1 0 344 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Gen.-Konsul Eugen Landau, Stellv. Komm.-Rat Herm. Bamberg, Justizrat Georg Mankiewitz, Bankier Barthold Arons, Ing. Alfred M. Goldschmidt, Bank-Dir. Carl Harter, Rechtsanw. Dr. Alfred Friedmann, Hauptmann Ferd. Bang, Berlin; Dir. Dr. Hans G. Heymann, Charlottenburg; Oberstleutnant Fritz Brinck, Bückeburg. Zahlstellen: Berlin: Leop. Friedmann, Commerz- u. Disconto-Bank, Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank, Nationalbank für Deutschland, Arons & Walter. Aktien-Bauverein „Unter den Linden“ in Berlin, SW. Leipziger Strasse 76. Gegründet: 18./2. 1872; eingetr. 22./2. 1872. Zweck: Ausnutzung der der Ges. gehörenden Grundstücke durch Verpachtung oder Ver. mietung. – Der Grundbesitz der Ges. umfasst z. Z. die in Berlin belegenen Grundstücke: I. a) Unter den Linden 17/18, Parterre u. 4 Etagen, in denen sich ein Hotel, ein Restaurant u. eine Anzahl Läden befinden. Von der Strasse Unter den Linden nach der Behrenstr. ist eine Passage gebaut, in welcher Läden u. Schaukästen eingerichtet u. vermietet sind; b) Behrenstr. 55/57, Parterre u. 3 Etagen, worin sich das Metropol-Theater, Geschäftslokale, Privatwohnungen u. Restaurations-Lokalitäten befinden. Beide Grundstücke zus. umfassen eine Fläche von 5692 qm = 401 qR. II. Leipziger Strasse 75/76, auf welchem im J. 1905 ein grosses Geschäftshaus errichtet worden ist, bestehend aus Kellergeschoss, Parterre u. 4 Etagen. Hiervon hatte die Firma W. Wertheim G. m. b. H. etwa die Hälfte inne. Diese Räume sind inzwischen an ver- schiedene andere Firmen per 1./10. 1914 vermietet worden. Das Grundstück umfasst einen Flächenraum von 5715 qm = 403 qRR. III. Leipziger Strasse 77 u. Jerusalemer Strasse 21. Das Haus Leipziger Strasse 77 hat im Vorderhaus im Parterre 2 Läden, in den 4 Etagen Geschäftsräume, im Hinterhaus unten ein grosses Restaurant mit Garten, oben das Reichshallentheater. Das Haus Jerusalemer Strasse 21 hat Keller, Parterre u. 4 Etagen. Sämtliche Räume dienen Geschäftszwecken. Diese Grundstücke umfassen einen Flächenraum von 4487 qm = 316 qR. IV. Behrenstr. 53/54, bestehend aus Parterre u. 3 Etagen, 2 Läden u. Restaurations- lokalitäten, in den 3 Etagen befinden sich das Palais de danse, Pavillon Mascotte, Metropol- Cabaret und eine Anzahl Büroräume. Das Grundstück umfasst eine Fläche von 1986 qm = 135 qR. Der Preis des Grundstücks, erworben per 1./4. 1914, betrug M. 6 000 000, wovon M. 2 000 000 bar bezahlt wurden, während für restl. M. 4 000 000 Hypoth. übernommen wurden. Gesamteinnahmen der Ges. aus Mieten 1911–1916: M. 1 224 875, 1 312 883, 1 604 895, 1 768 268, 1 053 773, 1 302 743. – Die Entwicklung des Unternehmens war bis zum Kriegsaus- bruch 1914 normal. Später stockte das Vermietungsgeschäft vollständig u. der Beginn des Krieges löste vertragsmässig für seine Dauer den Vertrag mit dem Metropoltheater A.