 50 Jahren, Die Ges. garantiert während dieses Zeitraumes den Gemeinden Amort. u. eine Verzinsung in der vereinbarten Höhe (meist in Höhe von 4 %). Den Gemeinden steht es frei, nach Ablauf der ersten 5 Jahre von Jahr zu Jahr den Pachtvertrag zu kündigen u. den Betrieb selbst zu übernehmen. Ferner hat die Ges. auf Grund von Konzessionsverträgen, welche sie mit den Gemeinden abgeschlossen hat, in 24 Gemeinden Gasanstalten, in 3 Gemeinden Elektrizitätswerke u. in 1 Gemeinde ein Wasserwerk für eigene Rechnung erbaut u. betreibt diese gegenwärtig. Die Konzessionsverträge laufen meist 30 Jahre. Mit zwei Ausnahmen ist für die Gemeinden ein Ankaufsrecht ausbedungen, u. zwar in der Weise, dass das in das Werk ursprüngl investierte Kap. mit einer festgelegten Amort. seitens der Gemeinde bei Ausübung des Ankaufsrechtes gezahlt werden muss. Von den Hiernach am 31./3. 1912 in der Verwalt. der Ges. gestandenen 62 Anstalten befanden sich 60 in Deutschland, je eine in Dänemark u. Holland. Das Anlagekapital der eigenen Werke bewegt sich zwischen M. 100 000 bis zu M. 1 000 000. Zu den grösseren Werken gehören Gasanstalt Bous an der Saar, Gasanstalt Eibau i. Sa, Gasanstalt Ebersbach in Sa., Gas- u. Elektrizitätswerk Laichingen mit Uberlandzentrale Königshütte. In mehreren Versorgungsgebieten sind Nebenverträge mit Nachbargemeinden abgeschlossen, welche eine durchschnittliche Dauer bis zu 40 Jahren haben (siehe auch unten). Die Gesamtabgabe beziffert sich in den letzten 4 Jahren wie folgt 1911/12 1912/13 1913/144 1914/15 1915/16 àa) Gas . . 8383 399 cbm 12 685 079 cbm 13 947 706 cbm 14 103 959 cbhm 15 144 707 ebm b) Elektrizität 285 231 Kw. 428 535 Kw. 513 630 Kw. 508 659 Kw. 574 151 Kw. c) Wasser . . 15 328 cbhm 15 117 cbm 23 603 cebm 29 339 cbm 31 546 cbm Der Verwaltung der Ges. unterstanden im Geschäftsjahr 1915/16 54 selbständige Gas- werke, 4 Werke, welche mittelst Fernversorgung durch Koksofengas bedient werden. 8 Gleichstrom-Elektrizitätswerke u. 1 Drehstrom-Uberlandzentrale, ferner 5 an die Gas- werke angeschlossene Wasserwerke u. 1 selbständiges Wasserwerk. Von den Werken sind 19 eigene Konzessionswerke, die übrigen 35 sind Pachtwerke.