Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. „ Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1903: 1./7.–30./6.; für die Zeit v. 1./7.–31./12. 1903 wurde eine besondere Bilanz gezogen). Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidationseröffnungsbilanz am 14. Nov. 1916: Aktiva: Immobilien 1 061 604, Mobilien 610 829, Kasse, Wechsel und Effekten 900 669, Warenforder. u. Bankguth. 1 626 586. — Passiva: Verbindlichkeiten 2 699 688, Vermögensüberschuss 1 500 000. Sa. 4 199 688. Dividenden: 1899/1900–1902/1903: 0, 0, 0, 0 %; 1903: 0 % (6 Mon.); 1904–1915: 0, 0, 2 %, 5, 6, 3, 3½, 5¼ 7, %½, 4, 10 % Poup.-Verj. 41 ..K; 3 Liquidator: Gen.-Dir. Martin Münzesheimer. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Bankier Alfred Weinschenk, Frankf. a. M., Stellv. Rentner Lorenz Zuckermandel, Berlin; Bankdir. Wilh. Jötten, Essen-Ruhr; Ing. Rich. Krieger, Dr. Ing. Emil Schrödter, Düsseldorf; Bankier Dr. Karl Sulzbach, Frankf. a. M. Zahlstellen: Oberkassel: Ges.-Kasse; Berlin u. Düsseldorf: Deutsche Bank. Akt.-Ges. für Hüttenbetrieb in Duisburg-Meiderich. Gegründet: 15./3. 1902; eingetragen 24./4. 1902. Gründer siehe Jahrgang 1904/1905. Die General-Versammlung vom 11./5. 1907 beschloss, die Firma in Akt.-Ges. Thyssen & Co. um- zuwandeln (noch nicht erfolgt). Die Gewerkschaft Vereinigtes Gladbeck brachte ihre in den Gemeinden Meiderich, Oberhausen und Hamborn gelegenen Grundstücke nebst den darauf befindl. Gebäuden und Anlagen, namentlich dem in der Erricht. begriffenen Hochofenwerk gegen Gewährung von 1000 Aktien à M. 1000 in die A.-G. ein. Die Anlagen der Ges. sind etwa 1 km westlich der Bahnstation NeumühlRheinland an der Emscher gelegen. Dort hat die Ges. Eisenbahnanschluss. Sie steht ferner durch die Eisenbahn Deutscher Kaiser— Oberhausen-West mit dem Rheinhafen der Gew. Deutscher Kaiser u. der Station Oberhausen- West in Verbindung. Die Ges. setzte den 1901 von der Gew. Vereinigtes Gladbeck be- gonnenen Bau eines modernen Hochofenwerkes fort. Im Mai u. August 1903 wurden der erste und zweite Ofen, im Dez. 1904 der dritte, im April 1907 der vierte u. im Mai 1912 der fünfte Ofen in Betrieb genommen, mit jährl. ca. 390000 t Produktionsfähigkeit; Es werden alle Sorten Giesserei-, Stahl- und Spiegeleisen, sowie Ferromangan und Ferrosili- cium hergestellt. Zur Dampferzeugung dienen 26 Cornwallkessel mit zus. 2960 qam Reiz- fläche. Die Heizung erfolgt durch Hochofengase. Die zurzeit vorhandenen Dampfmaschinen repräsentieren zus. 6675 HP. Zur besseren Ausnutzung der Hochofengase sind s. Z. ge- baut eine Gasreinigungsanlage für Heiz- und Kraftzwecke, vier Gasgebläsemaschinen von zus. 6400 PS und 8 Gasmaschinen zur Erzeugung elektr. Energie von zus. 18 500 Ps. Diese Anlage wird z. Z. vergrössert um 1 Gasgebläsemaschine von 1600 PS. u. um 2 Gasmaschinen für Erzeugung von elektr. Strom von zusammen 7000 PS. Ferner ist eine Drahtseilbahn seitens der Gew. Deutscher Kaiser von deren Kokerei auf dem benachbarten Schacht IV nach der Hochofengicht der Ges. hergestellt, vermittels deren der Koks den Hochöfen ohne Umlad. zugeführt wird. Eine grosse Eisengiesserei wurde Anfang 1911 in Betrieb genommen. Roheisen-Produktion 1907–1914: 215 013, 161.733, 275 118, 334 65% 352 700, 383 872, 365 648, 301 662 t. Giesserei-Prod. 1911–1914: 62 048, 66 941, 63 762, 47 019 t. Die Ziegeleianlage umfasst zwei Ringöfen; Jahresproduktion 1907––1913: 4 515 150, 2 710 000, 4 375 500, 3 045 950, 3 938 310, 1 201 350, 1 987 600 Steine. Der Ziegeleibetrieb ruht seit 1914. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. in Duisburg-Meiderich, Hamborn, Oberhausen u. Rheinau beträgt 96 ha, nachdem 1911 ca. 13 ha für M. 552 997 angekauft sind. Die Ges. ist bei den Rheinischen Kalksteinwerken G. m. b. H., Wülfrath, mit Anteil beteiligt, eingez. M. 500 000, ausserdem M. 1 500 000 Darlehn der Gesellschafter Dieses Unter- nehmen umfasst z. Zt. einen zus.hängenden Grundbesitz von 208 ha, wovon etwa die Hälfte zum Abbau günstig anstehendes Kalksteingelände ist. Die Förderung beträgt über 2000 t arbeitstäglich. Es sind 3 Ringöfen in Betrieb, welche arbeitstäglich 400 t Kalk her- stellen. – 1906 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma Thyssen & Co. und der Gew. Deutscher Kaiser, die Firma Transportkontor „Vulkan“, G. m. b. H., Rotterdam und Bruck- hausen-Rhein u. die Firma Thyssensche Eisenhandels-Ges., m. b. H., Duisburg-Meiderich, gebildet. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der in Meiderich von der Gew. Vereinigtes Gladbeck in Gladbeck i. W. begonnenen Hochofenanlagen mit allem Zubehör, Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel im In- und Auslande erwerben wird, Gewinnung von Kalksteinen u. Herstellung von Kalk, Verhüttung u. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Material., insbes. Betrieß von Hochöfen zur Herstellung von Roheisen und die weitere Verarbeitung der Metalle, sowie der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte. Kapital: M. 4 400 000 in 4400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht zur Aus- führung von Neubauten und teilweiser Rückzahl. der Darlehen von Aktionären lt. G.-V. v. 29./6. 1905 um M. 3 000 000 in 3000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, begeben an Thyssen & Co. zu pari. Die G.-V. v. 10./1. 1911 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 100 000 (also auf M. 4 400 000), doch wurde dagegen Anfechtungsklage erhoben; infolge derselben wurde die Herabsetz. des A.-K. erst 1913 durchgeführt. Aktien nicht notiert. Anleihe: M. 5 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. laut G.-V. v. 29./6. 1905, rückzahlbar zu pari, Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Dresdner Bank zu Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7 Tilg. ab 1916 mit 2 % des urspr. 49*