-G. Die erheblichen Abschreib. erklären sich aus dem Zusammenbruch der W. Wertheim G. m. b. H. u. ferner aus den infolge des Weltkrieges erfolgten Vermögensverschlechterungen bei den einzelnen Schuldnern. Der Rohgewinn d. J. 1914 einschl. Vortrag bezifferte sich auf M. 492 340, der voll und ganz zu Abschreib. verwendet wurde. Einschl. der Abschreib. auf die Em.-Unk. der Vorz.-Aktien wurden insges. M. 606 925 zu Abschreib. verwendet, 80 dass nach Aufzehrung des Bruttoüberschusses noch ein Verlustvortrag von M. 114 585 ver- blieb, gedeckt aus R.-F. Um die Ges. in der Lage zu erhalten, ihren Zinsverpflicht. nach- zukommen, u. um sie unbeschadet einer künftigen Sanierung wenigstens bis nach dem Kriege, bis man die Verhältnisse wieder klar übersehen kann, intakt zu erhalten, hat sich anfang 1915 ein Bankenkonsortium (unter Führung der Deutschen Bank) entschlossen, der Ges. die nötigen Mittel vorzustrecken. Im Jahre 1915 sind die Mieteinnahmen der Ges. von M. 1 768 268 auf M. 1 053 773 zu- rückgegangen. In der G.-V. v. 21./2. 1917 wurde eine neue Bilanz für 1915 (s. unten) fest- gestellt, die nach Aufzehrung der Res. von M. 1 001 415 mit M. 19 300 Verlust abschloss, die 1916 auf M. 305 258 anwuchs. Auch die Bilanz für 1916 der alten Verwalt.-Gruppe wurde von der G.-V. v. 21./2. 1916 genehmigt. Diese G.-V. beschloss auch, auf die Erhebung von Regressansprüchen zu versichten; den im J. 1915 u. 1916 im Amte gewesenen Mitgl. des Vorst. u. A.-R. wurde Entlastung erteilt. Kapital: M. 6 200 000 in 2000 6 % Vorz.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000 u. 3500 Aktien Lit. B (Nr. 1–3500) a M. 1200. Urspr. M. 7 200 000 in St.-Aktien, 1890 Umwandlung eines Teiles gegen Zuzahl. in Vorz.-Aktien, Kapital dann M. 104 000 in St.-Aktien u. M. 6 096 000 in Vorz.-Aktien Darauf Zus. legung restl. St.-Aktien je M. 4800 in M. 1200 Vorz.-Aktien u. Rückkaufvon M. 2 370 000 Vorz.-Aktien, Kap. somit Ende 1891 M. 4 002 000 in Vorz.-Aktien. 1892 Begebung von M. 1 248 000 in 4½ % Oblig. gegen M. 552 000 in Vorz.-Aktien, Kap. dann Ende 1892 M. 3 450 000 in Vorz.- Aktien. 1894 Umwandlung der Vorz.-Aktien gegen Zuzahlung in Vorz.-Aktien Lit. A; zugezahlt wurden 1894 M. 459 193, 1895 M. 195 631; 1896 Umwandlung restl. Vorz.-Aktien in solche Lit. A, Kap. Ende Sept. 1896 M. 2 840 000 in Vorz.-Aktien Lit. A. Die G.-V. v. 10./10. 1896 beschloss Um- wandlung der Vorz.-Aktien Lit. A durch Zuzahlung von 20 % und 1 %% Stempel in gleichber. Aktien Lit. B, wie oben. So wurden auf 1779 Vorz.-Aktien Lit. A M. 448 308 einschl. Stempel- gebühr zugezahlt; von restl. 588 Vorz.-Ahtien Lit. A wurden 3 zurückgekauft und 585 Stück 5: 1 in 117 Aktien Lit. B ab 20./10. 1897 zus.gelegt. Das A.-K. betrug danach M. 2 275 200 in 1896 Aktien Lit. B. Die G.-V. v. 28./10, 1905 beschloss zwecks Ankaufs des Grundstücks