―― ―――――― ――――――――――――――――― ――――――― ――――――――― Kohlenbergbau. 819 „Freia“ Braunkohlenwerke Akt.-Ges. in Berlin. Gegründet: 8./3. 1917; eingetr. 29./3. 1917. Gründer: Dir. Richard E. Pestel, Gerichts- assessor a. D. Dr. Kurt Schoeller, Gerichtsassessor a. D. Dr. Heinr. Keller, Dr. jur. Wolf- gang Behrens, Dr. jur. Fritz Zessen, sämtl. in Berlin. Zweck: Betrieb von Braunkohlengruben und Fabriken zur Verarbeitung und Verwertung der im Bergbau gewonnenen Erzeugnisse. Die Ges. ist berechtigt, alle zur Erreichung oder Förderung dieser Zwecke dienenden Anlagen und Geschäfte jeder Art zu errichten, zu erwerben, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten und zu veräussern, auch sich an anderen gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgenden Unternehmungen in jeder zuverlässigen Form zu beteiligen. Die Ges. ist zum Erwerb von Braunkohlenfeldern in der östlichen Nieder- lausitz gegründet worden. Kapital: M. 100 000 in 100 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1917 gezogen. Direktion: Bergwerksdir. Erich Loegel, Steglitz. Aufsichtsrat: Vors. Dr. jur. Eduard Mosler, Berlin; Stellv. Bergrat Jul. Krisch, Dahlem; Dr. jur. Walter Hartmann, B.-Zehlendorf. 63 9 0 0 % Oberschlesische Kokswerke & Chemische Fabriken Aktiengesellschaft in Berlin N W. 40, Hindersinstr. 9. Gegründet: 14./11. bezw. 15./12. 1890; eingetr. 18./12. 1890. Zweck: Errichtung, Erwerb, Pachtung, sowie Veräusserung und Betrieb von Koks- anstalten und chem. Fabriken; Erwerb, Pachtung, Betrieb und Veräusser. von Bergwerken u. Bergwerks-Gerechtsamen. Ein- u. Verkauf aller bei vorstehend erwähnten Industrien ge- wonnenen Produkte, Erwerb und Verwertung von Patenten auf dem Gebiete der Bergwerks-, Koks- u. chem. Industrie. Die Ges. übernimmt auch den Bau von Koksöfen u. den zugehörigen Nebenproduktgewinnungsanlagen nach eigenem System für fremde Rechnung Die Ges. betreibt die Produktion von Koks u. die Gewinnung der hierbei entfallenden Nebenprodukte, namentl. Teer, Ammoniak (koncentriertes Ammoniakwasser u. schwefelsaures Ammoniak), die Destillation von Teerhi. die Herstellung von Benzol. Die Ges. besitzt in Ober- schlesien keine eigenen Kohlengruben, sondern kauft die zu verkokende Kohle von den oberschl. Fettkohlen-Gruben u. zwar fast ausschliesslich von der fiskalischen Königin Luise- Grube zu Zabrze. Arbeiterzahl rd. 2000. Vermögens-Objekte: Die Haupt-Etabliss. der Ges. in Oberschlesien sind: 1) Die Koksanstalt Poremba zu Zaborze: auf einem von dem Königl. Bergfiskus bis 1933 erpachteten Terrain; 220 Koksöfen u. eine Nebenproduktenanlage u. Benzolfabrik. 2) Die Koksanstalt Skalley zu Zaborze, auf eigenem Terrain befindlich, umfasst 200 Koks- öfen mit Anlage für die Gewinnung von Teer u. Ammoniak u. eine Benzolfabrik, 1914 Bau einer neuen Benzolreinigungs-Anlage u. einer Anlage zur Gewinnung von Cumaronharz. 3) Die durch Vertrag v. 15./1. 1897 einschl. der Bodenfläche erworbene Koksanstalt „Glückauf-“ in Hindenburg. 60 neue Öfen, Kondensationsanlage für Teer u. Ammoniak. Dieses Werk ist belastet mit einer Abgabe von 1½ Pfg. pro Ztr. dargestellten Koks, höchstens jedoch M. 12 000 für das Jahr zu Gunsten des Fürsten Guido Henckel von Donnersmarck zu Neudeck u. mit dem Vorkaufsrecht für diesen. Zugänge auf Anlagen-Kti der Koksanstalten etc. erforderten 1908–1916 M. 235 013, 86 233, 132 229, 541 430, 341 444, 813 152, 1 653 708 520 318, 270 574. Die vom preuss. Bergfiskus gepachtete „Koksanstalt Zaborze“ wurde auf der Grundlage eines verlängerten Pachtvertrages im J. 1912 durch eine Gruppe von 40 Koksöfen auf 75 Öfen u. eine Benzolfabrik erweitert. Im J. 1900 schloss die Ges. mit der Gräflich Schaffgotsch'schen Verwalt. einen langjähr. Vertrag, wonach sie für gemeinschaftliche Rechnung am Gotthardschacht in Orzegow 0./S. eine Koksanstalt errichtete u. den Betrieb führt. Diese Anlage besteht jetzt aus 105 Öfen u. einer Anlage für die Gewinnung von Teer, Ammoniak u. Benzol. Die Ges. betreibt ferner Gewinnung von Nebenprodukten (Teer, Ammoniak, Benzol) auf fremden Anlagen unter Verschied. Vertragsformen. Auch für die Produkte aus der für den Bergfiskus errichteten Koksanstalt in Makoschau 0./S. hat die Ges. den Vertrieb übernommen. Mit den Schles. Kohlen- u. Kokswerken in Gottesberg hat die Ges. im J. 1904 einen Vertrag geschlossen, wonach dieselbe eine neue Koksanstalt, 99 Ofen, mit Anlagen zur Gewinnung der Neben- produkte errichtete und sich durch Übernahme der Nebenprodukte (Teer u. Ammoniak) auf eine längere Reihe von Jahren bezahlt macht. Den Betrieb der Nebenprodukten-Ge— winnungsanlagen führen die Kokswerke. Die Ges. hat belangreiche Bauaufträge auszu- führen gehabt und insgesamt über 2200 Koksöfen mit Nebenprodukten-Anlagen (auch Benzolfabriken u. Teerdestillationen) im östlichen Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland u. Frankreich errichtet. Im Mai 1903 wurde mit Wirkung vom 1./3. 1903 das ganze Ver- mögen der Konsol. Redenhütte mit allen Aktiven u. Passiven erworben. Erwerbspreis per 22./4. 1904 M. 1 716 763. Die Redenhütte wurde seitdem erheblich vergrössert u. ausgebaut. Beteil. an der Deutschen Ges. für Kohlenv- rwertung m. b. H., welche mit M. 1 450 000 gegründet wurde zum Erwerb der Patente des Fabrikbesitzers Walter Feld (betr. Verwertung von Nebenprod. der Kohlenverw.); die Oberschles. Kokswerke haben die Darstellung der 52* 7