14 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. der Landwirtschaft“ wird noch bemerkt, dass für die Landwirtschaft mit Rücksicht darauf, dass sie als Nebenbetrieb der Zuckerfabrik zu betrachten ist, ein bestimmter Rentabilitäts- satz, und zwar von 4 % festgesetzt wurde, d. h. es werden dem Landwirtschafts-K. zugunsten des Gewinn- u. Verlust-Kto 4 % von dem mit M. 1 300 000 angenommenen Anlage- u. Betriebs- kapital in Rechnung gestellt u. ein alsdann noch verbleibender Gewinn- oder Verlust-Saldo auf Rüben-Kto verrechnet. 1911/12 Um- bezw. Neubau eines Teiles der Rohzuckerfabrik. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: Von den in der Bilanz aufgeführten Hypotheken von M. 422 230 u. M. 300 000 haftet die erste (Pfandbriefschuld) erststellig auf den Rittergütern Fröbeln mit (M. 202 780), BRauske und Stroschwitz (mit M. 219 450) und ist mit 3½ % verzinslich. Dieser Hypothek steht per 30./4. 1916 ein Amort.-F. von M. 72 204 gegenüber. Die weiteren M. 300 000 (Gur Gesamthaft auf den genannten Rittergütern eingetragen) sind mit 4 % verzinslich und nach 6 monatlicher Kündigung zurückzuzahlen, die Kündigung ist jedoch bei pünktlicher Zinszahlung für die Gläubiger bis 1./1. 1915 ausgeschlossen. Die Fabrikgrundstücke sind hypoth. nicht belastet. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. ult. Aug. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., (erfüllt seit 1910) event. besond. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 6 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von zus. M. 6000 fester jährl. Vergüt.), Rest weitere Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. April 1916: Aktiva: Grundstücke 45 000, Gebäude 540 000, Masch. u. Apparate 575 000, Arb.-Wohnungen 70 009, Gleis-Anlage 1, Mobil. 1, Fuhrpark 1, Kassa 4900, Bankguth. 453 055, Debit. 166 316, Effekten 1 477 727, Hypoth. 151 500, Raffineriefabrikat 2 043 000, Bestände an Schnitzel-Schlamm u. Rübensamen 47 680, do. an Beleucht., Ol u. Talg, Steinkohlen, Kalk u. Koks, Presstücher u. Material. 90 224, Syndikat 1501, Haftpflicht- verb.-Beteilig. 1000, Feuerversich. 46 335, Unfallversich. 5410, Rittergüter (Fröbeln, Rauske u. Stroschwitz) 1 352 695, Amort.-F. für Rittergüter 72 404. – Passivaà: A.-K. 3 000 000, R.-F. 1 300 000, do. II 300 000 (Rückl. 75 000), Kriegssteuersonderrücklage 145 000 (Rückl. 85 000), Talonsteuerres. -6000 (Rückl. 3000), Delkr.-Kto 20 000, Unterst.-F. 111 506 (Rückl. 20 000), Pfandbr.-Schuld Kto 422 230, Restkaufgeldhypoth. 300 000, div. Kredit. 370 605, Steuerschuld 1 636 192, rückst. Div. 110, Div. 450 000, Tant. an A.-R. 20 680, Vortrag 61 428. Sa. M. 7 143 754. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. inkl. Rüben 2 030 523, Löhne, Gehälter, kontraktl. Tant., Remunerat. 414 646, Zuweis. an unsere im Heeresdienst stehende Mit- arbeiter, Zuwendung ans Rote Kreuz u. ähnliche Kriegsfürsorge-Ausgaben 30 683, Verbrauchs- abgabe für Zucker 3 810 733, Effekten 55 881/ Abschreib. 195 313, Gewinn 715 109. – Kredit: Raffineriefabrikate 7 051 845, Schnitzel-Schlamm u. Rübensamen 59 593, Zs. 72 898, Miets- erträge der Arb.-Wohn. 595, Vortrag 67 958. Sa. M. 7 252 891. Kurs: In Breslau Ende 1907–1916: 135, 144.25, 167.75, 172, 188.50, 174.50, 154.50, 147.50*, –, 185 %. Eingef. daselbst am 3./9. 1907 zum ersten Kurs von 135 %. Kurs in Berlin Ende 1908–1916: 144, 167.50, 173, 188.50, 174, 152, 145*, –, 185 %. Eingef. daselbst Mitte Juni 1908 zum ersten Kurs von 140 %. Dividenden 1904/05–1915/16: 12½, 9, 6½, 12, 12½, 16, 14, 15, 12½, 11, 16, 15 %. C.-V.: 4J. (K.). Vorstand: Rich. Mehrle, Herm. Ehlert, Alfr. Wallis; Oberleitung: Dr. Eugen Kuthe. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Bank-Dir. Ernst Martius, Breslau; Stellv. Bank.-Dir. Jean Bucher, Breslau; Bank-Dir. Carl Michalowsky, Berlin; Rittergutsbes. Otto Moll, Johnsdorf; Dr. Eugen Kuthe, Charlottenburg. Prokuristen: W. Stibbe, Ernst Gerlach. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges.; Breslau: Schles. Bankverein. Zuckerraffinerie Genthin A.-G. in Genthin. Gegründet: 11./9. bezw. 7./11. 1901, eingetr. 28./11. 1901. Firma lautete bis 16./10. 1909 „A.-G. für Verwertung landwirtschaftl. Produkte“. Gründer: 24 meist Chokolade-Fabrikanten aus dem Reiche (Angehörige des Vereins deutscher Chokolade-Fabrikanten). Zweck: Betrieb der Rübenzuckerfabrik u. Raffinerie in Genthin, sowie die Errichtung u. Erwerbung weiterer Zuckerfabriken u. Raffinerien. 1910/11 Verarbeitung von 1 600 000 bezw. 1 850 000 Ztr. Rüben. 1911/12 u. später nicht veröffentlicht. Ab 1./4. 1910 Pachtung der Rittergüter Parey I u. II. Die Ges. stellt jetzt jährlich etwa 1 500 000 Ztr. Verbrauchs- zucker her, Das Geschäftsj. 1913/14 schloss mit M. 121 060 Reingewinn, wodurch sich die Unterbilanz aus dem Vorjahr von M. 474 326 auf M. 353 266 ermässigte; dieselbe konnte aus dem Gewinn für 1915/16 ganz getilgt werden. Produktion 1915/16: Es wurden verarbeitet 1 147 350 Ztr. Rohzucker u. 707 760 Ztr. Rüben auf Verbrauchszucker. Hergestellt wurden 632 862 Ztr. Kristallzucker u. 503 207 Ztr. Mehlis, also insgesamt 1 136 069 Ztr. Verbrauchszucker u. ausserdem noch gewonnen 148 511 Ztr. Nachprodukte u. Melasse. Verbrauchszucker wurde an die Zentral-Einkaufs- gesellschaft, Melasse u. Nachprodukt an die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte zu den gesetzlich festgesetzten Preisen abgeliefert. Kapitel: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000 in 823 Aktien Lit. A u. 177 Lit. B, erhöht lt. G.-V. v. 6./10. 1902 um M. 200 000 Aktien Lit. A, von den Aktionären zu 105 % übernommen. Die G.-V. v. 24./10. 1904 beschloss Umwandlung der Aktien Lit. B in solche Lit. A u. Ausgabe von weiter M. 300 000 neuen Nam.-Aktien mit Div.-Recht für 1904/1905 zur Hälfte, angeboten den Aktionären 11.–24./11. 1905 zu pari.