Ge eide-Mühlen, Brot-Fabriken etc Harburger Mühlenbetrieb in Harburg a. E. Sitz der Direktion und Zweigniederlassung in Ham burg I, Semperhaus. Gegründet: 1./10. 1883. Zweck: Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte in eigenen oder erpachteten Mühlenbetrieben und der kaufmännische Vertrieb eigener und anderer Fabrikate und Waren. Fortbetrieb der in Harburg a. E. am Hafenkanal gelegenen Weizen- mahlmühle mit 50.4 mm Wasserfront, Schienengeleise zum Güterbahnhof; direktes Aus- u. Einladen für Seedampfer; der eigene dreistöckige, 1897 98 bedeutend vergrösserte Silospeicher Steht mit dem Mühlengebäude durch Elevatoren in Verbindung; 3–4000 t Getreide Kkoönnen lagern. Speicher und Mühle wurden für M. 456 000 übernommen u. 1900 ein Mehl. speicher erbaut. Vermahlen wurden 1906/07–1910/11: 35 700, 40 000, 42 000, 46 100, 54 550 t Weizen (Umsatz 1910/11: 64 555 t); später nicht veröffentlicht. Das Etabliss. wurde 1899/1900 mit M. 335 000 Kosten gründlich umgebaut u. mit den neuesten maschin. Einricht. versehen; 1902 Aufstellung weiterer Walzenstühle. 1907 Erwerb eines Nachbargrundstückes (Bahn- hofstr. 15). Zugänge auf Anlage-Kti inkl. obigen Grundstücksankaufs erforderten 1907 08 zus. M. 221 653: 1908 09 u. 1909/10 M. 53 174 bezw. 28 740; 1910/11–1915/16: M, 97 803, 81 000, ca. 41 000, 80 229, 8002, 479 153. Kapital: M. 1 000 000 in 750 abgest. St.-Aktien und 250 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Die G.-V. v. 21./1. 1899 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 250 000 durch Zus. legung der Aktien 43 und wieder Erhöhung auf M. 1 000 000 durch Ausgabe von 250 Vorz.-Aktien. Die Vorz.-Aktien geniessen 6 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlungs- verpflicht. u. werden im Falle der Liquidation vorab befriedigt unter Hinzurechn. etwaiger Rückstände an Vorz.-Div. Angeboten den Aktionären zu pari. Durch Ausgabe der Vorz.- Aktien wurden die Mittel zum Umbau des Mühlenetablissements gewonnen. Die durch die Kapitalsreduktion frei gewordenen M. 250 000 dienten zur Ausgleich. der Unterbilanz von M. 48 275, die weiter verbliebenen M. 201 725 zu Abschreib. auf Maschinen, Immobilien u. Bestreitung der Reorganisationskosten. Kautions-Hypotheken: M. 625 000 für etwaigen Bankkredit. Hypothek: M. 45 000 auf Grundstück Bahnhofstrasse 15, jetzt Nr. 9. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. bis 25 % des A.-K. (ist erfüllt), alsdann etwa rückständ. Div. an Vorz.-Aktien, u. zwar stets nur auf den Div.-Schein des zuletzt ab- gelaufenen Jahres, 6 % Div. an Vorz.-Aktien für das verflossene Geschäftsjahr, 4 % an St.-Aktien, vom verbleib, Überschusse 5 % Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., sodann noch 2 % Div. an St.-Aktien, Überrest Super-Div. an alle Aktien gleichmässig, bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1916: Aktiva: Immobil.: Mühle, Silo- u. Mehlspeicher 374 500, Masch. 717 956, Dynamo- u. Lichtanlage 1, Inventar 1, Sprinkleranlage 898, Tiefbrunnen-Anlage 1, Säcke 24 831, Kassa 2347, Kohlen- u. Schmiermaterialvorrat 8250, im vorausbez. Assekuranz 8832, Effekten, Kriegsanleihen 1 053 685, Debet einschl. Bankguth. 1 102 836. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. I 250 000, do. II 250 000 (Rückl. 100 000), Delkr.-Kto 93 461, Kriegs- Steuerrückl. 450 000, Hypoth. 45 000, Verrechnungskto 330 060, unerh. Div. 8750, Kredit. 152 150, Div. 250 000, Tant. u. Grat. 152 249, Vortrag 312 469. Sa. M. 3 294 140. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskraft 107 523, Porto- u. Kontor-Unk. nebst Reisespesen u. soziale Lasten 48 395, Feuer-Versich. 44 938, Salär u. Löhne 226 902, Unfall-, Kranken-, Invaliditäts-, Alters- u. Pens.-Versich. 17 121, Steuern 88 902, Miete 2800, Reparat. 129 033, Abschreib. 144 752, Gewinn 814 718. – Kredit: Vortrag 179 155, Bruttogewinn 1 395 289, Zs. 50 642. Sa. M. 1 625 088. Kurs: Die St.-Aktien notierten bis 1899 in Berlin. Infolge Konvertierung derselben Notigz eingestellt. Die abgest. Aktien u. die Vorz.-Aktien noch nicht eingeführt. Dividenden: St.-Aktien 1886/87–1915/16: 3, 6, 7, 6½, 10, 9, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 6, 6, 6, 0, 2, 6, 7, 10, 12, 15, 15, 20, 25, 25 %; Vorz.-Aktien 1899/1900–1915/16: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 7, 10, 12, 15, 15, 20, 25, 25 %. Restierende 6 % Div. für 1905/06 kamen aus dem Gewinn 1906/07 zur Auszahlung. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: E. Scheller, Hamburg. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat Bank-Dir. Wilh. Weber, Justizrat R. Palm, Senator Aug. Helms, Harburg. Prokuristen: O. Gumpert, W. Rehm, Ing. A. Scharf, H. Behn, Zahlstellen: Hamburg: Ges.-Kasse; Harburg a. E.: Filiale der Hannov. Bank. Herrenmühle vormals C. Genz Act.-Ges. in Heidelberg. Gegründet: 24./5. 1897. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fortbetrieb der bisher von der Firma C. Genz betriebenen Kunstmühle. Das Unter- nehmen ist 1902 reorganisiert. 1905 Bau einer neuen Kraftanlage, 1906 fand der Umbau der Mühle zu einer automatischen Walzenmühle statt. Kostenaufwand hierfür ca. M. 500 000. 1909/11 Einbau von 2 Francis-Turbinen mit ca. M. 85 000 Unkosten. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, beschloss die G.-V. v. 23./12. 1902 zur Reorganisierung der Ges. Herabsetzung des A.-K. durch Rückkauf von nom. M. 100 000 Aktien zu 60 %. Der Kursgewinn von M. 40 000 ist nach Abzug von M. 2400 Zs. mit M. 37 600 zur Herabminderung der Unterbilanz aus 1902 von M. 74 280 auf M. 36 680 verwendet worden, Rest aus dem Gewinn 1903 getilgt.