Gewerkschaften. 1887 Kaufm. Gust. Cremer, Uerdingen; Fabrikant Friedr. Grüneberg, Bank-Dir. Dr. Otto Strack, Cöln; Fabrikant Alfred Luyken, Wesel; Komm-Rat Carl Scheibler, Cöln; Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Dipl.-Ing. Fritz Vorster, Kalk-Cöln; Bank-Dir. G. van Meeteren, Mül- heim-Ruhr. Direktion: Adolf Wagner, Frankleben. Gewerkschaft Vesta, Sitz in Cöln; Zweigniederlassung in Grosskayna. Direktion in Frankleben (Bez. Merseburg). Gegründet: 30./3. 1912; eingetr. 7./11. 1913 in Cöln, am 13./8. 1914 in Weissenfels. Der Grundbesitz der Ges. umfasst einschl. der bereits in Angriff genommenen Flächen u. einschl. des vertraglich gesicherten Grundbesitzes (ca. 11½½ ha), ein Terrain von rund 176 ha, von denen etwa 10 ha auf Bau- u. Bahnterrain u. etwa 27 ha auf Haldenterrain entfallen. Die im Geiseltal gelegenen Grubenfelder sind durch 158 systematisch verteilte Bohrungen aufgeschlossen. Das Deckgebirge ist in der Hälfte des Feldes ca. 14 m stark, während die Kohle eine Mächtigkeit von ca. 40 m hat; in der anderen Hälfte des Feldes ist das Deckgebirge durchschnittl. etwa 15–16 m u. die Kohle 17–18 m mächtig. Das im Grubenfelde anstehende, ausschl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlenquantum ist einschl. 14 000 000 t in dem vertraglich gesicherten Grundbesitz auf mind. 44 000 000 t Kohle zu bemessen, was einer Lebensdauer von ca. 45 Jahren bei einer jährl. Produktion von ca. 360 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Die Brikettfabrik mit 14 Pressen ist für eine Tagesleistung von etwa 140 Dwg. gebaut u. ist mit der ersten Hälfte im Herbst 1914 in Betrieb gekommen. Die Fabrik II hat im März 1916 den Betrieb aufgenommen. Ausser den zur Fabrik gehör. Gebäuden u. Masch.-Anlagen sind vorhanden eine elektr. Zentrale, ein ausgedehnter Verlade- u. Rangier- bahnhof mit Anschluss an das Anschlussgleis der Gew. Michel in Grosskayna. Die Gew. Vesta hat mit der markscheidenden Gew. Michel einen Betriebsgemeinschaftsvertrag ge- schlossen, durch den sie in die Lage versetzt ist, ohne das Risiko eines neuen Grubenauf- schlusses zu übernehmen, gleich im Anschluss an den bereits seit Jahren in Betrieb befindl. Tagebau der Gew. Michel ihren Grubenbetrieb zu eröffnen. Die Gew. Vesta gehört dem sogen. Michelkonzern an u. hat mit dem Verkaufsbureau des Michelkonzerns m. b. H. in Grosskayna einen Vertrag bezügl. des Verkaufes ihrer Produkte geschlossen, nach welehem sie berechtigt ist, die seit langem eingeführte Marke „Michel“ zu pressen u. durch das genannte Verkaufsbureau zu vertreiben. Produktions- u. Absatzzahlen werden nicht ver- öffentlicht. Kuxe: Anzahl 1000 Stück. Bisher an Kap. u. Zubusse zus. M. 4 500 000 aufgebracht. Die Gew.-Vers. v. 6./8. 1915 schrieb eine weitere Zubusse von M. 1 000 000 aus, die in zwei Raten von je M. 500 pro Kux am 15./11. 1915 u. 15./3. 1916 eingezogen wurde. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Gew.-Vers. v. 28./11. 1913, rückzhalbar zu 102 %; Stücke zu M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen National- bank zu Bremen, Fil. Mülheim-Ruhr, oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1920 bis spät. 1./10. 1950 durch jährl. Auslos. von M. 60 000 nebst ersp. Zs., spät. bis 1./10. auf 1./4. (auch freihänd. Rückkauf ist zulässig); ab 1920 verstärkte Tilg oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypoth. an dem gesamten, der Gew. Vesta gehörigen, bereits eingetragenen oder durch Kaufverträge u. Vormerkungen gesicherten Grundbesitz in der Gesamtgrösse von rund 176 ha einschl. Aufbauten u. sämtl. den Grubenbetrieb umfassenden Zubehörs. Die Gew. Vesta verpflichtet sich, die Auflassungen, sobald dieses angängig ist, zu vollziehen u. die eingetragenen Grundstücke alsdann sofort für die Sicherungshypoth. zur Mithaft zu stellen. Für den vertraglich gekauften, aber für die Gew. noch nicht eingetragenen Teil des Grubenterrains sind noch M. 561 720 Restkaufgelder zu zahlen, wovon nach Vertrag mit den Verkäufern bei Inangriffnahme M. 86 949, im J. 1916 M. 474 771 fällig waren. Der Erlös der Anleihe diente zur Zahlung von Restkaufgeldern, zur Abstoss. von Bankschulden u. zum weiteren Ausbau des Unternehmens. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. auch Bremen u. Mülheim-Ruhr: Deutsche Nationalbank; Halle a. S.: Mitteldeutsche Privatbank. Kurs: Zugelassen in Bremen im Febr. 1914 sämtl. M. 4 000 000, davon aufgelegt M. 1 000 000 im Febr. 1914 zu 99 % (M. 3 000 000 Oblig. noch unbegeben). Kurs am 25./7. 1914: 99 %. Ende 1915/16: –, 95 % Auch in Halle a. S. notiert. Restkaufgelder: Auf gekauftem, aber noch nicht eingetragenen Grubenterrain bei Grosskayna im Geiseltale, Kreis Weissenfels, ruhten Ende Aug. 1916 noch M. 561 720. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1916 am 29./9. Bilanz am 31. März 1916: Aktiva: Grundstück-Erwerb 3 006 323, Fabrik- u. Gruben- gebäude 1 227 204, Grubenaufschluss 510 000, Abraum 776 360, Wasserhalt. 170 693, Förder- anlage 221 281, elektr. Anlage 361 070, Masch. 421 078, Zechenbahn 459 445, Wegebau 9082, Werkstätten-Einricht. 22 836, Utensil. u. Werkzeuge 14 751, Mobil. 16 164, Wasserleit. 100 000, Fuhrpark 2200, Kassa 1281, Effekten I 985, do. II unverk. Oblig. 1 000 000, Zubusse 86 000, Debit. 3 897 378. – Passiva: A.-K. 5 200 000, Kaufgelderrest 561 720, Kredit. 868 196, Akzepte 1 594 220, Oblig. 4 000 000, do. -Aufgeld 80 000. Sa. M. 12 304 137. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamtunkosten 496 279, Abschreib. 146 222. Sa. M. 642 501. – Kredit: Bruttoerträge M. 642 501.