1490 Brauereien. Zweck: Fortführung des von der offenen Handelsges. Brauerei Ernst Engelhardt Nachf. zu Pankow betriebenen Brauereiunternehmens sowie Herstell. u. Vertrieb von Bieren aller Art u. Betrieb aller damit im Zus. hang stehenden Geschäfte. Im Sept. 1910 erfolgte der Erwerb der Kaiserbrauerei A.-G. in Charlottenburg. Für das A.-K. der Kaiserbrauerei im Betrage von M. 1 400 000 wurden M. 600 000 neue Engelhardt-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1910 gewährt, auch wurde der Div.-Schein der Kaiserbrauerei für 1909/10 mit M. 100 pro Aktie eingelöst. Der Fusions-Buchgewinn von M. 800 000 wurde zu Abschreib. u. inneren Reserven bei den Konten der Kaiserbrauerei verwendet. 1910/11 Erwerb der Anteile der Grundstücks-Ges. Pankow, Spiekermannstrasse m. b. H.; auch beteiligt an der Nordd. Malz- bierbetriebs-Ges. m. b. H. Die Betriebs-Grundstücke sind nach der Vereinigung folgende: 1. Pankow: Der 17 383 qm umfassende Block, begrenzt von der Kaiser Friedrich-, Neumann- und Talstrasse in Pankow, wovon 7012.06 qm bebaut sind. Die Betriebs-Gebäude wurden im Jahre 1898 erbaut und haben in den Jahren 1906–1910 eine wesentliche Erweiterung erfahren. Die Betriebs- Einrichtung umfasst im wesentlichen: 3 Cornwallkessel, 2 Dampfmasch., 1 Kohlensäure- Eismasch., 1 Licht- u. Kraftanlage; der Antrieb sämtlicher Arbeitsmasch. erfolgt mittels elektr. Kraft durch 50 Motore von 1–30 PS. 4 Tiefbrunnen von durchschnittlich 120 m Tiefe fördern das zum Betriebe erforderliche, in ausreichender Menge vorhandene, gute Brau- u. Betriebswasser. Eine Flaschenspül-, Füll- u. Pasteurisier-Anlage ist auf eine tägliche Leistung für ca. 250 000 Flaschen eingerichtet. 2. Charlottenburg: Das von der Sophie- Charlottenstr. u. Danckelmannstr. begrenzte Grundstück der früheren Kaiserbrauerei mit einem Flächeninhalt von 6638.46 qm in Charlottenburg, wovon 3661.71 qm bebaut sind. Bierabsatz in Pankow 1907/08–1913/14: 132 873, 138 342, 166 789, 233 914, 245 617, 260 146, da. 260 000 hl. Erlös für Bier etc. 1913/14–1915/16: M. 5 276 549, 5 349 985, 7 068 596. Infolge des Krieges wurde das Delkr.-Kto mit M. 80 000 dotiert, auch eine Kriegs-Res. mit M. 100 000 gebildet. 1914/15 u. 1915/16 reichliche Eindeckung mit contingentfreiem bezw. ausländ. Malz. auch Erwerb von Braurechten. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000; erhöht behufs Er- werb der Kaiserbrauerei in Charlottenburg (s. oben) um M. 600 000 = 600 Aktien mit Div.-Ber. Ab 1./10. 1910, begeben zu 110 %. Zur Verstärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 25./6. 1913 Erhöh. des A.-K. um M. 400 000 (also auf M. 2 000 000) in 400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1913, übernommen von der Bank f. Handel u. Ind. zu 125 %, angeboten den alten Aktionären v. 21./7.–2./8. 1913 zu 130 % plus 4 % Zs. seit 1./10. 1912. Hypotheken: M. 1 329 000, davon M. 729 000 auf Pankow u. M. 600 000 auf Charlottenburg. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der A.-R. erhält nach Zahlung von 4 % eine Tant. von 10 %. Ausserdem erhält der A.-R. eine jährliche feste Vergütung von M. 1000 für das einzelne Mitgl. u. von M. 2000 für den Vors. Bilanz am 30. Sept. 1916: Aktiva: Grundstücke Pankow 659 796, do. Charlottenburg 498 000, Gebäude Pankow 728 176, do. Charlottenburg 552 692, Beleucht.-Anlage Pankow 1, elektr. Licht- u. Kraft-Anlage Charlottenburg 8766 Brunnen-Anlage 1, Masch. u. Eis- masch. 367 674, Treibriemen u. Schläuche 1, Pferde 91 736. Wagen 31 604, Geschirre 1, Kraft- wagen 1, Flaschenbierutensil. 84 091. Lagerfastagen 119 837, Transport- do. 81 674, Ausschank- Inventar 1, Restaurat.- do. 38 643, Utensil. 1, Werkzeuge 1, Kassa 15 052, Bankguth. 820 915, Effekten 376 985, Beteilig. 380 543, Debit. I 202 576, do. II 1, Darlehn 473 245, Kaut 33 800. Waren-Bestände 526 533, eigene Hypoth. 35 001, Firmen- u. Warenzeichen 1, Interims- Kto 12 869. —– Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. Pankow 729 000, do. Charlottenburg 600 000, R.-F. I 226 869, do. II 320 000 (Rückl. 20 000), Kriegs-Res. 100 000, Dispos.-F. 128 982 (Rückl. 20 000), Delkr.-Kto 117 436 (Rückl. 50 000), Guth. der Kundschaft 530 163. Kredit. 361 515, Brausteuerstund. 255 876, Kaut. 225 265, Talonsteuer-Res. 15 202, Interims-Kto 82 402. Div. 300 000, do, alte 130, Tant. 94 000, Grat. 30 000, Vortrag 23 379. Sa. M. 6 140 222. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Kosten u. Brausteuer 3 409 754, Steuern u. Abgaben 115 620, Löhne 949 772, Kriegs-Unterst. 254 274, Betriebs-Unk. 159 980, Furage 402 004. Fuhrwerks-Unk. 64 363, Handl.- u. sonst. Unk. 437 035, Personal- u. Arbeiterversich. 45 114. Hypoth.-Zs. 62 090, Abschreib. 711 174 (davon 263 040 auf Debit,), Gewinn 537 379. – Kredit Vortrag 22 290, Waren 7 068 596, Diverse 57 675. Sa. M. 7 148 562. Kurs Ende 1911–1916: 210. 75, 207, 190.25, 188*, –, 200 %. Eingef. in Be am 14./7. 1911 zu 235.25 %. Dividenden 1907/08–1915/16: 12, 10, 12, 13, 13, 13, 10, 13, 15 %. Direktion: Ignatz Nacher, Stellv. Adolf Schröder, Bronislaus Schütza, Rud. Tombeyl. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Siegm. Bodenheimer, Stellv. Konsul Salomon Marx, Rentier Otto Mayer, Syndikus Herm. Schöler, Charlottenburg; Dr. Adolf Schuftan, Komm.-Rat Hans Schlesinger, Bankier Siegfried Simonson, Berlin. Prokuristen: Max Mager, Rob. Lück, Baul Mayer, Jul. Ritter, Rich. Böhme, Heinr. Margulies. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Bank für Handel u. Ind. u. deren sämtl. Nieder- lass., Abraham Schlesinger, S. Simonson. Brauerei Germania Act.-Ges. in Berlin, O. Frankf. Allee 53. Gegründet: 19./2. 1896 unter der Firma Brauerei Germanig vorm. David & Martin; umegändert wie gegenwärtig lt. G.-V. v. 20./12. 1899. Die Übernahme der Brauerei