. 658 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. (Rückl. 50 000), Talonsteuer-Res. 26 000 (Rückl. 9000), Kredit. 1 117 772, schweb. Reisen 696 255, Div. 330 000, Tant. an A.-R. 12 020, Vortrag 10 324. Sa. M. 11 404 842. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Steuern, Abgaben etc. 132 612, Zs. 44 223, Prior.-Anleihe-Zs. 159 512, zweites Fünftel der Prior.-Anleihe-Negoziierungskosten 29 977, Abschreib. 794 592, Gewinn 432 666. — Kredit: Vortrag 6232, Betriebsgewinn 1 587 352. Sa. M. 1 593 585. Kurs Ende 1912–1916: 111, 99, 97.50*, –, 107 %. Die Aktien wurden am 12./9. 1912 zu 116 % an der Bremer Börse eingeführt. Die Aktien der früheren Chinesischen Küsten- fahrt-Ges. zu Hamburg wurden 1895–1904 in Berlin u. Hamburg notiert (s. hierüber die betreffenden früheren Jahrgänge dieses Buches). Dividenden 1907–1913: 0, 0, 0, 0, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Theod. Wilh. Kramer. Prokuristen: C. W. Kettler, Ad. Meyer, Ed. Köhlmoos. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Nordd. Lloyd-Dir. Phil. Heineken, Stellv. Bank-Dir. Dr. Aug. Strube, Dir. Carl Stapelfeldt, Gen.-Konsul Georg W. Wätjen, Bremen; Ed. Dreyer, Hamburg. Zahlstellen: Bremen: Eigene Kasse, Deutsche Nationalbank. Norddeutscher Lloyd in Bremen. Auf Grund der Verordn. des Bundesrats v. 25./2. 1915 hat der Senat der freien Hanse- stadt Bremen dem Norddeutschen Lloyd Befreiung von der gesetzl. u. statutarisch vorge- schriebenen Vorlage der Jahresabschlüsse für die J. 1914–1916 u. der Einberufung der ordentl. Gen.-Vers, erteilt. Der Nordd. Lloyd hat demzufolge von der Aufstellung von Bilanzen für 1914, 1915 u. 1916 sowie der Einberufung der Gen.-Vers. Abstand genommen. Der Betrieb ruht seit Beginn des Krieges gänzlich, abgesehen von der Beschäftigung, die die von der Regierung requirierten Schiffe haben. Der weitaus grösste Teil seiner Flotte befindet sich in deutschen oder neutralen Häfen. Im Reichsdienst verlor die Ges. 2 grosse u. 3 Küstendampfer, welche Schiffe grösstenteils bereits vom Reich bezahlt wurden. vom Feinde wurden 5 Schifle weggenommen. In italienischen Häfen lagen 5, in portu- giesischen 4 Dampfer, die nach Friedensschluss an die Ges. zurückgegeben oder bezahlt werden müssen. In australischen Häfen wurden 5 Dampfer festgehalten, die zum Teil von der australischen Regierung requiriert und entsprechend bezahlt werden. Die Rechtslage bezüglich des in Antwerpen versenkten Dampfers „Gneisenau“ ist noch nicht geklärt. Die Verluste der Ges. sind mithin nicht allzuschwer. Was speziell die Tonnageverluste betrifft, so werden sie durch Neubauten ausgeglichen, die schon vor Beginn des Krieges zu da- maligen niedrigen Preisen kontrahiert wurden. Bei den guten Aussichten, die nach dem Kriege im Frachtgeschäft voraussichtlich bestehen werden, darf die Ges. mit ziemlicher Zuversicht in die Zukunft sehen, wobei allerdings viel davon abhängen wird, in welchem Umfang ein Kriegsentschädigungsgesetz zustande kommt. Neuerdings fanden weiter Beschlag- nahmen von Schiffen in Nordamerika etc. statt. Gegründet: 20./2. 1857; eingetr. 13./2. 1860. Zweck: Betrieb von Seeschiffahrt u. allen damit in Verbindung stehenden Geschäften wie Errichtung u. Betrieb von Anstalten zur Erbauung u. Reparat. von Schiffen Fluss- u. Seeversich.-Geschäft etc., sowie Passagier- u. Schleppdienst auf der Weser. Der Lloyd unterhielt ausser den Reichspostdampferlinien (s. unten) bis zum Ausbruch des Krieges 1914 folgende regelmässige selbständige Linien: Bremen-New York (Schnell- u. Postdampfer- linien); Bremen-Baltimore; Bremen-Philadelphia; Bremen-Galveston; Bremen-Boston-New Orleans; Bremen-Kanada; Bremen-Brasilien; Bremen-La Plata; Bremen-Cuba; Bremen-Ost- asien (Passagier-Frachtdampferlinien); Bremen-Australien; Australien-Neuseeland; Genua- Neapel- New York; Marseille- Neapel - Alexandrien; Venedig- Alexandrien; Singapore- Bangkok; Singapore- Borneo; Singapore-Celebes-Molukken; Hongkong-Borneo; Bangkok- Swatow-Hongkong; Fahrten auf dem Yangtsekiang; verschiedene kleinere Zweiglinien in den ostindischen u. chinesischen Gewässern; vier europäische Linien nach den Nordsee- Bädern, Passagier- u. Schleppdampferverkehr auf der Unterweser u. nach Hamburg. Ver- gnügungsfahrten nach Westindien, Norwegen, Spitzbergen u. dem Mittelmeer. Ferner Be- förderung der Post von Deutschland, England, Frankreich u. Amerika, sowie nach Asien u. Australien. Seit Sept. 1913 Zweigniederlassung in Emden. Näheres über Reichspost- linien, Betriebsgemeinschaften, Beteil. etc. siehe dieses Handbuch, Jahrg. 1916/17. An Grundbesitz u. baul. Anlagen besitzt der Lloyd: Geschäftsgebäude, Proviantamt, Werkstätte, Waschanstalt, Gepäckschuppen, belegen an der Papenstrasse, Pelzerstrasse, Grosse Hundestrasse, Wegesende u. am Bahnhof in Bremen, Stationsgebäude, neue Warte- halle, Kantine, Schuppen, Dockanlage nebst Werkstätten, Maschinen etc., sowie Agentur- gebäude in Bremerhaven. Sanitäts-Kontrollstation an der deutsch-russischen Grenze, ferner Auswandererhallen in Emden. Die Werkstätten in Bremen wurden 1901 zur Fabrikation v. Schiffsausrüstungsgegenständen sowie von Hilfsmaschinen für Schiffe etc. umgestaltet u. wurde für dieselben eine eigene G. m. b. H. „Norddeutsche Maschinen- u. Armaturen-Fabriké mit M. 5 000 000 Kapital gegründet; seit Okt. 1911 ist diese Ges. eine Akt.-Ges. unter der Firma: Atlas-Werke A.-G. (A.-K. jetzt M. 7 500 000). — Ferner hat der Lloyd, um sich für seinen immer grösser werdenden Kohlen- bedarf unabhängig von fremden Lieferanten zu machen, eigene Grubenfelder an der Emscher-Lippe bei Datteln mit der Firma Krupp in Essen erworben; der Ausbau der