766 HErzbergwerke und Hüttenbetriebe. Prokuristen für den gesamten Betrieb einschl. Essen-Ruhr: Albert Guiard, Franz Herm. Schütt, Herm. Schossberger, Wilh. Leese; mit Beschränkung auf Berlin u. Tempelhof: Martin Hallauer, Dipl.-Ing. Georg Kaufmann, Dr. jur. Ernst Nölle, Fritz Rendler; mit Beschränkung auf Essen-Ruhr: Bruno Lehder, Herm. Bock. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.- Rat Reinh. Steffens, Stellv. Geh. Baurat Herm. KRumschöttel, Komm.-Rat Paul Millington-Herrmann, Dr. Alfred Berliner, Dr. Paul Wallich, Berlin; Komm.-Rat Emil Berve, Breslau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank. Harzer Werke zu Rübeland u. Zorge in Blankenburg. Gegründet: 1./10. 1870, Zweck: Übernahme der braunschweig. Berg- u. Hüttenwerke am Harz: 4 Holzkohlen-Hochöfen nebst Eisengiessereien, Maschinenfabrik u. Kesselschmiede, sowie Anstalten zur Holzverkohl. u. Holzessiggewinn. u. Verarbeit. zu Rübeland; Eisenstein- gerechtsame in der Grafschaft Hohnstein u. Eisensteingruben bei Rübeland u. Zorge. 1872 Erwerb der Eisensteingerechtsame im Hüttenröder Revier bei Blankenburg und behufs Ver- hüttung der Erze zu Giesserei-Eisen, Anlage von 2 Kokshochöfen in Blankenburg, Ver- nickelungsanstalt in Rübeland u. Teerölanstalt in Zorge. 1894 Einstellung des Betriebes auf der Verkohlungsanstalt und dem Hochofen in Zorge, 1895 mit Rücksicht auf die hohen verlustbringenden Produktionskosten auch Betriebs- einstellung des Hochofenwerks Blankenburg. Der Betrieb der Giesserei daselbst wurde 1911 wieder aufgenommen. In Rübeland sind 2 Holzkohlen-Hochöfen in Betrieb. Auch Holz- verkohlungsanstalt u. Destillation daselbst. Für Neuanlagen u. Verbesser. sind auch fernerhin bedeutende Mittel aufgewandt, so wurden 1905/06 für Neueinricht. u. Erweiter. der Giesserei- Anlagen u. für den Neubau eines Emaillierwerkes M. 201 895 verausgabt; für 1906/07–1908/09 betrugen die Zugänge M. 191 588, 219 533, 128 540, 1910–1914 M. 75 879, 454 514, 84 893, 187317, ca. 108 000. Die Giessereien wurden zur Massenerzeug. eingerichtet. Die Giesserei von Ober-Zorge wurde 1912 mit der Giesserei Unterzorge vereinigt. Die Ges. beteiligte sich bei der Bahn Ellrich-Zorge, durch welche das Zorger Werk Bahnanschl. erhielt. Die Ges. verkauft auch Erze. Durch Verbesser. d. Fördereinricht., Niederbringung eines Schachtes soll der Ertrag des Bergbaues gehoben werden. Ab 1./4. 1906 bis 1916 Pachtung des Eisenwerks Barbarossa bei Sangerhausen. Produktion: Gusswaren 1904/1905–1908/1909: 5 062 124, 6 340 346, 8 935 843, 7 010 570, 5 953 223 kg; 1909 (6 Mon.): 3 364 672 kg; 1910: 7428 t; später nicht veröffentlicht. — Holzkohlen-Roheisen (erblasen aus den in den Hüttenröder Gruben gewonnenen Erzen): jährl. ca. 1 600 000–2 300 000 kg. 1914 Erhöh. der Gesamtjahreserzeugung durch Lieferungen an die Heeresverwaltung, die auch 1915 u. 1916 anhielten. Kapital: M. 1 255 200 in 4184 gleichber. Aktien à M. 300. Urspr. A.-K. M. 3 600 000 in Aktien à M. 600 u. M. 4 500 000 Prior. in Aktien à M. 300. Betreffs der Kapitalswandlungen vergl. die früheren Jahrgänge dieses Buches. Nach der letzten Sanierung v. 27./2. 1909 betrug das A.-K. noch M. 1 856 700 u. zwar M. 954 300 in 3181 Vorz.-Aktien u. M. 902 400 in 3008 alte Aktien, sämtlich à M. 300. Die G.-V. v. 1./5. 1915 beschloss, die noch vorhandenen gewöhnlichen Aktien (3008 Stück à M. 300 = M. 902 400) im Verhältnis 3:1 zusammenzulegen, d. h. um M. 601 600 herab- zusetzen. Die danach gültig gebliebenen bezw. anstelle von St.-Aktien neu ausgegebenen M. 100-Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1915, wurden den bereits vorhandenen 3181 Stück Vorz.-Aktien zu je M. 300 gleichgestellt und somit ein einheitliches A.-K. geschaffen. Der Buchgewinn von M. 601 600 dient zu Extra-Abschreib. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 27./11. 1905, Stücke a M. 1000 u. 500; aufgenommen zur Tilg. von Bank- u. Hypoth.-Schulden, rückzahlb. zu 103 %. Die Anleihe ist durch Eintrag. einer Sicherungs-Hypoth. in Höhe von M. 1 150 0000 gewähr- leistet. Tilg. ab 1910 durch Auslos. oder freihänd. Rückkauf im Juni auf 31./12, Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1916: M. 741 000. Geschäftsjahr: Ab 1./1. 1910 Kalenderj., bis 1909 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom verbleib. Betrage 4 % Div. an Aktien (Tant. an A.-R. siehe unten), Rest weitere Div. Der A.-R. erhält 7 % Tant. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 10 000). Bilanz am 31. Dez. 1916: Aktiva: Grundstücke 150 000, Gebäude 350 000, Bergwerks- eigentum 350 000, Zorger Bahnanlage 1, Wasserkräfte 1, Wasserleit. 1, elektr. Anlagen 25 000, Masch. u. Geräte 150 000, Modelle A u. B 1, Mobil. 1, Fuhrpark 6000, Material. 457 520, Eisen- stein 3010, Waren 924 643, Kassa 19 305, Wertp. 1 327 080, Beteilig. 2000, Debit. 1 448 171, Bürgschaften 102 000. – Passiva: A.-K. 1 255 200, Anleihe 741 000, do. Zs.-Kto 4432, R.-F. 159 370, Kriegsrücklage 825 000 (Rückl. 400 000), Rückl. f. Erneuer. 60 000, Rückl. f. Aussenstände 25 000, Rückl. f. Zinsbogensteuer 9685, Kredit. 1 511 518, Restlöhne für Dez. 1916 37 179, un- abgehob. Div. 2925, ausgeloste Schuldverschreib. 6180, Bürgschaften 102 000, R.-F. II 100 000 (Zuweis.), Div. 276 144, Tant. an A.-R. 28 225, Grat. u. f. gemeinnütz. Zwecke 40 000, Vortrag 30875. Sa. M. 5314 735 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 239 092, Zs. 18 784, Instandsetz. 13 711, Abschreib. 481 511, Reingewinn 975 245. – Kredit: Vortrag 106 053, Überschüsse aus den Betrieben 1 613 008, do. aus Mieten und Pachten 9284. Sa. M. 1 728 346.