2 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. 665 „Seefahrt“ Dampfschiffereederei Akt.-Ges. in Bremen. Gegründet: 4./6. 1903; eingetr. 18./6. 1903. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Firma u. Sitz bis dahin: Emder Dampfschiffsreederei A.-G. in Emden. Zweck: Erwerb von Schiffen sowie der Betrieb der Rhederei und aller damit in Ver- bindung stehenden Geschäfte. Die Ges. besass anfängl. nur den Frachtdampfer „Amisia“ mit 2200 tons Tragfähigkeit. Ein weiterer D. „Alara“' von 1400 t kam im Juni 1911 zur Abliefer.; im Okt. 1912 wurde der Dampfer „Adrana“ von 1450 t angekauft. Bei Kriegs- beginn wurde dieser Dampfer von den Franzosen beschlagnahmt. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 250 000. Die G.-V. v. 20./3. 1907 beschloss Erhöh. um M. 250 000; lt. G.-V. v. 5./10. 1912 hiervon M. 150 000 zu pari begeben; restl. M. 100 000 lt. G.-V. v. 3./3. 1917 zu 110 % emittiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Dampfer-Kto 640 000, Utensil. 1, Debit. 59 363, Kassa 180. – Passiva: A.-K. 400 000, R.-F. 43 000, Div. 60 680, Talonsteuer-Res. 4000, Kessel- ern.-F. 10 000, Tant. 1167, Kredit. 154 240, Gewinn 16 003. Sa. M. 699 544. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Betriebs-Unk. 834 918, Abschreib. 170 268, Res.-F. 11 000, Talonsteuer-Res. 4 000, Kesselern.-F. 10 000, Tant. an A.-R. 6111, do. an Vorst. 5558, Div. 60 000, Rückl. für Kriegsgewinnsteuer u. Vortrag 16 003. – Kredit: Vortrag 5 001, Frachten 1 112 869. Sa. M. 1 117 860. Dividenden 1903–1916: 0, 0, 4, 4, 4, 0, 0, 0, 4, 6, 8, 0, 7, 15 %. Direktion: Osk. Stadtlander. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. jur. Jul. Papendieck, H. H. Janssen, A. Harries, Carl Meentzen, Bremen; Schiffsrheder Konsul Joh. Stadtlander, Bremerhaven. Schlesische Dampfer-Compagnie – Berliner Lloyd Akt.-Ges. in Breslau. (Firma bis 30./4. 1916: Schlesische Dampfer-Compagnie.) Gegründet: 14./12. 1887, eingetr. 21./2. 1888. Die Ges. übernahm die Chr. Priefertsche Rhederei in Breslau für M. 986 500. Zweck: Betrieb der Flussschiffahrt und der damit verbundenen Speditions- und sonst. kaufmänn. Geschäfte aller Art. Die Flotte der Ges. bestand Ende 1916 aus 53 Schlepp- dampfern mit einer Schleppkraft von 13 635 PS, 190 eisernen Kähnen mit einer Tragfähig- keit von 84 945 t, 36 hölzernen Kähnen mit einer Tragfähigkeit von ca. 11 690 t, 23 Prähmen, 1 Ligger, 1 Dampfschute u. 1 Bagger. Neue Fahrzeuge, Umbauten etc. erforderten 1910 bis 1916 M. 48 174, 247 861, 247 229, 111 555, 486 118, 60 000, 18 000, sowie 1910–1916 ausser- dem M. 198 228, 133 779, 201 937, 199 252, 323 612 214 578, 281 372, für Reparat. an Dampfern u. Kähnen ausgegeben. Befördert wurden 1910–1916: 495 015, 292 923, 604 408, 590 895, 635 825, 500 484, 614 150 t Güter. Die Ges. besitzt die Grundstücke Langegasse 11, 13, 15, 17, 19, 21/23, 35/37, 39 in Breslau, zus. 53 387 qm mit 550 m Wasserfront an der schiffbaren Oder u. 3 Wohnhäusern, einen Speicher in Kosel O.-S., die Hafen- u. Werftanlage Breslau- Pöpelwitz, von der Frankfurter Güterbahn übernommen, etwa 10 ha. Um das Hafenbecken gruppieren sich 4 grosse Lagerspeicher, eine Ladehalle, eine Schiffswerft mit Masch.-Repar.- Werkstatt u. 1 Kohlenkipper. Zum Betrieb dienen ferner 2 Lokomotiven, 5 offene u. 6 gedeckte Güterwagen, 3 Dampfkräne, 1 Handkran, 1 Eisenbahn- u. 1 Fuhrwerkswage. Der Hafen ist mit modernen Lade- u. Löschvorrichtungen versehen. 1896 Erwerb der Rhederei M. J. Caro & Sohn mit allem Zubehör u. des vordem erpachtet gewesenen Caro'schen Packhofes mit allen Speichern für M. 1 000 000. 1890 Erricht. einer Schiffswerft mit Reparat.-Werkstatt. 1899 Verkauf der entbehrlichen Grundstücke Breslau, Lange- strasse 18/20, 22, 24/26 für M. 270 000. 1903 Auflös. der Fil. Maltsch u. Verkauf der dortigen beiden Grundstücke für M. 48 000. 1906 Verschmelzung mit der Breslauer Schiffahrts-A.-G. in der Weise, dass letztere als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. auf die Schlesische Dampfer-Compagnie überging. 1914 Erwerb des Schiffsparks der Frankfurter Gütereisenbahn zu Breslau, sowie deren Hafen- etc. Anlagen in Breslau-Pöpelwitz (siehe Kap.) Infolge der Trockenheit im Sommer 1911 wurde der Verkehr auf der Oder sehr ungünstig beeinflusst, sodass die Ges. nach M. 122 045 Abschreib. mit M. 135 088 Verlust abschloss, gedeckt aus R.-F. In 1912 u. 1913 wurden M. 447 594 bezw. 332 328 Beingewinn erzielt; 1914 wegen des Kriegszustandes nur M. 123 253 Reingewinn; 1915 konnten nur die Abschreib. mit M. 239 947 verdient werden; ausserdem M. 3890 Gewinn vorgetragen. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zum Erwerb der Rhederei Caro lt. G.-V. v. 16./12. 1889 um M. 1 000 000. Die Firma M. J. Caro & Sohn überahm die eine, die Breslauer Disconto-Bank die andere Hälfte der neuen Aktien zu 107.50 %. Letztere stellte davon M. 250 000 den Aktionären zu 110 % zur Verfüg. Die G.-V. v. 23./2. 1906 beschloss zur Verschmelzung mit der Breslauer Schiffahrts-A.-G. (siehe oben) weitere Erhöh. um M. 1 520 000 in 1520 Aktien zu pari. Die G.-V. v. 6./4. 1914 beschloss nochmals Erhöh. des A.-K. um M. 1 715 000 zu pari mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, behufs Über- nahme der Frankfurter Güter-Eisenbahn zu Breslau bezw. deren Schiffspark. Der Fusions- überschuss von M. 1 285 000 wurde zu Abschreib. verwendet. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 6./8. 1917 um M. 1 765 000 in 1765 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./11. 1917 behufs