7 7 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Hüttenwerk Niederschöneweide A.-G. vorm. I. F. Ginsberg in Berlin-Niederschöneweide. Gegründet: 11./2. 1914 mit Wirkung ab 1./1. 1914; eingetr. 10./3. 1914 in Cöpenick. Gründer; Firma I. F. Ginsberg, Niederschöneweide; Mitteldeutsche Creditbank, Tellus Act.- Ges. für Bergbau u. Hüttenindustrie, Frankf. a. M; Bankdir. Dr. Aug. Weber, Berlin; Chemiker Dr. Leo Elsbach, Charlottenburg. Die offene Handelsgesellschaft I. F. Ginsberg zu Berlin-Niederschöneweide brachte auf das A.-K. das gesamte von ihr betriebene Handels- geschäft mit allen Aktiven und Passiven und dem Firmenrechte nach dem Stande der Bilanz vom 31./12. 1913 in die neue Akt.-Ges. ein. Der Einbringungswert betrug M. 1 503 022. Davon entfielen auf Grundstücke und Gebäude und die mit den Gebäuden verbundenen Masch. und die Gleise M. 369 794, auf bewegliche Sachen M. 881 829, auf ausstehende Forderungen M. 244 527, auf Wechsel M. 1601, auf bares Geld M. 5269. Als Gegenleistung übernahm die Akt.-Ges. die aus der per 31./12. 1913 aufgemachten Bilanz sich ergebenden Schulden der Firma I. F. Ginsberg zus. M. 359 802, sie übereignete der Firma I. F. Ginsberg 1000 Stück Aktien = M. 1 000 000 zum Kurse von 110 % = M. 1 100 000 und blieb derselben den Restbetrag von M. 43 219 schuldig. Zweck: Erwerb und Betrieb des der Firma I. F. Ginsberg, Berlin-Niederschöneweide, gehörigen Hütten- u. Metallschmelzwerkes. Betrieb u. Neuaufnahme von Fabrikations- zweigen aller Art der Hütten- u. Metallindustrie u. der chemischen Industrie. 1914–1916 Neubau der Aufbereitungsanlage etc., sowie Hinzukauf verschiedener Grundstücke. Nach Kriegs- ausbruch 1914 folgte auf einen vorübergehenden Stillstand eine starke Belebung des Geschäfts, die auch 1915 u. 1916 anhielt. 1915 speziell gute Verwertung der Lagervorräte. Für 1917 ist grosser Auftragsbestand. vorhanden. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 550 000, begeben zu/110 % an die Gründer; erhöht lt. G.-V. v. 12./10. 1915 um M. 1 450 000, div.-ber. ab 1./1. 1916, be- geben zu 110 %, vorerst das Agio u. 25 % eingez. Der R.-F. ist erfüllt. Hypothek: M. 100 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dezember 1916: Aktiva: Nicht eingez. A.-K. 1 087 500, Grundstücke 637 255, Gebäude 1 050 000, Masch. 1, Bahnanlage 1, Inventar 1, Gespann 1, Kassa 22 379, Wertp. 2 602 300, hinterlegte Wertp. 2934, Warenvorräte 1 834 147, Aussenstände 905 715. –— Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. I 300 000, do. II. 100 000, Rückstell. f. Talonsteuer 30 000, Hypothek 100 000, Schulden einschl. Kriegsgewinnsteuerrücklage für 1914–1916 3 921 332, Reingewinn 690 903. Sa. M. 8 142 235. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Handl.-Unk. einschl. Kriegsgewinnsteuer- rücklage 3 525 105, Abschreib. 526 387, Reingewinn 690 903. – Kredit: Vortrag 33 045, Zs. 108 072, Überschuss an Waren 4 601 279. Sa. M. 4 742 396. Dividenden 1914–1916: 16, 16, 18 %; ausserdem erhielten die Aktionäre für 1915 einen Bonus von 84 % = M. 1 302 000. Direktion: Ignatz Fritz Ginsberg, Dr. Bruno Fels, Stellv. Arth. Heimholtz. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Fr. Reinhart, Berlin; Stellv. Dir. Fritz Sondheimer, Frankf. a. M.; Chemiker Dr. Leo Elsbach, Bankdir. William Fels, Berlin; Bankdir. Theod. Wolfensperger, Frankf. a. M.; Komm.-Rat Max von Wassermann, Berlin. Prokuristen: Karl Reimer. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank, Deutsche Bank; Berlin: A. E. Wassermann. Produktions- und Handels-Akt.-Ges. in Berlin. Gegründet: 11./7. 1917; eingetragen 23./7. 1917. Gründer: Nationalbank für Deutsch- land, Berlin; Paul Kuhse, B.-Schöneberg; Bankbeamter Johs. Kupitz, Berlin: Bankbeamter Alfred Brode Charlottenburg; Bankbeamter Willy Oppermann, Berlin. Die Kosten der Gründung trugen die Zeichner nach Verhältnis ihrer Zeichnung. Zweck: Gewinnung und Betrieb von nutzbaren Mineralien, industriellen Rohstoffen so- wie land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen aller Art, insbesondere der Handel, Erwerb, Betrieb, Veräusserung und Beleihung bergbaulicher oder anderer industrieller Anlagen u. Unternehmungen; Beteiligung an solchen sowie endlich jeder anderweitige Handelsverkehr mit Gegenständen der vorbezeichneten Art. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Rechtsanwalt Dr. Alfred Mosler. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Kurt Kaestner, Berlin; Ludwig Heidingsfelder, Frankf. a. M.; Bergwerksdir. Jos. Kurig, Dir. Jul. Epstein, Berlin. Steffens & Noölle, Akt-Ges. in Berlin, W. 9, Köthenerstr. 33, auch Zweigniederlass. in Essen-Ruhr. Gegründet: 7./3. bezw. 13./4. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 17./4. 1907. Wegen Gründung bezw. Übernahme der Firma Steffens & Nölle in Berlin im J. 1907 siehe Jahrg. 1913/14 dieses Handb.